Jahr 2003




Das Jahr 2003, für die Dresdner Sportstättenpolitik richtungsweisend. Seit langer Zeit kam wieder Bewegung in die festgefahrenen Gleise des Rathauses. Dynamo Dresden im 50. Jahr seines Bestehens, gerade aufgestiegen in die 3. Spielklasse. Das Stadion marode, Schwierigkeiten mit der Lizenz, dafür machte Dynamo im Laufe des Jahres mehrfach von sich reden.
Im Januar gibt Sportbürgermeister Lehhmann aufgrund der Hochwasserproblematik, Neubauten im Ostragehege kaum eine Chance. Im Februar gründete sich die Faninitiative Pro-RHS "Rettet unser Dynamostadion". Monarchs Präsident Sören Glöckner gründet "Sport im Ostragehege". Den städtischen Ausschüssen wird im März die "Ehrentraut-Sudie" zur Machbarkeit der Sportbauten in Dresden vorgelegt, damit wird das "Rau Projekt" der Arena Dresden quasi ins Abseits geschoben.

Im April besucht DFB Boß Mayer Vorfelder anläßlich des 50jährigen Bestehens von Dynamo Dresden (Namensgebung) die Feierlichkeiten und verspricht Dynamo Unterstützung beim Bau eines länderspieltauglichen Stadions. Die Olympiamitbewerbung realisiert Dresden nach wie vor mit dem "Rau Projekt" und träumt vom Zuschlag für Dresden. Derweil erlaubt sich die Sächsische Zeitung mit dem harbig Stadion den diesjährigen Aprilscherz
Im Mai verspricht die Stadt Dynamo einen neuen Kunstrasenplatz, derweil bringt sich Moritzburg mit einer 30.000er Arena für Olympia ins Gespräch. Im Juni bekommen zwei der 4 Giraffen im Harbig Stadion einen neuen Anstrich - Dynamo im Endspurt die Spiellizenz. Im Ostragehege gibt es u.a. wegen der vom Stadtrat aufgehobenen "Rau Beschlüsse" Chaos um die Freigabe von Flutmitteln. Man pokert damit.

Der Bundesumweltminister Trittin kritisiert im Juli Dresden wegen seiner Baupolitik in Flutgebieten, knapp ein Jahr nach der Jahrhundertflut haben viele Politiker schon wieder vergessen. Dynamo Präsident Rudi und Hauptgeschäftsführer Köster beginnen mit ihrem Stadiontourismus. Die Monarchs müssen nach Riesa "zwangsumziehen" da im Harbigstadion der rasen erneuert wird.
Im August wird das Sommerloch mit dem "Rasenkrieg" zwischen Dynamo und den Monarchs gefüllt, eine Provinzposse bei der in Konsequenz desssen die Monarchs ins Steyerstadion ziehen. Für dieses liegen im rahmen einer Ausschreibung 6 Angebote zwischen 75 und 160 Mio Euro vor. Probleme gibt es auch beim Ersatzneubau der Eishalle, beim Architekturwettbewerb gewinnen Schulitz und Partner - sind aber zu teuer.
Dynamo beschließt auf Antrag von Pro-RHS das Harbig Stadion als Vereinssitz und Spielstätte. Dynamo wird mit einem mitreißenden Livespiel (Pokal gegen den HSV 0:1) im September deutschlandweit durch die ARD in die deutschen Wohnzimmer zurückgebracht. Mit der Eishalle kommt man derweil keinen Millimeter weiter - zu teuer!

Im Oktober verspricht Ulf Kirsten SEIN Abschiedsspiel in Dresden durchzuführen. Die CDU Stadträte träumen derweil verklärt von einer geförderten Stadioninvestition im Ostragehege.
Der November bringt mit dem live vom DSF übertragenen und sehr ergreifenden "Ulf Kirsten Abschiedspiel" die Dresdner Stadionproblematik in die deutschen Wohnzimmer. Ulf positioniert sich klar für den Standort am Großen Garten, die 33.000 Fans pfeifen derweil den Landesvater Milbradt bei seinem peinlichen nichtssagenden Auftritt zum Abschiedsspiel gnadenlos aus. Im Dezember besiegt Dynamo im letzten Stadtderby den DSC im Pokalviertelfinale mit 2:0. Die Stadt beschließt den bau der Eishall, trotz 5 Mio Euro Unterdeckung (Gesamtkosten 21,5 Mio). Dynamofans starten die legendäre Brustsponsorinitiative, da sich die Geschäftsführung mit einem Werbeträger verzockt hat. So geht das Jahr 2003 zu Ende.