Jahr 2007


Leipziger Volkszeitung, 30.Oktober 2007

Magdeburg und Dresden hoffen auf Spiele der Frauen-Fußball-WM 2011

Magdeburg/Dresden. Magdeburg und Dresden als einzige ostdeutsche Städte hoffen darauf, mit ihren Stadien Austragungsstätten bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011 zu sein. „Wir sind sehr optimistisch, weil Magdeburg eine sehr gute Bewerbung abgeliefert hat“, sagte Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper am Dienstag. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt wünscht sich, dass Dresden mit dem noch zu bauenden Rudolf-Harbig-Stadion WM-Spiele ausrichtet. „Ich hoffe und drücke uns die Daumen, dass unsere Landeshauptstadt sich als Gastgeber der Frauen-WM 2011 präsentieren darf“, sagte der CDU-Politiker.
Der Fußball-Weltverband FIFA hatte zuvor in Zürich Deutschland als Gastgeber für die Frauen-WM 2011 bekannt gegeben. Zweiter Bewerber war Kanada. „Die heutige Entscheidung der FIFA ist zugleich eine Anerkennung der ausgezeichneten Leistungen der deutschen Frauen- Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften der Jahre 2003 und 2007“, erklärte Milbradt.
Magdeburgs Stadtoberhaupt versprach ein großes Engagement. „Sollten wir den Zuschlag als Austragungsort bekommen, werden wir alles dafür tun, dass wir in Magdeburg perfekte WM-Spiele erleben werden.“ Magdeburg und sein neues Stadion sind eine von 12 Stätten, mit denen sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) beworben hat. In der im Dezember 2006 eröffneten, 31 Millionen Euro teuren Arena finden 27 250 Zuschauer Platz. „Die Entscheidung von Zürich ist das Signal für Magdeburg und Sachsen-Anhalt, sich offensiv dafür einzusetzen. Ich bin dabei, wenn es darum geht, WM-Spiele nach Magdeburg zu holen“, sagte Sachsen-Anhalts Sozialministerin Gerlinde Kuppe.
Die zuletzt mit Fußball-Krawallen ins Rampenlicht gerückte Stadt Dresden hofft mit einem Zuschlag als WM-Ost auf eine Imageaufbesserung. „Die Stadt mit ihren zahlreichen Fußballfans könnte so auch zeigen, dass Dresden eine weltoffene und fußballbegeisterte Stadt ist. Sie könnte beweisen, dass die Chaoten, die den Fußball als Bühne für ihre Randale und Gewaltbereitschaft missbrauchen, nichts mit echten Fußballfans zu tun haben“, erklärte Vize-Landeschefin Verena Maiwald von den Linken.
dpa


dfb.de/kicker.de, 30.Oktober 2007

Frauen-WM 2011 findet in Deutschland statt
DFB erhält den Zuschlag

"Ich habe nach der tollen Präsentation hoffnungsvolle Gefühle", zeigte sich Dr. Theo Zwanziger in Zürich schon vor der Vergabe der Frauen-WM 2011 zuversichtlich, nun kann sich der DFB-Präsident auf das nächste große Sportevent auf deutschem Boden nach der WM 2006 freuen. Deutschland erhielt am Dienstag den Zuschlag vom Exekutivkomitee des Weltverbandes FIFA und wird die Endrunde in vier Jahren ausrichten. Haben die Frauen-WM an Land gezogen: DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger und Franz Beckenbauer können sich gegenseitig gratulieren.

Frankreich, Peru und Australien hatten schon im Vorfeld ihre Bewerbungen zurückgezogen und der einzig im Rennen verbliebene Mitbewerber Kanada wurde nach seiner Präsentation von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter ausdrücklich gelobt ("Sehr gut gemacht. Sie haben gezeigt, was Fußball in einem Land bedeuten kann, in dem er noch nicht König ist") - am Ende fiel das Votum aber dann doch zu Gunsten Deutschlands aus. Eine technische Panne sorgte zunächst dafür, dass die Präsentation des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) noch einmal neu beginnen musste. ARD-Moderatorin Monica Lierhaus ließ sich davon aber nicht beirren und zog in charmanter Art und Weise die 15-minütige Veranstaltung mit filmischen Porträts über die dreimalige Weltfußballerin Birgit Prinz und Nationalspielerin Fatmire Bajramaj sowie Bildern von der WM 2006 und dem Gewinn der Frauen-WM vor rund vier Wochen in China durch. "Wir würden gerne wieder Gastgeber sein. Schenken sie uns ihr Vertrauen. Wir werden sie nicht enttäuschen", hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel per Videobotschaft den 21 der 24 stimmberechtigten Mitgliedern des FIFA-Exekutivkomitees - unter ihnen auch Franz Beckenbauer, der im letzten Moment noch ein Stimmrecht zugesprochen bekam – wissen lassen. Die haben sich nun mehrheitlich für Deutschland, das unter dem Motto "Wiedersehen bei Freunden – welcome back" für die Endrunde geworben hatte, entschieden. 12 Städte können sich nun freuen, denn sie haben sich als Austragungsorte für Spiele der WM-Endrunde beworben und durchgesetzt. In Augsburg, Berlin, Bielefeld, Bochum, Dresden, Essen, Frankfurt, Leverkusen, Magdeburg, Mönchengladbach, Sinsheim und Wolfsburg wird der Ball während der Weltmeisterschaft rollen.


Sächsische Zeitung, 25.Oktober 2007 (Auszug)

´Dynamo ist Kult und wird es bleiben´

Seit 100 Tagen ist Bernd Maas Geschäftsführer. Im SZ-Interview redet er über das Verhältnis zu den Fans und die Finanzsorgen.

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Sind diese Reaktionen derart extrem, weil die Anhänger fürchten, dass Dynamo - auch durch das neue Stadion - seinen Kultstatus verliert?

Sicher, das ist mir bewusst. Aber es ist doch überhaupt nicht mein Anliegen, das Einzigartige wegzunehmen. Dynamo ist Kult, wird es auch immer bleiben und sich von anderen Vereinen abheben. Ein Beispiel: Die Stehplatz-Tribüne für 8800 Besucher, die beim Bau des neuen Stadions entsteht, sollen die Fans in Eigenregie - natürlich in Absprache mit dem Architekten - gestalten. Da haben sie völlig freie Hand, da halte ich mich komplett raus. Dort soll etwas Einzigartiges entstehen.

War es nicht zu optimistisch, im Etat für die laufende Saison mit einem Zuschauerschnitt von 12 000 zu kalkulieren?

