Jahr 2009

stadionwelt.de, 22. Juni 2009

Blick von oben

Die Fertigstellung des neu gebauten Rudolf-Harbig-Stadions in Dresden rückt immer näher und befindet sich mittlerweile auf ihren Zielgeraden, wie die neusten Luftaufnahmen von der Spielstätte des Drittligisten Dynamo Dresden zeigen. Derzeit wird noch am Dach gearbeitet.

Nicht mehr lange, dann ist das neue Rudolf-Harbig-Stadion fertig
Alle Bilder: www.euroluftbild.de

So ist zusehen, dass die Hälfte des neuen Dachs fertig gestellt wird, während ein Viertel gerade mit den Trapezblechen bedeckt wird. Einzig die Hintertortribüne ist noch nicht vollständig überdacht, die Arbeiten sind hier aber auch schon weit fortgeschritten. Die Wellenbrecher der Stehplatztribüne werden in den kommenden Wochen ebenfalls noch montiert, bevor das vollkommen veränderte Stadion zu Beginn der Saison 2009/10 wieder seine Pforten öffnet. Die neuen Luftbilder des Dresdner Stadions finden Sie im Neubauguide. (Stadionwelt, 22.06.2009)


Sächsische Zeitung, 17. Juni 2009

Dynamo spielt wieder im DFB-Pokal

Dresden. Nach zwei Jahren Abstinenz spielt die SG Dynamo Dresden in der kommenden Saison wieder im DFB-Pokal. Das mit gut 100.000 Euro Fernsehgeld verbundene Ticket dafür lösten am Mittwochabend die Spieler der zweiten Mannschaft. Beim Finale um den Sachsenpokal im Leipziger Zentralstadion siegten die Dynamo-Talente in der Verlängerung mit 2:1 gegen den höherklassigen VFC Plauen.

Die Spieler von Trainer Matthias Mauksch hatten zur Halbzeit durch ein Tor von Paul-Max Walther (36. Minute) mit 1:0 geführt. Vor 5756 Zuschauern glichen die Vogtländer aber in der 79. Minute aus. Den Treffer erzielte VFC-Kapitän Carsten Paulik.
Nach Beginn der Verlängerung war es erneut Dynamo-Angreifer Walther, der in der 92. Minute zum 2:1 traf und damit letztlich das Siegtor markierte. Einen kleinen Dämpfer gab es noch: Der Dresdner Ronny Kreher sah in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte.

Auslosung am 27. Juni

Obwohl die zweite Mannschaft von Dynamo den Sachsenpokal gewonnen hat, darf im DFB-Pokal nun die erste Mannschaft von Trainer Ruud Kaiser auflaufen. Die erste Runde findet vom 31. Juli bis 3. August an. Der Drittligist Dynamo Dresden hat auf jeden Fall Heimrecht, weil dem Traditionsklub dem Reglement nach ein Verein aus der zweiten oder ersten Bundesliga zugelost wird.

Die Auslosung der ersten Runde findet am 27. Juni statt.
Zuletzt hat Dynamo am 5. August 2007 im DFB-Pokal gespielt. Damals schieden die Dresdner vor heimischem Publikum nach einem 0:1 gegen den VfL Bochum in der ersten Runde aus. (szo:je)


Dynamo braucht neues Personal
Von Sven Geisler

Der Fußball-Drittligist sucht zwei, drei neue Spieler, einen Geschäftsführer und bis zu zwölf Kandidaten für den Aufsichtsrat.

