Stadionvertrag sofort unterzeichnen - Planungen beginnen!
Auf der 5. Sitzung der Lenkungsgruppe Stadion, am Mittwoch den 28.
März 2007, informierten sich die Vertreter der Fraktionen über den aktuellen Stand des Projektes Stadionneubau. Nachdem der Mitbieter Hochtief seine Klage vor der Vergabekammer Leipzig zurückgezogen hat, ist
es uns unverständlich, dass es erneut zu Verzögerungen kommt. Dies ist für uns nicht akzeptabel und gefährdet sowohl den geplanten Baubeginn, wie auch das laufende Lizenzierungsverfahren des 1.FC Dynamo Dresden.
Wir fordern deshalb die unverzügliche Unterzeichnung der verhandelten Verträge ohne jede Änderung und ohne zusätzliche Bedingungen von einer der beiden Vertragsseiten.
Wir erwarten in diesem Zusammenhang
vom amtierenden Oberbürgermeister Herrn Dr. Vogel eine Initiative zur Beendigung des derzeitigen Stillstandes. Der Stadtrat wird es nicht hinnehmen, dass das Ergebnis der schwierigen und langwierigen Verhandlungen
erneut in Frage gestellt wird.
Torsten Hans (Grüne)
Jan Kaboth (Bürgerfraktion)
Lars Kluger (CDU)
Andre Schollbach (Linksfraktion)
Thomas Blümel (SPD Fraktion)
Jens Genschmar (FDP)
Sächsische Zeitung, 30. März 2007
Die Dynamo-Giraffen leuchten noch immer.
Die Giraffen leuchten
Längst sollte es dunkel sein im Dynamo-Stadion, aber manche Wunder brauchen etwas länger.
Haben sie es gesehen: Die Dynamo-Giraffen leuchten noch immer. Ich stand am Dienstagabend wie benommen auf der
Parkstraße und mir ging ein giraffenartiges Licht auf.
In dieser meiner Stadt ist nichts so wie angekündigt. Im August 2006 fand das letzte Spiel der Zweitligaverpasserelf unterm Flutlicht statt. So
jedenfalls wurde es angekündigt. Tage später sollten die Bagger anrollen, weil ein neues Stadion gebaut werden soll.
Anderes Beispiel: Am 29. November 2000 stiegt der damalige Oberbürgermeister Herbert Wagner
in einen Bagger und stach unter sich mit der Schaufel ein Loch in die Elbwiese. Angekündigt wurde damit der erste Spatenstich für die Waldschlößchenbrücke, die wohl als Luftschlösschenbrücke in der Dresdner
Geschichte eingehen wird. Die Ankündigungspolitiker kommen und gehen, die Dresdner mit ihren Wünschen bleiben.
Mich ließ der Gedanke nicht los. Während ich an der alten Sportschule vorbeiging, fiel mir ein,
dass gerade eine neue Sportschule gebaut wird und ein Wunsch vieler Dresdner damit erfüllt ist. Aber so ist das mit den Wünschen. Der eine hofft auf Erfüllung, der andere, es möge nie geschehen und bei den
Ankündigungen bleiben.
So rede ich mit den Leuten auf der Straße über ihre Wünsche, dass das alte Centrum-Warenhaus lieber hätte stehen bleiben sollen, weil die Waben einmalig waren. Oder dass der
Kulturpalast hoffentlich nie abgerissen wird. Die Abrissfurcht ist groß, denn angekündigt wurde, dass der Konzertsaal saniert werden soll. Ankündigungspolitiker neigen zum Gegenteil.
Aber ist nicht das
Gegenteil die Triebfeder des Fortschritts? So dachte ich auf der Parkstraße und nahm die Giraffenständer als Brückenpfeiler mit ans Waldschlößchen, gab der neuen Elbquerung den Namen Unesco-Brücke, überdachte
selbige und so hatte ich auch noch eine Konzerthalle mit ausreichend Parkplätzen, die ordentlich angestrahlt wurden. Schließlich gibt es viele, viele Autokinos auf der ganzen Welt, aber keine Stadt besitzt eine
Autokonzerthalle. Nur Dresden. Das kündige ich lauthals in der Tiefgarage des Altmarktes an. Dabei leuchten die Giraffen immer noch. Und wie schön sie strahlen. (SZ/uf) Ihr Stadtstreicher
Sächsische Zeitung, 29. März 2007
Stadionbau: HBM-Mutter mit hohem Verlust
Die Muttergesellschaft der für den Dresdner Stadionneubau vorgesehene Firma HBM
Stadien- und Sportstättenbau GmbH ist tief in die roten Zahlen gerutscht.