Wenn gegen Union Berlin und Wuppertal das Stadion gut gefüllt ist, können wir diesen Schnitt erreichen. In der Umbauphase, wenn uns genau diese Zahl höchstens zur Verfügung steht, wird es sicher ganz schwer. Da müssen wir auf jeden Fall mit Einbußen rechnen. Aber als der Etat im März geplant wurde, hieß es noch, dass während des Umbaus 14 000 Zuschauer ins Stadion passen. Auf dieser Basis haben meine Vorgänger offensichtlich geplant.

...

BILD, 25.Oktober 2007

Fans plündern Dynamo-Stadion - 3 Wochen vor der Versteigerung

Dresden - Für alle Dynamo-Fans ist der 11. November ein ganz wichtiger Tag. Denn dann wird begonnen, das alte Rudolf-HarbigStadion zu versteigern. Schilder, Sitze, Zäune, Fahnenstangen. Sammler wollen dafür Hunderte Euro zahlen. Doch jetzt der Schock! Seit dieser Termin bekannt ist, rücken nachts die Plünderer im Stadion ein und schrauben ab, was sich zu Geld machen lässt. „Das bereitet uns gerade große Probleme", schimpft Dynamo-Hauptgeschäftsführer Bernd Maas (37).

„Die kleineren Blockschilder aus den Zugängen sind leider schon alle weg." Darunter auch das Zugangs-Schild des legendären K-Fan-Blocks.Auch Nummern der Sitzschalen von Dauerkarteninhabern wurden heimlich abgeschraubt. Dynamo-Mitarbeiter ertappten bereits einen Mann, als er am Eingang Blüherstraße gerade das Schild mit der Aufschrift "Rudolf-Harbig-Stadion" klauen wollte. Das Schild nahm der Verein in Gewahrsam, sichert es nun bis zur Versteigerung. Wie BILD erfuhr, hat der Verein jetzt strenge Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet. Das Stadion wird durchgängig gesichert. Abends schließt Dynamo-Platzwart Rainer Nikol alles was geht ab und an. Und nachts patrouilliert ein Wachdienst. Maas: „Wir machen die Versteigerung ja für einen guten Zweck, wollen mit dem Erlös den Fußball-Nachwuchs unterstützen. Alles was jetzt abge schraubt wird, kann für die gute Sache nicht mehr versteigert werden. Das wäre sehr schade." Am 11. November beginnt die Versteigerung mit den Tausenden Sitzschalen. Um welche Uhrzeit und wo genau, erfahren Sie in BILD.

nordostfußball.de, 24.Oktober 2007

SG Dynamo Dresden: Stadionname muss Sponsor weichen

Der traditionsreiche Stadionname ‚Rudolf-Harbig-Stadion’ wird nach dem Umbau nicht erhalten bleiben.
Bernd Maas, Geschäftsführer von Dynamo Dresden, plant den Namen noch während der zweijährigen Bauzeit an einen Sponsor zu verkaufen und erwartet dadurch jährliche Einnahmen in sechsstelliger Höhe. Fans und Mitglieder der SGD konnten allerdings durchsetzen, dass die Anlage weiter ‚Stadion’ und nicht etwa ‚Arena’ oder ‚Park’ heißen soll.

BILD, 24.Oktober 2007

"So wird Dynamo schmaler gemacht"

Der Neubau des Harbig-Stadions hat auch für die Kicker Konsequenzen: Ab der Partie gegen Cottbus II (24.11.) ist das Spielfeld um vier Meter schmaler (BILD berichtete). Grund: Für den Abriss und Neubau der Hornbach-Tribüne muss eine Schotterpiste für Baufahrzeuge angelegt werden. „Dadurch verringert sich die Breite des Platzes von 68 auf 64 Meter", erklärt Platzwart Rainer Nikol (57).
Bedeutet: Der Rasen muss komplett neu markiert, die alten Linien grün überstrichen werden. Nikol: „Insgesamt brauchen wir dazu rund zehn Kilo Farbe." Doch das ist noch nicht alles: Auch die Tore müssen verrückt und von einer Spezialfirma neu einbetoniert werden. Was sagen die Spieler zu ihrem bald schmaleren Arbeitsplatz? „Eigentlich habe ich lieber mehr Platz", meint Stürmer Thomas Bröker (22). „Aber dafür muss man vielleicht nicht mehr ganz so viel rennen ..."

Stadionwelt, 24.Oktober 2007

Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions zeichnet sich ab

Wie gestern Abend bekannt wurde, soll am 12. November dieses Jahres mit dem Abriss der ersten Tribüne des Rudolf-Harbig-Stadions begonnen werden. Das gaben die Verantwortlichen der Baufirma HBM auf einer Präsentation im Internationalen Kongresscentrum bekannt.
Das letzte Spiel vor dem Baustart wird der Hauptnutzer des Stadions, die SG Dynamo Dresden, somit am 10. November gegen den Wuppertaler SV bestreiten. Die Abrissarbeiten an der Hornbachtribüne auf der Westseite des Stadions beginnen. Fertigstellung des ersten Bauabschnittes wird dann im Sommer 2008 sein. Die letzten zum Bau nötigen Genehmigungen durch die Stadt Dresden werden Anfang Dezember erwartet. Während des Umbaus soll die Kapazität nie auf 12.000 Plätze sinken.
Nach zwei Jahren Bauzeit soll das neue, reine Fußballstadion Stadion dann fertig sein. Die Zuschauerkapazität wird dann 32.400 Plätze betragen.

Dynamo sucht Namenssponsor

Für das sich kurz vor dem Umbau befindende Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion soll ein Namenssponsor gefunden werden. Dies bestätigte Bernd Maas, Geschäftsführer der SG Dynamo Dresden, während der Vorstellung des Stadionprojekts. Die Bezeichnung Stadion soll jedoch erhalten bleiben.
Der Sponsor soll noch während der Bauphase gefunden werden und jährlich Einnahmen im sechsstelligen Bereich bringen. Die neue Spielstätte erfüllt alle Auflagen des europäischen (UEFA) und des internationalen Fußball-Verbandes (FIFA). „Damit könnten dort auch Länderspiele ausgetragen werden“, erklärte Architekt Martin Beyer.