Beim Fußball-Drittligisten SG Dynamo Dresden sind derzeit einige Personalfragen offen. Das betrifft nicht nur die zwei bis drei noch erhofften Neuzugänge für die Mannschaft von Trainer Ruud Kaiser. Zum Monatsende braucht der Verein einen neuen Geschäftsführer, weil der Vertrag mit dem bisherigen Marketing-Chef Markus Hendel endet. Auf die Ausschreibung habe es „einen Sack voll Bewerbungen“ gegeben, sagt Thomas Bohn. „Davon kommen fünf bis sechs Kandidaten aufgrund ihrer Qualifikation in die engere Wahl“, sagt der nach dem Rücktritt des Aufsichtsrates amtierende Vorsitzende des Kontrollgremiums.
Bohn räumt ein, dass die Stelle nicht bis zum 1.Juli neu besetzt werden kann, zumal die Bewerber in einem Auswahlverfahren von externen Experten geprüft werden sollen. „Wir brauchen die beste Lösung für Dynamo“, erklärt Bohn. Seine Variante: Hendel verlängert befristet bis zum 15.Oktober. Dann könnte der neue Aufsichtsrat nach der Wahl auf der Mitgliederversammlung am 2.Oktober über die Geschäftsführung entscheiden.

„Ich bin grundsätzlich dazu bereit, Dynamo zu helfen“, sagt Hendel, „aber ich will Klarheit, wie es danach für mich weitergehen soll. So oder so.“ Sein Abschied nach zehn Jahren bei Dynamo, seit Oktober 2003 als Geschäftsführer, dürfte nach der Übergangszeit ohnehin besiegelt sein. Sein Arbeitsfeld, die Vermarktung des Vereins, hat die Agentur „Sportfive“ übernommen.

Zudem braucht Dynamo bis zu zwölf Kandidaten für den Aufsichtsrat. Sechs Plätze sind in dem ehrenamtlich tätigen Gremium neu zu besetzen. Wer sich bei der Mitgliederversammlung am 2.Oktober zur Wahl stellt, muss das Präsidium bis Ende Juli entscheiden. Bis dahin möchte Trainer Kaiser in seinem Kader keine offenen Stellen mehr haben, denn am 24.Juli beginnt die neue Drittliga-Saison. Nach dem Holländer Ibad Muhamudu soll noch ein junger Stürmer sowie Ersatz für den nach Jena gewechselten Jens Truckenbrod kommen. Erste Wahl war Kevin Kratz. Aber der 22-Jährige geht von Bayer LeverkusenII zu Alemannia Aachen in die 2.Bundesliga.

Einen solchen Aufstieg strebt auch Arne Feick von Erzgebirge Aue an. „Es gibt zwei Optionen“, sagt sein Berater Karl Herzog, und er fügt hinzu: „Bei allem Respekt vor dem Namen von Dynamo, aber sie spielen eben nur 3.Liga. Nach der guten Saison wäre das für Arne nicht der richtige Schritt.“

Nach Informationen der SZ hat sich Dynamo intensiv um den Linksaußen bemüht, konnte aber das finanzielle Paket nicht schnüren. TV-Tipp: Der MDR schaltet heute im „Sachsenspiegel“ ab 19 Uhr live zum Landespokalfinale DynamoII – Plauen nach Leipzig und bringt ab 21.15Uhr die Zusammenfassung vom Spiel.


Sächsische Zeitung, 14. Juni 2009

Edelrasen aus Holland fürs Dresdner Stadion
Von Andreas Rentsch

Das neue Dynamo-Stadion bekommt einen Rasen von europäischem Spitzenniveau. Wie Bauleiter Kay-Uwe Panzer der SZ bestätigte, liefert die niederländische Firma Hendriks die gewünschte Grassode. In der Woche ab 13. Juli sollen die Experten die Spielfläche begrünen. Die Entscheidung für den holländischen Rasen hatte Panzer am Freitag in Abstimmung mit dem Rasenexperten Rainer Ernst getroffen. Der Landschaftsarchitekt aus Frankfurt/Main gehörte während der Fußball-WM 2006 in Deutschland zum „Rasenkompetenzteam“.