Es handelt sich dabei um die Wayss und Freytag Schlüsselfertigbau AG, die wiederum wie die HBM zum niederländischen BAM-Konzern
gehört. Dessen Geschäftsbericht zufolge machte Wayss & Freitag im vergangenen Jahr einen Verlust von 113 Millionen Euro.
Die Niederländer zogen deshalb die Notbremse und legten Wayss & Freytag mit der
ebenfalls ihnen gehörenden Müller-Altvater AG zusammen. Seitdem firmieren beide unter der neuen Konzerngesellschaft BAM Deutschland mit Büro in Dresden. Ob HBM-Nachforderungen für das Stadionprojekt an die Stadt mit
dem Verlust zusammenhängen, blieb unklar. HBM äußerte sich vorerst nicht. (SZ/ale)
Dresden Fernsehen, 29. März 2007
Traglufthalle wird abgerissen
Die Traglufthalle auf der Blüherstraße nahe dem Rudolf-Harbig-Stadion wird abgerissen.
Grund dafür ist der schlechte Zustand der Außenhaut. Der Betrieb der Halle war ursprünglich länger geplant, jedoch
hätten die Schäden teure Reparaturen zur Folge. Bis Sonnabend müssen alle Nutzer aus der Traglufthalle ausziehen und zum ersten April wird das Gebäude stillgelegt. Die Stadt will alle verwertbaren Geräte und Anlagen
abbauen, bevor die Traglufthalle endgültig abgerissen wird.
wochenkurier, (Aprilscherz), 27. März 2007
DRESDEN. Das "Sorgenareal" Großer Garten gegenüber dem Dynamostadion soll nun doch nicht mittels Zaun gesichert werden.
Stattdessen plant der Staatsbetrieb Schlösser und Gärten eine Verpachtung der betroffenen Fläche an Kleingärtner. Dazu wird das Gelände, das bei Hooligankämpfen nach Fußballspielen regelmässig Schaden nimmt, ab 1.
April in 500 Quadratmeter große Teile parzelliert.
Der Schlossbetrieb verspricht sich durch die Betreibung(und Bewachung) seitens privater Kleingärtner einen besseren Schutz der Grünanlage. Wer sich für einen
Kleingarten interessiert, in dem übrigens ein Gemüseanteil zu beachten sein wird, kann sich am 2. April zwischen 10 und 10.30 Uhr telefonisch um eine Parzelle bewerben unter 4917696.
SZ, 26. März 2007
Stadion: HBM will weiter mit der Stadt verhandeln
Im Streit um den Stadionbau in Dresden setzt
das Unternehmen HBM auf Verhandlungen mit der Stadt. „Wir werden uns mit der Verwaltung an einen Tisch setzen“, sagte HBM-Geschäftsführer Axel Eichholtz der SZ. In der vergangenen Woche hatte Finanzbürgermeister
Hartmut Vorjohann (CDU) kritisiert, dass das Unternehmen einen Nachschlag bei der städtischen Bürgschaft von zwei Millionen Euro fordere. Dies werde das Regierungspräsidium nicht genehmigen, da es nur für den zuvor
ausgehandelten Vertrag grünes Licht gegeben habe. Der sehe eine Bürgschaft von 40,7 Millionen Euro vor.
Unterdessen hat die HBM-Mutter, die niederländische Royal BAM Group, Zahlen für 2006 bekannt gegeben.
Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss sank jedoch auf 137 Millionen Euro. (SZ/ale)
Dynamo Fanforum, 25. März 2007
Vorbericht zum Wuppertal Spiel
Seid ihr nicht auch etwas genervt, wenn ihr im Supermarkt eures Vertrauens nur eine kleine Zeitschrift, beispielsweise den „Zwölften Mann“
kaufen wollt und dann kurz vor der Kasse gestoppt werdet? Gestoppt von einem heimtückischen Rentner, der im Gang steht, links neben sich den Einkaufswagen (natürlich quer gestellt und nicht in Fahrtrichtung damit
auch ja keiner überholen kann) und rechts dessen holdes, sich kaum noch bewegendes Weib, sodass kein vorbeikommen ist. Und jetzt überlegt der Rentner, ob er links zu den Diabeteskeksen einschlagen oder er ganz
wagemutig sein soll, indem er ins rechte Regal stürzt. Dort, wo die Kapseln gegen Harndrang lagern. Werdet ihr nicht auch langsam ungeduldig, wenn dieser Opa sich dann nach drei Minuten Selbstgespräch überhastet
dafür entscheidet, doch an die Kasse zu wandern und ihr euch dahinter anstellen müsst, weil mal wieder nur eine Kasse mit einer supermotivierten Tante geöffnet ist? Beobachtet, wie der Opa im Zeitlupentempo seine
Äpfel, Milch sowie Diabetes-Cervelat-Wurst aufs Laufband legt und dann von der Kassiererin den fälligen Betrag aus seinem Portemonnaie zusammensuchen lässt und ihr dann nach geschlagenen 20 Minuten mit eurem
„Zwölften Mann“ flüchten könnt? Schiebt ihr nicht auch leichten Frust, wenn vor euch in der schmalsten Gasse ein Fahrschulauto schleicht und ihr schon hupen wollt dann aber bemerkt, dass auf dem Rücksitz ein alter,
grimmiger, Jugend hassender Mann haust, der eindeutig als Prüfer zu identifizieren ist und ihr somit inne halten müsst, um dem Prüfling den Tag nicht zu vermiesen? Werdet ihr nicht auch wahnsinnig, wenn an der
Tankstelle vor euch ein Schöntanker (alles potentielle Mörder sag ich euch!) rumlungert, der geil darauf ist „glatt“ zu tanken, sprich 20,00 Euro und wenn dann die Anzeige auf 20,01 Euro springt er ganz gemütlich
hoch zu 30,00 Euro latscht? Habt ihr nicht auch unheimlichen Schaum vor dem Mund, wenn beim Arzt drei Patienten, die nach euch ins Wartezimmer kamen, eher als ihr aufgerufen werden? Könntet ihr nicht auch zum
Tischler werden, wenn ein Film, auf den ihr euch schon ganz lange freut, um dreißig Minuten verschoben wird, weil die ARD einen Brennpunkt über eine Zwillingsgeburt in Westbangladesh einschiebt? Spürt ihr nicht auch
das Adrenalin, wenn vor euch im vollbesetzten Kino zwei fünf Meter hohe Typen sitzen die zu allem Überfluss auch noch Popcorn fressen und nur dünne quatschen, sodass ihr den Film weder sehen noch hören könnt?
Könntet ihr nicht auch Amok laufen, wenn ihr im Karstadt noch gar nicht von der Rolltreppe runter seid und euch schon eine „Mitarbeiterin-des-Monats“-Verkäuferin in die Regale zerrt um euch irgendwelche Pullis unter
Gewaltandrohung aufzuschwatzen, die aussehen wie ein gebrauchtes, überdimensionales Rentnertaschentuch? Könntet ihr nicht auch ausflippen, wenn Eltern ihre vierjährige Tochter auftiegeln, mit dem Kopf voran in einen
Farbtopf stecken und zu Schönheitswettbewerben schicken? Und könntet ihr nicht auch explodieren, alle Vorurteile dieser Welt bestätigen, wenn Dynamo zum 74. Mal in einer Saison in den letzten zehn Minuten ein
entscheidendes Gegentor kassiert? Und könntet ihr dann nicht endgültig eure gute Erziehung (Gag versteckt…) und euren Blutdruck vergessen, wenn nach dem zehnten Grünen Licht die Stadionampel zum elften Mal auf Rot
schaltet?
Ja, es gibt Situationen im Leben, in denen aus ganz normalen, wohl gesitteten und situierten Menschen Bestien werden können, Raubtiere, Psychopathen, Dynamofans. Situationen, in denen man jegliche
Beherrschung verliert, allen Frust explosionsartig in die Welt hinaustragen möchte. Leider erleben wir solche Momente in inflationärer Häufigkeit, nahezu jede Woche mindestens einmal, meistens sogar deutlich
häufiger. In solchen Situationen stellt man sich Fragen. Fragen, wie: „Warum müssen alle Rentner gerade dann einkaufen gehen, wenn ich mal Zeit dafür hab?“ oder „Warum explodieren die Rentenbeiträge, nicht aber die
Rentner?“. Fragen wie: „Warum müssen Eltern, die selbst hässlich wie eine Kreuzung aus Boris Becker und einem einäugigen Nacktmull sind, ihre Kinder dafür büßen lassen? Büßen lassen dafür, dass eben diese Eltern