Sächsische Zeitung, 24.Oktober 2007

Eine Bühne für Länderspiele

In drei Wochen beginnt der Abriss des alten Harbig-Ovals. Die neue Heimat der Dynamos soll bis 2009 fertig sein.
Ein Forum mit vielen Antworten – rund 500 Dynamo-Fans haben am Montagabend im Kongresszentrum die von der SZ und der Faninitiative Pro Rudolf Harbig Stadion (RHS) veranstaltete Runde genutzt, um Fragen an die Bauherren zu stellen. Die SZ fasst die wichtigsten Fakten zusammen.
Wann beginnt der Abriss des Alten Stadions?
Im Anschluss an das Regionalligaspiel gegen den WuppertalerSV (10. November) werden Teile der Badkurve und die Hornbach-Tribüne bis zum Marathon-Tor eingezäunt. Dieser Bereich – also die Hälfte des Harbig-Stadions – wird zuerst abgerissen. „Wir wollten früher beginnen, doch bei den Heimspielen gegen Union Berlin und Wuppertal erwartet Dynamo viele Zuschauer“, erklärte der Projektleiter von der Konzernmutter des Bauherren HBM, Kay-Uwe-Panzer.

Was passiert mit den Alten Stadionteilen?
Sitzschalen, Stadionuhr, Schriftzüge und anderes Inventar werden versteigert. Geplant ist, den Erlös für die Gründung einer Stiftung zu verwenden. „Die soll den Fußball-Nachwuchs in der gesamten Region unterstützen“, erläuterte Dynamo-Geschäftsführer Bernd Maas.

Bleiben die „Giraffen“ stehen?
Nach dem HBM-Entwurf müssen alle vier Flutlichtmasten, vom Volksmund „Giraffen“ genannt, weichen. Die Beleuchtung wird im neuen Stadion an der Unterseite des Daches installiert. Maas möchte jedoch zumindest eine „Giraffe“ retten. „Sie sind ein bundesweit bekanntes Wahrzeichen, ein Stück Fußballgeschichte. Ich hoffe, dass in dieser Sache das letzte Wort noch nicht gesprochen ist“, erklärte der Dynamo-Geschäftsführer.

Wie groß ist die Kapazität während der Umbauphase?
Das steht noch nicht genau fest. Bisher war immer von 12000 Zuschauern die Rede. Dies kann der Bauherr aber offensichtlich nicht mehr garantieren. Dynamo drängt auf die 12000 – wegen der einkalkulierten Einnahmen.

Welche Einschränkungen gibt es während des Baus?
Das Spielfeld muss um 27 Meter verschoben werden, damit das angrenzende Arnhold-Bad nicht im Schatten steht. Dadurch ragt die neue Tribüne in den bestehenden Rasen. Ab dem 24. November wird die Spielfläche um vier Meter schmaler. „Dies ist mit dem Deutschen Fußball-Bund abgestimmt und genehmigt“, sagte Panzer.

Wann ist das neue Stadion fertig?
Die Bauzeit beträgt zwei Jahre. Die erste Hälfte des neuen Stadions ist laut den Planungen nach neun Monaten fertig, also im Sommer 2008. Einweihung soll 2009 sein.

Wer betreibt das neue Stadion?
Eine noch zu gründende Betreibergesellschaft. Ihr werden HBM sowie ein auf den Betrieb von Veranstaltungsstätten spezialisiertes Unternehmen angehören. Interesse bekundet mittlerweile auch Dynamo Dresden. Die Gesellschaft wird unter anderem über die Höhe der Ticketpreise entscheiden. Die Stadt wird in dem Gremium nicht vertreten sein. Sie hat aber Mitspracherechte bei der Stadionnutzung. Nach 30 Jahren gehört ihr die Sportstätte wieder.

Wie soll das neue Stadion heißen?
Nicht mehr Rudolf-Harbig-Stadion. Beim Verkauf der Namensrechte an einen Sponsor soll aber die Bezeichnung „Stadion“ erhalten bleiben. Diese Forderung stellten die Dynamo-Mitglieder. Geschäftsführer Bernd Maas will bereits in der Bauphase einen Geldgeber finden. Die Vermarktung der Namensrechte soll jährlich Einnahmen im sechsstelligen Bereich bringen.

Wie viele Parkplätze entstehen?
Auf dem Stadiongelände sind insgesamt 735Plätze vorgesehen. „Wir planen in Stadionnähe – an der Strehlener Straße – zusätzlich rund 1500 Plätze und wollen dort womöglich sogar ein Parkhaus errichten“, erklärte der Stadionbeauftragte der Stadt, Ulrich Finger. Der Stadtrat hat dem Verwaltungsplan allerdings noch nicht zugestimmt.

Warum wird das Stadion nicht größer?
Dafür fehlt am Standort schlicht der Platz. Bei einem größeren Fassungsvermögen müssten entweder die Trainingsplätze hinter der Westtribüne weichen oder die Lennéstraße verlegt werden. Beides ist illusorisch. Zudem würden dann die geplanten Parkplätze nicht mehr ausreichen. Ein größeres Stadion könnte im Ostragehege gebaut werden. Dies hatten Dynamo-Anhänger aber immer abgelehnt. Maas hält die Größe für ausreichend. Ein gut gefülltes kleineres Stadion garantiere mehr Stimmung als eine halb besetzte Arena, argumentierte er. Als Dynamo in der Saison 2005/06 eine Klasse höher in der zweiten Liga spielte, lag der Zuschauerschnitt bei 15614.

Ist das Stadion Länderspiel-tauglich?
Die neue Spielstätte erfüllt alle Auflagen des europäischen (Uefa) und internationalen Fußball-Verbandes (Fifa). „Damit könnten dort auch Länderspiele ausgetragen werden“, erklärte Architekt Martin Beyer. Allerdings wird bei größeren Männer-Turnieren wie Europa- und Weltmeisterschaften eine Mindestkapazität von 40000 gefordert. Dies erfüllt Dresden nicht.

Wo stehen die Dynamo-Fans?
Rund 11000 Stehplätze sind geplant, davon 8800 für die Heimfans. Sie werden künftig nur noch auf der an das Arnholdbad grenzenden Nordtribüne stehen – in vier durch Zäune getrennten Blocks. Die Abgrenzung rief bei Fanvertretern Unmut hervor, Beyer verteidigte sie als DFB-Standard. Gästefans ziehen in die südwestliche Stadionkurve.

Wird der Bau teurer als geplant?
Bei Abschluss der Verträge mit HBM hatte Dresdens Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) die Befürchtung geäußert, dass es zu Nachverhandlungen kommen werde. Mehrkosten können durch gestiegene Materialpreise, aber auch durch Umplanungen entstehen. Sollte Dresden Spielort für die Frauen-WM 2011 werden, sind nach SZ-Informationen bereits Umrüstungen im Gespräch. Die Stadt will offenbar für die Spiele mehr Sitzplätze anbieten.