Dach wird komplettiert

„Die endgültige Verlegung der sogenannten Dicksode ist das Geringste“, so Panzer. „Insgesamt dauert es vielleicht noch zwei Tage.“ Bei Hendriks handele es sich um eine der renommiertesten Firmen der Branche. Nach eigenen Angaben haben die Holländer viele Stadien ausgerüstet, in denen Champions-League-Spiele stattfinden.
Parallel dazu sind viele andere Dinge zu tun, damit der Spielbetrieb wie geplant Ende Juli starten kann. Zurzeit arbeiten etwa 160 Handwerker auf der Großbaustelle an der Lennéstraße. Die Drainage liegt, die Sprinkleranlage ist installiert, als Nächstes ist die Rasenheizung dran. Deren Einbau ist laut Zeitplan für die 26. oder 27. Kalenderwoche vorgesehen.
An der Dachkonstruktion ziehen die Monteure bis Ende nächster Woche die letzten vier Binder ein. Dann können die Flächen beplankt werden und das charakteristische Stadion-Rund schließt sich vollends. Auf der Ostseite der Arena läuft der Innenausbau auf fünf Etagen. Dass seine Leute trotz der kompletten Umplanung des Hauptgebäudes nach wie vor im Plan liegen, sei beachtlich, sagt der 41-jährige Projekt-Verantwortliche von HBM. Laut Konzessionsvertrag hat das Unternehmen exakt zwei Jahre Zeit, das Stadion fertigzustellen. Weil die Baugenehmigung am 20.Dezember 2007 erteilt wurde, wäre also noch bis kurz vor Weihnachten dieses Jahres Zeit.
„Auch wenn noch nicht alle Bereiche fertig sind, wollen wir aber schon im September aufmachen“, sagt Kay-Uwe Panzer. Letztlich gehe es darum, die Ränge zu füllen und vermarktbare Bereiche so zeitig wie möglich zugängig zu machen. In der neuen Drittliga-Saison von Dynamo wird die Zuschauer-Kapazität zunächst knapp über 16000 betragen. Endgültig fasst das Stadion nahezu 32300 Fußball-Anhänger. Rund um den Komplex werden 735 Parkplätze angelegt.

Suche nach einem Gegner

Noch keine Planungssicherheit gibt es offenbar für die Eröffnungsparty im Herbst. Stadionmanager Hans-Jörg Otto wollte am Wochenende den Termin 15. September (die SZ berichtete am 29. April) weder bestätigen noch dementieren. Alles hänge vom Gegner ab, der an dem fraglichen Tag das Match gegen Dynamo bestreiten werde. Im Gespräch seien derzeit noch zwei höherklassige Mannschaften. Kommen die Verhandlungen zu einem Abschluss, könnten die Verantwortlichen in dieser Woche Einzelheiten zu dem spektakulären Freundschaftsspiel verkünden.
Grundsätzlich sei aber ein späterer Termin als der 15te zu befürworten, so Otto. „Wir sind dankbar für jede Woche, die wir das nach hinten verschieben können.“