aufgrund ihres Nachtschattengewächsdaseins selbst nie zu Schönheitswettbewerben eingeladen wurden und deswegen ihren Kindern die Kindheit nehmen?“ Fragen, warum man solche Eltern nicht einfach in ein Boot-Camp für
Erwachsene stecken kann, bis sie endlich kapieren, dass sie ihre Kinder zerstören, ihnen ein normales Leben verweigern!? Oder Fragen ob es Unvermögen, Pech oder einfach nur seltendämlich ist, wenn man in 13
Auswärtsspielen nur neunmal (!!!) das Tor trifft und nur genauso wenig Punkte holt. Fragen, ob es auch nur ansatzweise normal ist, dass jedes Dorf in der bundesweiten Sajusti ein neues Stadion baut (sogar Wuppertal)
aber wir in Dresden, der Geburtsstadt des Architekten Günther Behnisch, dem Vater des Münchner Olympiastadions, es einfach nicht gebacken kriegen können/wollen/dürfen. Fragen, warum uns solche Minderheiten wie Aue
oder Cottbus, die nicht einmal einen roten Fleck im Diercke-Weltatlas abbekommen haben, uns fußballtechnisch mittlerweile Jahrzehnte voraus sind? Fragen, warum nahezu jeder in diesem Verein seit Jahren nur von hier
bis zur nächsten Wand denkt, aber nie auf die Idee kommen würde, mal die Tür zu öffnen, die eingestaubte, veraltete, Innovationen hemmende Baracke zu verlassen, nach draußen zu gehen, an die frische Luft, in die
weite Welt, den Horizont zu erweitern? Endlich mal langfristig orientiert zu arbeiten, damit wir nie wieder auf solche Heinze angewiesen sind, die nirgendwo anders auch nur länger als zwei Stunden angeschaut
geschweige denn genommen werden aber hier unsere Kohle in ihre fetten, abgehalfterten, zufriedenen Ärsche stecken und sich in ihrer heimischen Mietbude ein drittes Ei lachen, dass man in diesem Staat für so wenig
Aufwand noch so fürstlich entlohnt wird und es die dummen Dresdner nicht einmal merken. Fragen, ob es überhaupt sinnvoll und langfristig betrachtet gut für den Verein wäre, wenn wir ausschließlich auf Grund der
unheimlich großen Dummheit der anderen durch einen Treppenwitz doch noch aufsteigen würden und sich alle öffentlich zufrieden in ihre Sessel lehnen, sich auf ihre schmalen Schultern klopfen würden, dass sie doch
alles richtig gemacht haben und von unbequemen Fragen verschont bleiben. Zu Hause sich aber den Schweiß der puren Angst aus ihren Gesichtern wischen, zu Gott aufsehen und tausendmal Danke sagen und sich im nächsten
Moment schlapp darüber lachen, dass wir ohne irgendetwas dafür zu tun aufgestiegen sind und damit die dumme Laufkundschaft wieder zufrieden gestellt haben. Und sich nach einer Nacht des Ausruhens wieder an die
‚Arbeit’ machen, wieder schauen, wie Dynamo am einfachsten von der Hand in den Mund leben kann und darauf hoffen, dass es noch einmal gut geht. Dass auch in der kommenden Saison nicht das Beil kommt. Das Beil,
welches die Hand abhakt und offen legt, dass Dynamo nichts anderes als diese eine Hand, diese eine Überlebensstütze hatte…
In diesem Sinne halten wir es unter anderem mit den Fans der Lausitzer Füchse, die
ihrer Mannschaft für jedes Spiel nur drei Worte mitgeben: „Schießen, einfach Schießen!!!“ Ferner sollten wir im nicht unwahrscheinlichen Falle des Scheiterns schauen, dass wir dieses Scheitern nicht als Niederlage
sondern als Chance für unsere Sportgemeinschaft sehen. Als Chance, irgendwann einmal wieder vor Aue und Cottbus zu stehen. Irgendwann einmal nicht mehr als Auffanglager für Gescheiterte zu dienen und nicht alles
einkaufen zu müssen, was vor fünf Jahren mal zwei Spiele in der Bundesliga absolviert hat, weil wir dann selbst neue Kirstens, Stübners und Minges haben. Irgendwann einmal mehr als nur eine stützende Hand zu haben.
Irgendwann einmal einkaufen zu gehen, ohne dabei hinter alten Menschen entnervt herschleichen zu müssen.
Schiedsrichter ist schon wieder der Otterndorfer Thorsten Schriever. Der scheint uns regelrecht zu
verfolgen, der alte Stalker. Es ist bereits das achte Spiel in den letzten drei Jahren unter seiner Leitung. Es würde folglich nicht verwundern, wenn der in ein paar Jahren im Supermarkt anzutreffen wäre… Hawaii 501
dnn, 24. März 2007
HBM verhandelt weiter um Stadion
Überrascht vom Hochtief-Rückzug / Gespräch mit Stadt
Dresden (DNN). „Wir wollen
bauen." HBM-Chef Axel Eichholtz ließ gestern gegenüber DNN keinen Zweifel daran, dass das Dynamo-Stadion oberste Priorität habe. Doch der Rückzug von Hochtief vor der Vergabekammer sei überraschend und sehr
schnell gekommen. Darauf seien weder HBM noch die Stadt vorbereitet gewesen.