Notiert: Thilo Alexe, Daniel Klein

Dresden Fernsehen(.de), vom 23.Oktober 2007

Stadionneubau steht bevor

Am zwölften November startet der Stadionneubau in Dresden.
Das gaben die Verantwortlichen der Baufirma HBM gestern auf einer Präsentation im Internationalen Kongresscentrum bekannt.
Das letzte Spiel vor dem Baustart wird die SG Dynamo am 10. November gegen den Wuppertaler SV bestreiten. Am 12. November sollen die Abrissarbeiten an der Hornbachtribüne auf der Westseite des Stadions beginnen. Fertigstellung des ersten Bauabschnittes soll dann ein dreiviertel Jahr nach Baustart sein.
Anfang Dezember sollen die letzten Baugenehmigungen von der Stadt erteilt sein.
Nach zwei Jahren Bauzeit soll das neue Stadion dann fertig sein. Die Zuschauerkapazität beträgt dann 32.400 Plätze.

DNN, vom 23.Oktober 2007

Dresden Stadion wird versteigert – für den Nachwuchs

Dresden (DNN/rare). Das alte Rudolf-Harbig-Stadion wird stückweise an die Fans versteigert. Der Erlös fließt in eine noch zu gründende Unterstiftung der Dresdner Bürgerstiftung und kommt dem Fußballnachwuchs und dessen Vereinen vor allem aus der Region zugute. „Wir wollen an alte Dynamo-Traditionen anknüpfen“, sagt Ideengeber und SPD-Stadtrat Thomas Blümel. Das Werben um den Nachwuchs in der Region für Dresden–sogenanntes Scouting–werde intensiviert. Der betroffene Umlandverein soll aus der Stiftung heraus entschädigt werden. „Eine tolle Idee, die wir gern aufgreifen“, so Stadionbau-Projektleiter Kay-Uwe Panzer. Genaue Termine für die Versteigerungen, bei denen Fans zum Beispiel Sitzschalen erwerben können, gebe es noch nicht. Die Versteigerungen laufen gemäß Abrissplan.

Harbig-Stadion: Neubau startet

Anfang Dezember Tribünen-Abriss beginnt in drei Wochen

von Ralf Redemund
Na endlich! Mitte November, nach dem Heimspiel der SG Dynamo Dresden gegen Wuppertal, geht‘s los. Dann startet von Nord nach Süd der Abriss der Hornbach-Tribüne im Westen des Rudolf-Harbig-Stadions. „Dazu brauchen wir keine Baugenehmigung“, sagt Kay-Uwe Panzer gegenüber DNN. Es genüge die Abrissanzeige bei der Stadt. Panzer ist der Manager des Stadionbaus, eingesetzt von der BAM Deutschland AG, einer Tochter des holländischen BAM Baukonzerns. Der deutschen BAM wiederum gehört zu hundert Prozent die HBM Stadion- und Sportstättenbau GmbH mit Sitz in Düsseldorf, die in der städtischen Ausschreibung den Zuschlag für das 46-Millionen-Euro-Projekt erhalten hat. Der eigentliche Neubau beginnt Anfang Dezember. Bis dahin werde man die Baugenehmigung von der Stadt erhalten haben, ist Panzer zuversichtlich. „Damit rechnen auch wir“, sagt der städtische Stadionbeauftrage Ulrich Finger. Schließlich sei die Stadtverwaltung parallel stets in alle Planungen einbezogen worden. „Wir haben rund 15 Wochen fast nur an den notwendigen Unterlagen für den Bauantrag gearbeitet, haben uns immer mit der Stadt abgestimmt“, gibt sich Stadionarchitekt Martin Beyer ebenfalls optimistisch. Auch die Fans sollen zumindest beim Abriss aktiv mit anpacken. Bei beiden Bauabschnitten können die Dresdner zum Beispiel eine Sitzschale oder andere Stadionteile erwerben. Dazu werde es unter Führung des SPD-Stadtrates Thomas Blümel Versteigerungen geben, erklärt Panzer. Der Erlös dieser Verkäufe gehe in eine Stiftung. Deren Zweck sei es, den Jugendfußball in und um Dresden zu unterstützen. Diese Idee habe sein Arbeitgeber mit Freude aufgegriffen, so Panzer. Wann genau versteigert wird, soll sich in den nächsten zwei Wochen klären. Zwischen dem nun bald beginnenden Abriss der westlich gelegenen Hornbach-Haupt-Tribüne und der Eröffnung der neuen Tribüne für die Fans soll nur ein Dreiviertel-Jahr liegen, erklärt der Bauprojektleiter. Danach starte der Abriss des bauintensiveren östlichen Stadion-Bereichs. Diese Phase werde sich eineinhalb Jahre hinziehen. Dynamo soll die ganze Zeit über mit rund 12.000 Plätzen rechnen können. In gut zwei Jahren werde Dresden dann ein neues Stadion haben, rechnet Panzer vor. Die nackten Fakten dazu: Rund 32.400 Plätze, darunter ein Drittel Stehplätze, sind geplant. Die „Hardcore-Fans“ (Architekt Beyer) ziehen aus dem Süden des Stadions in die Nordkurve, wo 8800 Stehplätze „reserviert“ seien. Die Gästefans müssen in den südwestlichen Zipfel. Es wird 22 Logen (jeweils 30 Quadratmeter groß, Platz für elf Personen) geben sowie 56 Rollstuhlfahrer-Plätze, 12 Catering-Kioske und 20 Toiletten-Einheiten.

Dresdner Morgenpost,23.Oktober 2007

Kampf um "Giraffen" & Spielfeld wird vier Meter schmaler

DRESDEN - Wird Bernd Maas der Retter der Stadion-Giraffen?

Dynamos Hauptgeschäftsführer kämpft für deren Erhalt. 500 Fans kamen gestern Abend ins Kongress Zentrum, um auf den aktuellen Stand des am 11. November beginnenden Umbaus der 32 400 Mann fassenden Arena gebracht zu werden. Maas' Engagement überraschte dabei die Zuhören und den Vertreter des Stadions-Bauer HBM, Kay-Uwe Panzer: „Eigentlich sind die Giraffen nicht mehr vorgesehen."