Sächsische Zeitung, 12. Juni 2009

Dynamos Aufsichtsrat tritt zurück
Von Daniel Klein

Das Kontrollgremium kommt damit einer Abwahl durch die Mitglieder zuvor
Opposition: Bei Kontrolle der Finanzen versagt
Nachfolger werden am 2. Oktober bestimmt
Alle sechs gewählten Aufsichtsräte von Dynamo Dresden haben gestern geschlossen ihren Rücktritt erklärt. Sie reagierten damit auf eine Initiative von Fans und Mitgliedern, die in einem offenen Brief und einer Unterschriftensammlung die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gefordert hatten. Auf der sollten die Aufsichtsräte zum Aufgeben gezwungen werden. Die Opposition, zu der die Fangemeinschaft Dynamo, die Initiative Pro Rudolf-Harbig-Stadion und die Ultras gehören, wirft dem Gremium vor, in den vergangenen zwei Jahren seine Kontrollfunktion nicht ausreichend erfüllt zu haben. Dadurch seien die Saison 2007/08 sowie die gerade abgelaufene Spielzeit mit roten Zahlen abgeschlossen worden. In dem Brief ist die Rede von einem Verlust von insgesamt drei Millionen Euro. Dynamo-Präsident Hauke Haensel wollte diese Zahl nicht bestätigen. „Der Betrag ist geringer.“ Im Mai 2008 hatte der Verein von der Stadt Dresden einen Kredit in Höhe von 1,25Millionen Euro erhalten, das Defizit für diese Saison soll deutlich kleiner ausfallen als die zunächst befürchteten 900000 Euro. Allerdings musste Dynamo seine Logo- und Namensrechte an den Leipziger Kinowelt-Betreiber Michael Kölmel verpfänden. Diese sollen mit der Rückzahlung eines Darlehens an Kölmel in den nächsten Wochen wieder an den Verein gehen.

Zurückgetreten sind gestern die Aufsichtsräte Thomas Bohn, Dieter Riedel, Olaf Schäfer, Ron Fischwasser, Jens Heinig und Jens Genschmar. „Sie erfüllen aber bis zu einer Neuwahl ihre Aufgaben. Damit ist die Handlungsfähigkeit gesichert“, erklärte Dynamo-Präsident Hauke Haensel. Der neue Aufsichtsrat soll auf der turnusmäßigen Mitgliederversammlung am 2. Oktober gewählt werden. Aufsichtsratschef Thomas Bohn, der dieses Amt Anfang Mai angetreten hatte und dem Gremium erst seit Dezember 2008 angehört, hatte für die Lizenz der kommenden Saison persönliche Bürgschaften hinterlegt. „Diese bleiben von dem Rücktritt unberührt“, betonte er. Bohn kündigte an, auch für den neuen Aufsichtsrat kandidieren zu wollen. Fraglich ist aber, ob sich weitere geeignete Kandidaten finden. „Dies wird jetzt auf jeden Fall nicht leichter“, sagte Haensel. Der ehemalige Aufsichtratschef Thomas Mulansky hatte erst vor einem halben Jahr nach zum Teil massiven Drohungen einiger Anhänger entnervt seinen Stuhl geräumt.

Der gestrige Kollektiv-Rücktritt ist der vorläufige Höhepunkt einer seit Jahren andauernden Entwicklung, bei der ein Teil der Mitglieder und Anhänger versucht, seinen Einfluss auf den Verein zu vergrößern. Bereits bei der vergangenen Wahl des dreiköpfigen Präsidiums hatten oppositionelle Gruppen ihre Vertreter durchgeboxt. Das Präsidium wiederum bestimmt nun die Kandidaten für den neuen Aufsichtsrat. Der Einfluss der Mitglieder auf die Vereinspolitik ist bei Dynamo so groß, weil die Profiabteilung – im Gegensatz zu vielen Bundesligisten – nicht in eine Spielbetriebs-GmbH ausgegliedert ist. Bei seiner gestrigen Sitzung genehmigte der Aufsichtsrat die Verpflichtung des holländischen Stürmers Ibad Muhamadu, der heute Vormittag präsentiert wird.


Sächsische Zeitung, 7. Juni 2009 (Leserbrief)

Klare Wahlempfehlung: Dynamo oder CDU

Zum Beitrag "Finanzbürgermeister: Keine Steuer-Millionen mehr für Dynamo" (SZ, 4. Juni, Seite 9):

Man darf den Herren Bürgermeistern Vorjohann und Lehmann (beide CDU) ruhig drei Tage vor der Kommunalwahl nochmal ein Podium bieten, um ungefragt gegen unbekannte Steuermillionenforderungen von Dynamo vorzugehen.
Warum aber die SZ die Aussagen im Artikel nicht relativiert, bleibt fragwürdig: Die Steuermillionen verteilt doch nicht die CDU/FDP-Bürgermeisterriege, sondern der eigens dafür gewählte Stadtrat, oder? Und was hat denn der Stadion-Kredit - vereinbart zwischen Kommune und Bauherrn - mit dem Ankermieter Dynamo zu tun?