Dass es eine HBM-Nachforderung von zwei Millionen Euro wegen erhöhter Baupreise gebe, mochte Eichholtz nicht estätigen. „Finanzbürgermeister Vorjohann stand im Stadtrat wohl unter Druck, dass er so etwas gesagt habe."
Doch seit der Einreichung des Projektes habe es eine Entwicklung der Preise gegeben, sei es bei Baustoffen wie Metall oder durch versäumte Termine, zum Beispiel für die Projektprüfüng beim TÜV. Darüber müsse
HBM mit der Stadt reden - ohne Presse. Bereits nächste Woche soll es ein Treffen mit dem Dresdner Kämmerer geben. Andere HBM-Projekte - wie der Bau der Kasseler Multifunktionshalle oder Beratungsleistungen für den
Bau eines Fußball-WM-Stadions in Südafrika hätten keinen Einfluss auf das Dresdner Projekt, so Eichholtz. Es stimme aber, dass noch keine Projektgesellschaft („Das kostet Geld") existiere. Nur mit der könne die
Stadt den Konzessionsvertrag unterschreiben.
Eichholtz ist guter Dinge, alle Formalien- inklusive Bauantrag einreichen und Genehmigung - bis zum Sommer erledigt zu haben, so dass im Juli/August mit
Abrissarbeiten begonnen werden könne.
Ralf Redemund
dnn, 23. März 2007
Stadionbau in Gefahr: HBM will mehr Geld
Dresden (DNN/rare). Das Bieterkonsortium um HBM verlangt plötzlich zwei Millionen
Euro zusätzlich zu den vereinbarten 40,7 Millionen Euro für den Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions. Das will die Stadtspitze um Kämmerer Hartmut Vorjohann (CDU) nicht akzeptieren. Allerdings gab es gestern auch eine
positive Nachricht: Der Baukonzern Hochtief hat seinen Nachprüfungsantrag bei der Vergabekammer in Leipzig zurückgezogen. Seite 22
Stadionbau wackelt wieder
HBM will zwei Millionen Euro mehr: gestiegene Baukosten
Dresden (DNN). Der gestrige Tag begann verheißungsvoll für die Anhänger von Dynamo und den geplanten Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions: "Wir haben
uns intern noch einmal abgesprochen, wollen nicht unnötig Porzellan zerschlagen. Deshalb ziehen wir den Nachprüfungsantrag bei der Vergabekammer in Leipzig zurück", sagte Dr. Bernd Pütter, Sprecher des Essener
Baukonzerns Hochtief. Das habe jedoch nichts mit den E-Mails der Dynamo-Fans zu tun (DNN berichteten), beeilte sich Pütter zu sagen. Wie dem auch sei: Die Hochtief-Entscheidung bedeutete grünes Licht für den Bau.
Doch im Stadtrat präsentierte Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) eine neue Hürde: Das Konsortium um HBM verlange zwei Millionen Euro mehr Geld. Angeblich wegen gestiegener Baukosten. Doch davon sei in
den ganzen Verhandlungen keine Rede gewesen, so ein verärgerter Kämmerer. Nach der "Inaussichtstellung einer Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde am 27. Februar" habe HBM nur wenige Tage später in einer
E-Mail obigen Fakt mitgeteilt. Seither sei HBM-Geschäftsführer Axel Eichholtz telefonisch nicht zu erreichen.
Aus anderer Quelle erfuhr DNN den möglichen Grund: Eichholtz verhandelt zurzeit in Kassel um den
Bau einer Multi-Funktionshalle. Dort sei HBM alleiniger Investor, während sich die Düsseldorfer Stadien- und Sportstätten GmbH in Dresden mit mehreren Partnern herumschlagen müsse. Kassel scheint HBM im Moment mehr
am Herzen zu liegen als Dresden. Diesen Verdacht nährt der Kämmerer mit der Bemerkung: "Bis heute gibt es keine im Handelsregister
eingetragene Projektgesellschaft", schimpfte Vorjohann auf Eichholtz.
Das bedeute: Er habe keinen Verhandlungspartner, mit dem er Verträge unterschreiben könne.