Aber eventuell findet Dynamo ja einen Sponsor, der den Spaß finanziert. „Ich habe diesen Traum immer noch nicht aufgegeben, eine Giraffe zu erhalten", so Maas. „Sie kennt man sogar im Westen und sind das Wahrzeichen des Rudolf-Harbig-Stadions." In der gut zweistündigen Veranstaltung erfuhren die Fans zudem an Neuem, dass über die heutige Geschäftsstelle bald Gras wächst „An der Stelle entsteht ein Rasenplatz", so Panzer. Weiter interessant: Während der Bauzeit wird das Spielfeld vier Meter schmaler. Insgesamt dauert der Umbau 24 Monate. In dieser Zeit passen 12 000 Fans rein. Danach erwartet die Anhänger eine Arena mit einer matten schwarzen Fassade und einer goldgelben Dachkante.
Enrico Lucke

BILD, 23.Oktober 2007

Dynamos Spielfeld wird kleiner

Jetzt dauert es nicht mehr lange: Nach dem Heimspiel gegen Wuppertal (10.11.) soll mit dem Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions in Dresden begonnen werden. Neu: Dynamo spielt dann während der ersten Bauphase auf einem schmaleren Feld. Wegen dem Abriss der Hornbachtribüne muss aus Platzgründen die Spielfläche um vier Meter eingedampft werden. Der DFB hat der Veränderung der Platzgröße bereits zugestimmt.

Sächsische Zeitung, 23.Oktober 2007

Beim SZ-Forum standen gestern den 500 Gästen Bernd Maas (Dynamo-Geschäftsführer, v.l.), Michael Walter (Pro RHS), Kay-Uwe Panzer (BAM Deutschland AG), Stadionbeauftragter Ulrich Finger, SZ-Redakteur und Moderator Hans Eggert sowie Stadionarchitekt Martin Beyer Rede und Antwort. Foto: Robert Michael

Architekt stellt Dynamos neue Heimat vor

Bei der ersten öffentlichen Präsentation der Stadionentwürfe ernten die Bauherren Applaus.

Rund 500 Dynamo-Fans haben sich am gestrigen Abend beim Forum der SZ und der Faninitiative Pro RHS über den Stadionneubau informiert. Architekt Martin Beyer stellte im Kongresszentrum erstmals seine Entwürfe öffentlich vor. Am 12. November – nach der Partie gegen Wuppertal – wird die Baustelle eingerichtet, wie Projektleiter Kay-Uwe Panzer sagte. Dann beginnt der Abriss eines Teils der Badkurve sowie der Hornbachtribüne.

Panzer und Architekt Martin Beyer ernteten für die Präsentation Applaus. Bis 2009 will der Sportstättenbauer HBM für mehr als 40 Millionen Euro ein Stadion für rund 32000 Zuschauer errichten. Dresdens Stadionreferent Ulrich Finger bekräftigte, dass die Giraffen-Lichtmasten dem Bau weichen müssen. Dynamo-Hauptgeschäftsführer Bernd Maas will sich für den Erhalt einer Giraffe einsetzen. Während der Bauzeit sollen 12000 Zuschauer pro Spiel Platz finden. Das Spielfeld wird um vier Meter verkleinert. (SZ)

DNN, vom 19.Oktober 2007

"Hier reden unheimlich viele Leute rein - das ist Wahnsinn"

Dynamos Hauptgeschäftsführer Bernd Maas über SGD-Eigenheiten, Finanzen, Stadionbau und Fanpropblematik

Am Sonnabend ist Dynamos neuer Hauptgeschäftsführer Bernd Maas genau 100 Tage im Amt. Anlass genug, mit dem ehemaligen Geschäftsführer von Alemannia Aachen eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Mit dem in Haltern/Westfalen geborenen 37-Jährigen sprach DNN-Redakteur Jochen Leimert.

Frage: Sind die ersten 100 Tage für Sie schnell vergangen?

Bernd Maas: Eigentlich wie Flug. Es ist so viel passiert. Beruflich ist sehr viel auf mich eingestürmt, auch privat musste ich schauen, dass man den Umzug bewältigt. Wir mussten eine Wohnung suchen, sind inzwischen aber fündig geworden und auch schon eingezogen. Meine Lebensgefährtin ist mit aus Herzogenrath hergekommen.

Bei Dynamo mussten Sie sich erst tieferen Einblick in die Bücher und Dateien verschaffen. Haben Sie dabei böse Überraschungen erlebt?

Es sind schon ein paar Dinge aufgetaucht, die ich nicht erwartet habe. Wobei - es fand sich nicht so unheimlich viel Material, was die Planung betrifft. Bei den Recherchen - ganz bin ich noch nicht fertig - fallen einem immer wieder Verträge in die Hand, mit denen man nicht geplant hat und die den Etat belasten. Allerdings erschlägt mich diese Situation nicht, denn ich habe sie jetzt schon zweimal gehabt.

Sie haben es also noch nicht bereut, den Job übernommen zu haben?

Nein, das habe ich auf keinen Fall. Er macht mir sehr viel Spaß, ist sehr vielfältig, auch wenn er sehr fordert, da es viele Punkte gibt, die jetzt gleichzeitig angestoßen werden müssen: Stadionbau, Fanproblematik, Finanzen.

Man ist im Osten oft skeptisch, wenn ein Wessi kommt. Wie ist es Ihnen ergangen?

Anfangs war ich schon für einige der Besserwessi, aber ich glaube nicht, dass ich einer bin. Ich bin jemand, der im Team arbeitet, der sich andere Meinungen anhört und auch diskutiert und nicht nur von oben draufdrückt: So wird's gemacht! Oft hat man Leute, die in bestimmten Themen einfach schlauer sind - warum soll man davon nicht profitieren? Natürlich sind die Leute hier nach Otto und diesem Saarländer mit seiner Vermarktungsgesellschaft (Georg Rebmanns SORAD/d. Red.) erst einmal skeptisch gegenüber einem Wessi. Es gibt einige, die gucken einen jetzt noch nicht an, aber es gibt auch sehr, sehr viele Leute, die jetzt auftauen.

Gibt es Geheimnisse bei Dynamo, die Sie noch nicht ergründen konnten?

Man erfährt immer wieder Neues, merkt: Der Verein ist unheimlich gut vernetzt. Jeder ist in diesen Verein reinvernetzt, das ist ganz extrem hier. Die Bestandsaufnahme, als ich kam, fiel so aus: Wer bei Dynamo Dresden nichts zu sagen hat, ist selbst schuld. Das müssen wir natürlich ändern, das geht nicht. Hier reden unheimlich viele Leute rein. Wenn es sich auf die Gremien erstrecken würde, wäre es okay. Aber es gibt so viele Außenstehende, die nichts mit dem Verein zu tun haben oder mal da waren, die hier eine starke Position haben - das ist schon Wahnsinn.

Zum Thema Finanzen. Was ist einfacher - das Rad neu zu erfinden oder Dynamo zu entschulden?