Auch ist das Darlehen aus dem Jahre 2008 keineswegs eine Schenkung, sondern kostet richtig Zinsen. Dafür gibt es ein Kombiticket, was die DVB beim einem Euro je verkaufter Eintrittskarte gut partizipieren lässt, weil ja dennoch viele Fans zu Fuß, per Rad oder Auto anreisen werden. Und aufgrund dessen sich die Stadt das einst zu den Stadionplänen gehörende Parkhaus Strehlener Straße (einst mit rund vier Millionen Euro veranschlagt) offenbar ganz sparen will. Von den angeführten Dynamo-Hilfen als Argumentskrücke bleiben genau genommen nur 551.317 DM, die unter "Steuermillionen" gemeint sein könnten - nämlich die Mietschulden von 1992 bis 1994, die man dem damaligen Bundesligaverein unter Leitung vom begnadeten Bauunternehmer Otto erließ. Und auch die Aufrechnung mutmaßlicher Polizeizusatzkosten ist nicht haltbar. Das gehört einfach mal klar dargestellt für eine ordentliche Zeitung!
Aber der normale Dynamo-Fan ist dankbar für die Wahlempfehlung, die da lautet: Bitte nicht CDU wählen! Den diese will Dynamo ebensowenig wie die Staatsoperette oder Populärmusik in der City - Dank für die klaren Worte rechtzeitig vor der Wahl!
Rudi Ment, per E-Mail


Sächsische Zeitung, 6. Juni 2009

Dynamo sucht Gegner für Stadioneröffnung

Der Stadionneubau an der Lennéstraße soll spätestens Ende September mit einer Party und einem spektakulären Freundschaftsspiel eröffnet werden. Ob der zunächst anvisierte Termin 15. September eingehalten werden kann, ist offen.

Stadionmanager Hans-Jörg Otto sagte der SZ, dass an diesem Tag „das Vertragskonglomerat“ zu Vermarktung und Betrieb der rund 32000 Zuschauer fassenden Sportstätte in Kraft tritt. Möglich sei, dass es auch an diesem Tag ein Spiel gebe. Die Eröffnungsgala könne aber auch eine oder zwei Wochen später steigen.

Gesucht werde ein Dynamo-Gegner mit einem Bezug zu Dresden. Kandidaten nannte Otto nicht, fügte aber scherzhaft hinzu. „Real Madrid wird es nicht sein.“ Dynamo beginnt die neue Saison bereits Ende Juli. Dann wird das Stadion noch eine Baustelle sein. Auch zur Eröffnungsfeier werden wohl noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen sein. HBM hat dafür laut Vertrag bis Dezember Zeit. (SZ)


Sächsische Zeitung, 5. Juni 2009

Lizenz-Unterlagen abgegeben – jetzt ist Vermarkter „Sportfive“ am Zug

Die SGDynamo rechnet mit Sponsorengeldern von mindestens 2,5Millionen.

Die SGDynamo Dresden hat die Lizenz-Unterlagen für die kommende Saison fristgerecht und vollständig eingereicht. Das habe ein Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) dem Verein gestern bestätigt, sagte SGD-Geschäftsführer Stefan Bohne. Der Verband hatte Sicherheiten für insgesamt 1,64Millionen Euro gefordert. Die Entscheidung über die Lizenzvergabe für die 3.Liga falle erst in der kommenden Woche.