Es sei schlicht schlechter Verhandlungsstil von HBM, bis zuletzt sowohl die Stadt als auch das Regierungspräsidium
Dresden im Glauben zu lassen, die vorgelegten und verhandelten Zahlen seien alle in Ordnung. Kaum signalisiere die Aufsichtsbehörde grünes Licht, werde statt der vereinbarten Summe von 40,7 Millionen Euro, für die
die Stadt bürgen soll, zwei Millionen draufgesattelt. Für heute hofft Vorjohann, HBM-Chef Eichholtz an die Strippe zu bekommen.
Hochtief wiederum leiste einen Beitrag, damit der Baustart der Arena in Dresden
so schnell wie möglich erfolgen könne, so Sprecher Pütter. Er bat die Dynamo-Fans, beim Auswärtsspiel gegen den FC Magdeburg, auf Protestaktionen zu verzichten. Ralf Redemund
Vereine wollen mit neuen Stadien verstärkt Familien ansprechen
Dynamo gehen derzeit noch viele Zuschauer und viel Geld verloren
Dresden (DNN). Mit Frau und Kindern zu Dynamo ins
Rudolf-Harbig-Stadion? Das ist derzeit aus verschiedenen Gründen nicht jedermanns Sache. Allein die baulichen Gegebenheiten in der 1923 eingeweihten und nach Kriegszerstörungen 1951 wiedereröffneten ehemaligen
Illgen-Kampfbahn schrecken viele Familien ab, hier Fußball zu gucken. Nach jahrzehntelangem Streit um einen Neubau konnten fußballbegeisterte Eltern und ihr Nachwuchs bis gestern hoffen, ab Januar 2009 endlich
bessere Bedingungen an der Lennéstraße vorzufinden: Im Juni wollte die HBM Stadion- und Sportstättenbau GmbH mit dem Abriss des alten Stadions beginnen und Platz für eine moderne Arena mit 32400 Plätzen schaffen. Ob
es dazu kommt, ist wieder offen (siehe Beitrag unten). Fußball live und in Familie wird sich in Dresden weiter mehr vorm heimischen Fernseher abspielen.
"Familienfreundlichkeit - das Thema beginnt bei
einem Stadion schon bei der Überdachung", weiß Markus Hendel, Dynamos Marketingchef, wo der Schuh besonders drückt. Wenn schon ein ehemaliger Dynamo-Trainer wie Klaus Sammer heute unverhohlen zugibt: "Ich
gehe nur bei schönem Wetter ins Stadion, habe doch keine Lust, dort im Regen rumzustehen", was sollen da Mütter mit Sechs- oder Siebenjährigen sagen? Die Ansprüche der Fans sind im Zeitalter von Abo-Sendern wie
arena und premiere oder Internet-Radio ganz andere als vor 20 Jahren. Besonders die Welle von Stadionneubauten im Zuge der Weltmeisterschaft im eigenen Land hat neue Maßstäbe gesetzt. Für so genannte VIP-Gäste wie
für die gewöhnlichen Fans.
Beide Gruppen wünschen sich mehr Komfort, mehr Service - und die Vereine bzw. Betreibergesellschaften wollen dem gerecht werden. Aus gutem Grund: Es geht um neue Einnahmen. Die
Vermarktungsexperten schielen ganz offen auf Familien, wollen Mütter und Kinder als Kunden hinzugewinnen. "Über die Kinder ziehst du auch die Muttis ins Stadion - so kann man viel bessere Erträge erlösen",
ist sich Markus Hendel sicher. Nicht umsonst veranstaltet Dynamo zweimal pro Saison einen Familientag (nächster Termin ist der 19. Mai), lässt hinter den bröckelnden Traversen Hüpfburgen aufblasen, Torwandschießen
ausrichten, um ein wenig attraktiver für Familien zu werden. Und jedes Mal lautet die bange Frage: Macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, versinken wir bei Nässe auf dem Asche-Platz hinterm K-Block
auf im Schlamm?
Sehnsüchtig erwartet der Verein das neue Stadion, mit dem man das Niveau zu erreichen hofft, das andere längst bieten und damit wirtschaftlich erfolgreicher sind, höherklassig spielen. Stefan
Bobzin, Leiter Vermarktung und Sponsoring beim Zweitligisten Hansa Rostock, bestätigt, dass die Zuschauerzahlen im umgebauten und nun rundum überdachten Ostseestadion seit der Neueinweihung 2001 deutlich gestiegen
sind: "Das kann man so sagen." Der Anteil von Frauen und Kindern unter den Besuchern sei dabei gewachsen. "Nach einer ganz aktuellen Untersuchung, die wir mit der Uni Rostock durchgeführt haben, liegt
der Anteil weiblicher Fans bei 23 Prozent", freut sich Bobzin.