Das Rad neu zu erfinden, ist schon ziemlich schwierig, glaube ich. Ich bilde mir aber ein, Erfahrung mit der Entschuldung von Vereinen zu haben, daher kennt man schon ein bisschen die Mechanismen und die Hebel, wo man ansetzen kann und muss.

Wo setzen Sie an? Wie schafft Dynamo den von Ihnen auf der Mitgliederversammlung als Ziel formulierten wirtschaftlichen Turnaround?

Wir gehen zunächst einmal jede Position durch, um Kosten zu sparen. Im Verwaltungsbereich ist da nicht viel zu machen. Anderswo schon: Wir holen uns für einzelne Posten verschiedene Angebote ein. Das war in der Vergangenheit wohl nicht immer so. Jede Ausgabe, wenn sie keine regelmäßige ist und ein Vertrag läuft, geht jetzt über den Tisch der Geschäftsführung. Wir überprüfen auch, ob die Rechnung mit dem Angebot übereinstimmt. Durch all das haben wir im Dienstleistungsbereich die Kosten schon drastisch heruntergefahren.

Wo sehen Sie neue Einnahmequellen?

Bei den Einnahmen haben wir fünf wesentliche Bereiche: Ticketing, Mitgliedsbeiträge, Sponsoring, Fernsehgeld und Merchandising. Das Fernsehgeld können wir nicht beeinflussen, bei den Ticketeinnahmen können wir auch nicht mehr sehr viel machen. In der Umbauphase des Stadions fallen noch Plätze weg, da werden wir sowieso an die Kapazitätsgrenze stoßen. Bei Sponsoring, Merchandising und den Mitgliedsbeiträgen - da können wir was machen. Beim Merchandising prüfen wir zurzeit, ob es trotz der wirtschaftlich schlechten Lage nicht möglich ist, einen neuen Shop in der Stadt zu eröffnen - da, wo es richtig gut frequentiert ist. Bei meinem Ex-Verein ging es uns auch schlecht, da haben wir erst einmal den Shop geschlossen und dann trotz der wirtschaftlichen Misere einen neuen in einer guten Lage in der Stadt aufgemacht, der voll eingeschlagen hat. Und das wird hier nicht anders sein, da bin ich mir sehr sicher, weil der Umsatz hier in der Regionalliga so hoch ist wie bei meinem letzten Verein, als wir im Pokalfinale standen und Uefa-Cup gespielt haben. Das ist ein Faustpfand des Vereins, und es wäre fahrlässig, das zu vergessen. Zudem wollen wir im Merchandising den Online-Bereich stärken, den Versand besser abwickeln und natürlich noch mehr auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Fans eingehen.

Wo wollen Sie beim Sponsoring eingreifen?

Hier müssen wir Leistungen und Gegenleistungen genauer strukturieren. Wir sind sehr froh, dass uns in dieser Phase unsere Sponsoren weiter den Rücken stärken. Gerade in der Regionalliga braucht man immer wieder Geld. Das ist richtig und wichtig. In der Zukunft müssen wir den Unternehmern erklären, dass sie einen Mehrwert bekommen, wenn sie uns unterstützen. Wir wollen langfristige und klare Pakete aufbauen, bei denen jeder klar weiß, das kostet das, das kostet das. Die Vergleichbarkeit muss da sein. Durch eine Verschlankung beispielsweise im Bandenbereich verdienst du meist mehr Geld, weil der Werbewert ein wesentlich höherer ist. Das alles bedeutet aber eben auch nicht, dass uns unsere kleinen Sponsoren nicht mehr wichtig sind, sie bilden eine wichtige und große Plattform.

Was kann man kurzfristig tun?

Verstärken wollen wir die Mitgliederwerbung, da wollen wir eine Kampagne fahren, in der wir den Leuten klar machen, dass es keinen Sinn macht, nicht Mitglied bei Dynamo zu sein. Mitgliederbeiträge sind eine nachhaltige Einnahmemöglichkeit für den Fußballnachwuchs. Wir haben auch unheimlich Bedarf für das Nachwuchsleistungszentrum. Da sind Betriebskosten nicht angesetzt worden oder Kosten für ausgebildete Erzieher, die wir zur Betreuung der Jugendlichen brauchen. Das ist alles Geld, was jetzt aus dem Profibereich abgezogen werden muss.

Wie weit sind Sie einem Aufhebungsvertrag mit Ex-Trainer Norbert Meier nähergekommen?

Wir sind in guten Gesprächen, es gibt Vorschläge vom Anwalt des Herrn Meier. Da glaube ich, dass wir bis Ende der nächsten Woche eine Lösung haben. Die Verpflichtung von Eduard Geyer bedeutet zwar eine zusätzliche Ausgabe, doch wir hatten unsere Gründe. Ich glaube, der jüngste Erfolg gibt uns auch Recht. Wir haben die Heimspiele gewonnen und gute Ansätze beim verlorenen Spiel in Braunschweig gesehen. Für uns war es auch wichtig, den Abwärtstrend bei den Zuschauerzahlen zu stoppen. Im Moment liegen wir beim Ticketing zwar noch unter der Planung, aber nach dem Union und dem Wuppertal-Spiel sollten wir wieder im Soll sein. Dass die Mannschaft jetzt guten Fußball spielt, ist natürlich auch wichtig fürs Weihnachtsgeschäft.

Wieviel Zuschauerkapazität verbleibt, wenn die Hornbach-Tribüne am 12. November fällt?

Wir haben von HBM das Signal, dass dann noch 12 000 Plätze zur Verfügung stehen.

Inwieweit können Sie in der heißen Planungsphase den Wünschen der Fans noch entgegenkommen?

Wir haben einen sehr engen Kontakt zu „Pro RHS" und hatten auch zwei Treffen mit der auf der Mitgliederversammlung gegründeten Arbeitsgemeinschaft Stadionneubau, bestehend aus „Pro RHS", Vertretern des Vereins, der Fangemeinschaft und den Ultras. Viele Forderungen aus dem Katalog von „Pro RHS" sind schon in die Planungen von HBM eingeflossen. Die Fans sollen das Stadion aktiv mitgestalten und uns dabei helfen, den Bereich der Nordtribüne, die die Stehplatztribüne sein wird, zur Fantribüne zu machen. Die Verlegung der Stehplatztribüne auf die Badseite ist für die Fans kein Problem, denn früher war das ja auch mal ihre Seite. Auf dieser Tribüne würde ich den Fans gern mehr Verantwortung für die Abwicklung der Spieltage übergeben. Diese Tribüne muss ein Kracher werden. Ich will mich da gar nicht so einmischen, die Nordtribüne ist Fanrevier. Wir wollen nur für die Rahmenbedingungen sorgen und dafür, dass dort eine Fankneipe hinkommt, die auch in der Woche geöffnet ist und in der sich die Fans treffen können. Am Stadion muss immer was los sein.