Dynamo kalkuliert mit einem Etat von knapp sieben Millionen Euro. Größte Einnahmequelle soll das Sponsoring sein. „Die Vermarktung ist zu unserer Zufriedenheit angelaufen“, sagt Lars Tubbesing, Abteilungsleiter von „Sportfive“ in Dresden. Dynamo hat mit der international tätigen Agentur einen Vermarktungsvertrag abgeschlossen, der dem Verein garantiert, „zumindest nicht schlechter gestellt zu sein als bisher“, wie Tubbesing erklärt. Eine Zahl wollte er nicht nennen. Nach Informationen der SZ erwartet „Sportfive“ für die nächste Saison zwischen 2,5 und 2,8Millionen Euro an Sponsorengeldern. 20Prozent der Einnahmen gehen als Provision an den Vermarkter.
Nächste Woche könne ein Partnervertrag mit einem regionalen Unternehmen präsentiert werden, das bisher noch nicht bei Dynamo aktiv war, kündigt Tubbesing an. Noch nicht vergeben ist der Schriftzug auf der Brust der Gelb-Schwarzen. Der bisherige Trikotsponsor, das Serviceunternehmen Veolia, sei wie alle aktuellen Unterstützer des Vereins der erste Ansprechpartner, aber nicht der einzige Interessent.
Zeit lassen will sich „Sportfive“ mit der Vergabe des Namensrechtes für das Stadion. Ziel müsse es sein, einen Vertrag über mindestens sechs Jahre abzuschließen, der in Summe einen siebenstelligen Betrag garantiere. Der Erlös sei abhängig von der Spielklasse, und wie hoch er sein könnte, werde noch berechnet, sagt Tubbesing. (SZ/-ler)


Morgenpost, 4. Juni 2009

Gott sei dank: Dynamo hat die 1,7 Millionen Euro zusammen!

DRESDEN – „Haste ma `nen Euro??“ Dynamos Hauptgeschäftsführer Stefan Bohne musste bis gestern eifrig Klinken putzen, um die 1,7-Millionen-Euro-Bürgschaft für die neue Lizenz aufzutreiben…

Bis spät in den Abend saßen Bohne und der Aufsichtsrats-Boss Thomas Bohn gestern, um die Bürgschaftsunterlagen fertigzustellen. Denn bis heute Mittag Punkt 12 Uhr muss der Verein beim DFB in Frankfurt/M. diesen Batzen hinterlegen. Aber die harte Nuss ist geknackt. Bohne bestätigte gestern: „Die Unterlagen gehen am Abend noch vollständig an den DFB raus.“ Wer jedoch zu den Spendern gehört, die dem Verein wieder mal in der Not zur Seite stehen, ließ der Hauptgeschäftsführer offen: „Wir warten jetzt erst einmal die Entscheidung aus Frankfurt ab.“

Es sickerte aber durch, dass unter anderen die Technischen Werke Dresden (Städtisches Unternehmen), Filmrechtevermarkter Michael Kölmel und Sportrechtevermarkter Sportfive ihren Anteil geleistet haben sollen. Übrigens: Die Fans können selbst einen Anteil leisten. Indem sie dafür sorgen, dass das Projekt „K-Block-5000“ zustande kommt. Denn nur wenn der Stehplatz-Bereich rappelvoll ist, gleicht sich die Preissenkung wieder aus.
Enrico Lucke


Sächsische Zeitung, 4. Juni 2009

Dynamo hat alle Bürgschaften für die Lizenz

Verein bringt Sicherheiten für 1,64 Millionen Euro auf/ Stürmer König und Oehrl als Neuzugänge kein Thema/ Truckenbrod unterschreibt für zwei Jahre in Jena

Durchatmen gestern Abend beim Fußball-Drittligisten SGDynamo Dresden: Der Verein hat die bislang höchste Summe an Bürgschaften für die Lizenz aufgebracht. Ein Kurier startete gestern 20Uhr mit den Unterlagen nach Frankfurt/Main. Dort müssen sie heute bis 12Uhr beim Deutschen Fußball-Bund abgegeben werden. Der DFB hatte von Dynamo Sicherheiten für 1,64Millionen Euro gefordert.
„Es war ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben es rechtzeitig geschafft“, sagte Aufsichtsratschef Thomas Bohn auf Nachfrage der SZ. Der Geschäftsführer der Firma Saxocom GmbH beteiligt sich auch privat an den Bürgschaften. „Es dürfte nichts mehr schiefgehen“, blickt er der Prüfung durch den Verband zuversichtlich entgegen.