In der Hamburger AOL-Arena liegt er gar bei einem Drittel. Das wirkt sich beruhigend auf die oft überhitzten Gemüter der Väter oder
Lebensgefährten aus. Wenn sie dabei ist, lässt er nicht jeden Spruch los, heißt es aus Dresdens Partnerstadt.
Dass Frauen, Mütter und Kinder häufiger zu Spielen kommen, "liegt vor allem am größeren
Komfort, insbesondere an verbesserten sanitären Einrichtungen", so Bobzin. Gut angenommen werde auch in Rostock der extra ausgewiesene
Familienblock, der Standard in modernen deutschen Arenen ist und dessen
Name beispielsweise in Dortmund, Hamburg oder Hannover gleich an einen bekannten Fabrikanten von Speiseeis verkauft wurde. Mitunter gibt es auch Kindertagesstätten wie die Lego-Kinderwelt in der 66000 Zuschauer
fassenden Münchner Allianz Arena. "Dort können Eltern während der Spiele Kinder zwischen drei und acht Jahren abgeben, sie erhalten dort professionelle Betreung", informiert eine Mitarbeiterin der
Geschäftsstelle des FC Bayern. "In unserer Lego-Spielwelt können sich auch unter der Woche die Kinder austoben. Kletterrampen, Erlebnisparcours, Spieltische und Unmengen von Lego-Steinen stehen hier zur
Verfügung", weiß Werner F. Götz von der Allianz Arena München Stadion GmbH. Im Parkhaus gibt es Rampen, auf denen man mit dem Kinderwagen bis direkt zum Stadion fahren kann, Aufzüge und Toiletten mit speziellen
Wickelklappen. Einen Kindergarten gibt es auch in der deutlich kleineren Bayarena in Leverkusen (Zuschauerkapazität 22 000). Hier können Besitzer einer Tageskarte ab 30 Minuten vor dem Anpfiff ihre Jüngsten in einem
abgetrennten Bereich eines der Arena angeschlossenen Fast-Food-Restaurants in die Obhut von vier erfahrenen Betreuerinnen geben. Der Bundesligist Bayer 04 Leverkusen bietet daneben einen Action-Park und die
Mitgliedschaft in einem sogenannten "Löwenclub" an, der verschiedene Aktionen für Kinder organisiert: von der Geburtstagsfeier in der Bayarena, über Gewinnspiele bis hin zur Auswärtsfahrt. So wächst eine
neue Fangeneration heran.
In Dresden darf weiter geträumt werden. "Wir sind noch dabei, uns mit HBM zu verständigen, aber Kinderbetreuung wollen wir auch machen", sagte Dynamos Marketingleiter
Markus Hendel, als er noch nicht wusste, was gestern Nachmittag an neuen Entwicklungen bekannt wurde. Er hofft noch, dass nicht wieder alles über den Haufen geworfen wird. Wie auch die Fans, die am kommenden
Dienstag beim Heimspiel gegen Wuppertal wieder Regen fürchten müssen und vergebens nach einer halbwegs sauberen Toilette suchen. Da kann es für vernünftige Mütter mit Vorschulkindern nur lauten: Wir bleiben lieber
zu Hause. Jochen Leimert
SZ, 23. März 2003
Stadion: Hochtief zieht Prüfantrag wieder zurück
Der beim Stadionneubau nicht zum Zug gekommene Bewerber Hochtief hat seinen
Antrag zur Prüfung des Verfahrens bei der Vergabekammer in Leipzig zurückgezogen. Damit leistet der Baukonzern nach eigenen Angaben „einen Beitrag, damit der Baustart der Arena in Dresden so schnell wie möglich
erfolgen kann“.
Ein Sprecher der Kammer bestätigte gestern den Rückzug und sagte: „Aus unserer Sicht liegt nichts mehr gegen das Bauprojekt vor.“ Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) kritisierte
allerdings das Unternehmen HBM, dass das Stadion errichten soll. Es dränge auf die Erhöhung der städtischen Bürgschaft um zwei auf rund 42,7 Millionen Euro. „Das wird das Regierungspräsidium nie genehmigen“, sagte
Vorjohann, der zudem HBM einen schlechten Stil vorwarf.
Das Unternehmen habe noch nicht einmal die vorgesehene Projektgesellschaft gegründet. Daher könne die Stadt keinen Zuschlag erteilen.