Wieviel Tradition wird noch im neuen Stadion stecken?

Ich habe mir auf die Fahnen geschrieben, dass zwei der Giraffen stehenbleiben. Die markanten Flutlichtmasten sind ein Wahrzeichen, das man bundesweit mit Dynamo verbindet. Zwei müssen wegen des Neubaus weg, die anderen könnten bleiben. Dafür gibt es auch Unterstützung, zum Beispiel von den Sicherheitsbehörden wegen der guten Ausleuchtung. Ich weiß, dass das Herz der Fans ebenfalls an diesen Masten hängt und werde versuchen, die beiden Giraffenmasten an der Badseite vor der neuen Fantribüne für den späteren Vorplatz zu retten, obwohl dieses Thema vor meinem Amtsantritt eigentlich schon vom Tisch war.

Wie wichtig ist es für den Verein, das Image der Fans zu korrigieren?

Das ist eines der vordringlichsten Ziele. Dieses Image hat der Klub auch nicht verdient, hat die Stadt nicht verdient. Wenn ich mir anschaue, dass nach dem Spiel gegen Babelsberg 200 Leute vor dem Gästeblock warten und versuchen, Theater zu machen, obwohl wir in der letzten Minute 3:2 gewonnen haben, das kann ich einfach nicht nachvollziehen. Was treibt die Leute dazu, sowas zu machen? Mit dem Wissen, dass das nur dem Verein schadet. Davon müssen wir weg. Das sind wir auch dem Großteil der Fans schuldig, die friedlich sind und ihren Verein voll motiviert unterstützen.

Wie wollen Sie das schaffen?

Leider wird es schwer, diese Leute zu greifen. Das sind auch nicht die Ultras, denen es oft zugeschrieben wird. Die sind eine wirklich wichtige Gruppierung, die sich vor jedem Spiel viel Arbeit mit den Choreographien macht und so zusammen mit ihrem Einpeitscher Lehmann für Riesenstimmung im Stadion sorgt. Die fühlen sich zwar von mir verfolgt und haben Angst, dass sie verboten werden, aber das ist völliger Blödsinn. Die Leute, die wirklich Probleme machen, müssen von den übrigen Fans isoliert werden, deshalb wollen wir deren Eigenverantwortung stärken. Wir wollen keine Fankultur zerschlagen, aber alles muss im rechtsstaatlichen Rahmen ablaufen.

Wird man ein so mieses Image überhaupt wieder los?

Ja, aber das ist ein langwieriger Prozess. Bei den Fans ist im Moment ein großes Misstrauen da, die neue Stadionordnung hat eine Riesenwelle ausgelöst, dabei haben wir nur Thor-Steinar-Klamotten verboten und sonst Bekanntes einfach nur einmal in Worte gefasst. Es dauert, Vertrauen bei den Fans aufzubauen, dessen bin ich mir bewusst. Da wird so viel falsches Zeug im Internet geschrieben, das ich gar nicht alles kommentieren kann. Ich bin aber überzeugt, dass man die Fanproblematik lösen kann. Das ist in meiner ursprünglichen Heimat mit der Borussenfront in Dortmund oder der Gelsenszene bei Schalke auch gelungen. In Dortmund ist in jahrelanger Arbeit über das Fanprojekt viel passiert, Ordnung reingekommen — über Selbstdisziplinierung und Eigenverantwortung der Fans. Bei all unseren Bemühungen werden wir aber darauf achten, dass wir hier kein steriles Klatschpublikum bekommen. Solch eine Entwicklung müssen wir in Dresden vermeiden. Wir wollen Emotionen. Nur wer massiv über die Stränge schlägt, über Zäune steigt, sich prügelt oder Rauchbomben wirft, muss raus. In den Grauzonen lassen wir sicherlich auch mit uns reden. Wir können und wollen nicht alle rausschmeißen, dann haben wir gar keinen Einfluss mehr auf problematische Fans und somit verlagern wir die Probleme nur vor das Stadion oder auf die Auswärtsfahrten. Im Block können wir gemeinsam mit dem Fanprojekt Sozialarbeit leisten. Wir haben als großer Klub automatisch einen sozialen Auftrag, den müssen wir auch erfüllen. Dazu gehört es, dass wir uns mit diesen Leuten auseinandersetzen. Aber wir können es nicht alleine. Wir können es nur zusammen schaffen — mit der Stadt, mit der Region, mit dem Freistaat, mit dem Verband.

Haben Sie schon einen Nachfolger für den entlassenen Fanbetreuer Robert Pohl im Auge?

Verschiedene, und die Gespräche laufen bereits.

Was bezweckt die geplante Stiftung?

Damit wollen wir nicht den Fußball-Nachwuchs von Dynamo, sondern in der Region beispielsweise Vereine unterstützen, die in einer finanziellen Schieflage stecken und sich beispielsweise keine Trikotsätze leisten können. Oder Kinder, deren Eltern vielleicht kein Geld für Mitgliedsbeiträge im jeweiligen Sportverein haben oder kein Geld für Fußballschuhe. Da können wir ein Stück weit unserer sozialen Verantwortung gerecht werden und außerdem unser Image verbessern. HBM bringt die Anlagen des alten Stadions ein, die werden versteigert. Außer uns will sich auch die Stadt daran beteiligen, zudem sind wir offen für jedermann. Das Kuratorium wollen wir repräsentativ besetzen.

Was glauben Sie mit dem Verkauf von Devotionalien wie Schildern, Sitzschalen oder der Stadionuhr zu erlösen?

Wir brauchen für die Gründung der Stiftung 25 000 Euro, und ich denke, dass wir das problemlos erlösen können, darüber hinaus sehen wir weiter.

Gibt es vor Beginn des Abrisses noch einmal eine Abschiedsparty?

Nein, da gab es schon so viele. Das wäre mittlerweile peinlich. Die Fans wollen zum Spiel gegen Wuppertal auf jeden Fall noch etwas machen und das ist gut so, wir aber nicht. Wir sorgen jetzt lieber dafür, dass das neue Stadion auch so wird, dass sich unsere Fans darin wohlfühlen.