Dynamo musste in den vergangenen Jahren immer für einen Teil der im Etat geplanten Ausgaben Sicherheiten hinterlegen, hat das Geld aber nie abgerufen. Den bisher größten Kraftakt bewältigten die Dresdner mit Unterstützung von Ex-Oberbürgermeister Ingolf Roßberg. Im Frühjahr 2002 konnten sie dank der Hilfe städtischer Unternehmen die geforderten 1,2Millionen Euro aufbringen.

Oberhausen statt Dresden

Die weniger erfreulichen Nachrichten aus Sicht der Gelb-Schwarzen: Das Warten auf die von Cheftrainer Ruud Kaiser geplanten zwei, drei Verstärkungen geht weiter. Zwei Angreifer muss er von der Liste der potenziellen Neuzugänge streichen. Ronny König unterschrieb gestern beim Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen. Der 26-jährige Ex-Chemnitzer hatte für Wehen-Wiesbaden in 61Zweitliga-Partien 16Treffer erzielt. Auch die Hoffnung, Torsten Oehrl von Werder BremenII ausleihen zu können, hat sich zerschlagen. Der Torjäger ist nach seinem Bundesliga-Debüt beim 2:0-Sieg gegen den HamburgerSV nah dran am Profi-Team.
Jens Truckenbrod, der ein Angebot von Dynamo abgelehnt hatte, spielt künftig für den Liga-Konkurrenten FCCarl Zeiss Jena. In zwei Jahren hatte der 29-Jährige 59Punktspiele für die SGD bestritten und zwei Tore erzielt. „Ich hatte ein sehr gutes Gespräch mit Trainer René van Eck. Es passt für mich in Jena“, sagte Truckenbrod: „Nach den heftigen Turbulenzen in dieser Saison spüre ich hier eine Aufbruchstimmung. Das Beste daran: Ich kann nächste Saison einmal im fertigen Dresdner Stadion spielen. Die schöne Zeit bei Dynamo möchte ich nicht missen.“ (SZ/-ler)


Finanzbürgermeister: Keine Steuer-Millionen mehr für Dynamo

Von Denni Klein

Mit dem Millionen-Kredit von 2008 und dem Bau des neuen Stadions sei die Schmerzgrenze erreicht, sagt Hartmut Vorjohann.

Die Stadt will dem wirtschaftlich angeschlagenen Fußball-Drittligisten Dynamo Dresden künftig nicht mehr mit Steuer-Millionen aus der Patsche helfen. „Mit dem Stadionbau und dem 2008 gewährten Kredit über 1,25 Millionen Euro ist die Schmerzgrenze des erträglichen Risikos endgültig erreicht“, sagte Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU). Die Stadt übernehme zur wirtschaftlichen Konsolidierung des Vereins in der kommenden Saison einmalig die volle Rate von knapp 2,7 Millionen Euro für den Stadion-Kredit. „Ursprünglich sollte Dynamo in der dritten Liga davon knapp 600000 Euro selbst erwirtschaften und wir zahlen 2,1 Millionen. Das wird spätestens in der Folgesaison so ablaufen“, sagte der Finanzbürgermeister.

Er erinnerte daran, dass die Stadt das alleinige Risiko für das Stadion trage. „Steigt Dynamo ab oder geht pleite, bleibt der Kredit an uns hängen. Kann der Verein seinen Anteil in der dritten Liga nicht erbringen, haben wir für den Kredit gebürgt. Insofern sind wir selbst mit einer drohenden Insolvenz nicht mehr erpressbar“, sagte Vorjohann. Im schlimmsten Fall zahle die Stadt Dresden in den nächsten 30 Jahren mit Zinsen gut 60 Millionen Euro für das Stadion ab. Die Belastung für den Steuerzahler könne nur sinken, wenn Dynamo sportlich erfolgreich sei und aufsteige. „In der zweiten Liga würde die Stadt nur noch 500000 Euro von der 2,7-Millionen-Rate abzahlen, der Rest liegt beim Verein.“

Vorjohann verwies auf weitere Belastungen der Steuerzahler „in erheblichem Umfang“ durch Polizeieinsätze, die allerdings das Land bezahle. In der Saison 2005/2006 etwa kosteten die Arbeitsstunden für die Beamten den Steuerzahler rund 1,45 Millionen Euro. Sportbürgermeister Winfried Lehmann (CDU) hält weitere Millionen für Dynamo für nicht mehr vertretbar gegenüber anderen Vereinen. (SZ/ale)


Wochenkurier, 3. Juni 2009

Einwurf von Gert Zimmermann

Und wieder grüßt das Murmeltier. Bis Freitag muss Dynamo die Bürgschaften zusammen haben. Ansonsten gibt es keine Lizenz.

Über Pfingsten gab es null Wasserstandsmeldungen vom Verein. Vermutlich, weil sich die Vermarkterfirma mit dem leidigen Thema auseinandersetzen musste. Klar, was will sie ansonsten verdienen, wenn kein Verein mehr da? Es war im Gegensatz zu früher auch keine Nachricht zu erhaschen, dass die nötigen Unterlagen vielleicht mit dem Privatflieger nach Frankfurt in die DFB-Zentrale geschafft werden und gleichzeitig ein Auto unterwegs sein sollte. Alles blieb ruhig. Vielleicht doch die neue Art, mit weniger Krawall mehr Seriösität zu erreichen. Denn alles andere wäre unlogisch. Kein Mensch baut doch ein Stadion für Kirchentage oder ein Popkonzert.

Das hat inzwischen auch der DFB mit dem Sorgenkind Leipzig begriffen. Dort wird gerade am Zehn-Jahres-Masterplan gebastelt, gemeinsam mit Milliardär Mateschitz von Red Bull. Das heißt, schon seit dem 28. März in der Mittagszeit ist klar, wie denn nun wirklich das WM-Stadion in der Heldenstadt gerettet werden soll. Am Tag des WM-Qualifikationsspieles gegen Liechtenstein trafen sich alle wichtigen Leute im Westin Hotel und besiegelten den Rettungsakt. Der sieht vor, dass dem Flügel verleihenden Brausehersteller die Möglichkeit eingeräumt wird, mit seinen beiden Anfangsbuchstaben für sein Produkt zu werben. Also musste schnell ein Verein gegründet werden mit dem hübschen Namen Rasenball, stehend für Red Bull. Ein Oberligaklub namens SSV Markranstädt stellt dafür die Fußballabteilung zur Verfügung und natürlich das Startrecht in der fünften Spielklasse. Schon soll die Post abgehen. Gab es alles schon mal mit dem LR Ahlen. Ist also nicht so neu.

Interessant wird sein, wie sich die Oberligaklubs FC Sachsen, wenn er überhaupt die am 20. März begonnene Insolvenz übersteht, der 1. FC Lok, und auch die zweite Mannschaft von Dynamo gegen den Retortenverein schlagen werden. Denn die Truppe von Matthias Maucksch hat am Pfingstsonnabend mit einem legendären 10:0 gegen Hohenstein-Ernstthal tatsächlich schon mal den Aufstieg vor dem letzten Spieltag geschafft. Eine Woche später soll der Pokaltriumph folgen. Doch schon wieder beginnt das Grübeln. Oberliga gleich höhere Ansprüche und gaaanz wenig Geld. Typisch Dynamo halt.