Sächsische Zeitung, 12. Oktober 2007

SZ Forum

Im November beginnt der lange ersehnte und dringend nötige Neubau des Dresdner Rudolf Harbig Stadions.
Die erste öffentliche Präsentation des neuen Entwurfs für die Arena des Fußball Regionalligisten SG Dynamo Dresden gibt es am 22. Oktober bei einem Forum der Sächsischen Zeitung im Dresdner Kongresszentrum.
Bei der Podiumsdiskussion, die SZ Moderator Hans Eggert leitet, können die Besucher mit Experten debattieren. So haben Architekt Martin Beyer, Ulrich Finger (Stadt Dresden), Axel Eichholtz (HBM) und Michael Walter (proRHS) ihre Teilnahme zugesagt.
Einlaß ist 18 Uhr, Eintritt frei. Karten in allen SZ Treffpunkten solange der Vorrat reicht - oder per Telefon


BILD 11.Oktober 2007

Dynamo-Stadion wird versteigert!

Dresden – Unserem Heiligtum geht´s an den Kragen! In 30 Tagen beginnt der Abriss des Dynamo-Stadions. Doch wie BILD erfuhr, plant jetzt Investor HBM mit dem Abriss den ganz großen Coup! Denn viele Teile des Stadions sollen an begeisterte Fans versteigert werden: Sitze, Zäune, Lampen, Blocknummern, Lautsprecher…

„Wir stellen mit unseren Partnern von der Stadt gerade eine Liste für die Versteigerung zusammen“, so HBM-Projektchef Kay-Uwe Panzer (39). Rund 120 Positionen stehen bis jetzt drauf. Versteigert wird alles in zwei Schritten. Ab November kommt der erste Teil dran (u. a. die Hornbachtribüne). Ab Mitte 2008 der zweite Teil – dann mit VIP Bereich und den Kabinen.

Mit dem Einnahmen soll eine „Dynamo Dresden Fußball-Stiftung“ gegründet werden, die den Jugendfußball in ganz Ostsachsen fördert. Die Preise, mit denen die Teile in der Auktion starten, hat BILD berechnet. Sie orientieren sich an ähnlichen Versteigerungen - wie an der des Bökelberg-Stadions Mönchengladbach 2004

2000 Euro für die Uhr von der VIP Tribüne (sehr begehrt)
1000 Euro für die Trainerbank von Ede
200 Euro für eine Lampe aus der Giraffe
150 Euro pro Buchstabe des Stadion-Schriftzuges
130 Euro für einen Bose-Lautsprecher
100 Euro für ein ganzes Feld des Hauptzaunes
80 Euro für ein Eisengitter, das die Blöcke trennt
60 Euro für ein Block-Schild
45 Euro für eine der 10095 Plaste-Sitzplatzschalen
30 Euro für einen Fahnenmast aus Rundstahl


Dresdner Neueste nachrichten, 6. Oktober 2007

Harbig-Stadion: 12. November beginnt Abriss

Am Montag, 12, November - zwei Tage nach dem Heimspiel der SG Dynamo Dresden gegen Wuppertal- beginnt der Abriss der Hornbach-Tribüne im Rudolf-Harbig-Stadion. Dieses Datum gab SPD-Stadtrat Thomas Blümel auf der vergangenen Sitzung des Stadtrates bekannt. Quelle sei Kay-Uwe Panzer, für den Stadionneubau verantwortlicher Architekt und Projektleiter des Projektentwicklers und Investors HBM Stadien- und Sportstättenbau GmbH.
Laut Stadtverwaltung hat HBM inzwischen den Bauantrag eingereicht. Es wird damit gerechnet, dass die Bauaufsicht rund acht Wochen für die Genehmigung des 46-Millionen-Euro-Projektes braucht, so der städtische Stadion-Referent Ulrich Finger. Somit könnte der eigentliche Neubau des Stadions Ende November, Anfang Dezember starten. Ein Teil-Abriss Wochen vorher muss laut Finger nicht durch die städtische Aufsicht genehmigt, dieser aber durch HBM angezeigt werden. Wie geplant wird das neue, rund 32 000 Zuschauer fassende Oval während des Dynamo-Spielbetriebes errichtet. Die Bauzeit ist auf knapp zwei Jahre veranschlagt. Während dieser Phase soll die Arena immer mindestens 12 000 Fans Platz bieten.
Der Antrag von CDU-Stadtrat Dietmar Haßler, dass die Stadt den Sprecherturm auf der Hornbach-Tribüne im Harbig-Stadion als Sportdenkmal erhalten soll, wurde mit 33 Nein- bei 21 Ja-Stimmen abgelehnt. Ihm sei neu, dass sich die Fans jetzt besonders mit diesem Turm identifizieren, sagte Stadtrat Andre Schollbach süffisant. Der Antrag sei reiner Populismus, da die Stadt nicht mehr über das Stadion, das in Erbbaupacht an HBM übertragen sei, verfügen könne. SPD-Stadtrat Blümel würdigte Haßlers Verdienste für den Sport und erklärte, dass der Antrag zumindest nicht schade, auch wenn er keinen Einfluss habe. rare


Sächsische Zeitung, 6. Oktober 2007

Notiert

Stadion-Sprecherturm wird abgerissen

Die CDU ist mit ihrem Antrag gescheitert, den Sprecherturm des Harbig-Stadions als Sportdenkmal auszuweisen. Die Ratsmehrheit sprach sich aus Kostengründen dagegen aus, den Turm aus dem Jahr 1961 zu erhalten und an anderer Stelle aufzustellen. Im November soll der Stadionneubau mit ersten Abrissarbeiten beginnen. (SZ/ale)


Sächsische Zeitung, 4. Oktober 2007

CDU fordert: Stadion-Turm soll Denkmal werden

Die Dresdner CDU will den Sprecherturm des Harbig-Stadions als Denkmal erhalten. Einen entsprechenden Eilantrag bringt die Fraktion in die heutige Sitzung des Stadtrates ein.
„Wir wollen den Oberbürgermeister auffordern, vor Beginn der Abrissarbeiten am Stadion zu prüfen, ob der jetzige Sprecherturm an einem geeigneten Standort in Dresden aufgestellt werden kann“, so Fraktionssprecher Helfried Reuther.
„Der Sprecherturm war Kampfrichterturm bei den Wildwasserweltmeisterschaften im Sommer 1961 im Rabenauer Grund, bei der über eine Million Zuschauer anwesend waren. Später verkündeten von ihm im Harbig-Stadion Stadionsprecher große Ereignisse. Das macht den Turm für ein Sportdenkmal würdig.“
Die CDU wolle in Dresden nicht nur Kulturdenkmäler erhalten, sondern sich ebenfalls für ein Sportdenkmal einsetzen. „Ein Eilantrag ist nötig, weil in den nächsten Wochen mit dem Abriss begonnen werden soll“, erklärt Reuther. (SZ)