HBM-Geschäftsführer Axel Eichholtz wies die Vorwürfe zurück und kündigte weitere Verhandlungen mit der Stadt an. (SZ/ale)
Stadionwelt, 23. März 2007
Vom Regen in die Traufe
Das Projekt des Dresdener Stadionbaus erlebt aktuell wieder Höhen und Tiefen. Zwar zog am Donnerstag der
unterlegene Bieter Hochtief noch seine Klage gegen die Bauvergabe zurück, doch gab es nur wenige Stunden später einen neuen Rückschlag.
Die mit dem Bau beauftragte Düsseldorfer HBM hat laut Dresdener
Presseberichten kurz vor Vertragsabschluss eine Erhöhung der städtischen Bürgschaft in Höhe von 40,7 Millionen Euro um zwei Millionen Euro gefordert. Eine Forderung, die in Dresden auf Empörung stößt, da die HBM dem
Vertragsentwurf mit allen Zahlen kurz zuvor noch uneingeschränkt zugestimmt habe. Dem Vernehmen nach begründet die HBM ihre Forderung mit gestiegenen Baukosten.
Dresdens Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann
(CDU) hält das Ansinnen des Sportstättenbauers für nicht genehmigungsfähig, HBM-Geschäftsführer Axel Eichholtz unterdessen kündigte weitere Verhandlungen an – eventuell schon heute.
BILD, 23. März 2003
Neuer Zoff um Neubau des Stadions
Gestern Mittag schien noch alles klar zu sein für den Neubau des Dynamo-Stadions ab Juni:
Baulöwe Hochtief zog seine Beschwerde bei der Vergabekammer in Leipzig zurück. Doch dann forderte Investor HBM plötzlich 2 Mio. mehr, um seine erhöhten Baukosten zu decken.
Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann
(42 CDU) lehnte rigoros ab: "Schlechter Still. Wir bestehen auf den ausgehandelten Verträgen." Sonst könnte das Regierungspräsidium nämlich den Bau stoppen...
Morgenpost, 23. März 2007
Stadion-Neubau - Hochtief gibt auf, aber HBM will Nachschlag
DRESDEN- Seit Wochen machten die Gewitterwolken über dem
geplanten Stadion-Neubau in Dresden die Dynamo-Fans, den Verein und den DFB nervös. Jetzt fegte ein Sturm die Unwetter-Vorboten weg und machte den Weg endlich frei. Doch es blieben Sturmschäden! Vor vier Wochen
feierten die Stadtverwaltung, die Landesregierung und die Schwarz-Gelben das Okay zur HBM-Arena vom Dresdner Regierungspräsidium. Doch kaum knallten die Korken, zog das unterlegene Bauunternehmen Hochtief vor die
Leipziger Vergabekammer.
Die Behörde sollte die Sache genauer unter die Lupe nehmen. Doch gestern lenkte der Baukonzern ein. „Der Antrag auf Prüfung der Vergabe wurde zurückgezogen", bestätigte
Behörden-Sprecher Stefan Barton. Damit ist der Weg endgültig für das 45-Millionen-Euro-Bauwerk frei. Denkt man! Aber Dresden ist anders. "Jetzt könnte es eigentlich losgehen", bestätigte
Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann. „Allerdings hat uns HBM einen Kreditvertrag vorgelegt, in dem zwei Millionen Euro mehr vorgesehen sind." Dies lehnt der Kämmerer ab: „Wir unterschreiben den Kreditvertrag
nur mit der bisher geplanten Summe." Der Stadion-Bauer begründet den Preisaufschlag damit, „dass seine Verträge mit den Subunternehmern ausgelaufen sind", erklärte FDP-Stadtrat Jens Genschmar. Im Klartext:
Neuer Vertrag, gestiegene Kosten, mehr Geld von der Stadt. SPD-Stadtrat Thomas Blümel fordert Vorjohann auf, trotzdem den Zuschlag zu erteilen: „Nur so können wir verhindern, dass es keine weiteren Klagen geben
wird. Anschließend könnte man nachverhandeln."
Enrico Lucke
mdr.de 23. März 2007
Stadion-Posse in Dresden geht weiter
Der Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions in Dresden ist wieder offen. Nach Informationen von
MDR 1 RADIO SACHSEN fordert das beauftragte Düsseldorfer Unternehmen HBM von der Stadt zwei Millionen Euro mehr, als urspünglich veranschlagt. Zur Begründung hieß es, die Baupreise seien gestiegen.
Rolle rückwärts in Dresden - vorerst wird doch nicht gebaut.
Dies will Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann allerdings nicht hinnehmen: "Wir bestehen auf den ausgehandelten Verträgen." Ansonsten
könnte nämlich das Regierungspräsidium den Bau, für den es erst am Donnerstag grünes Licht gegeben hatte, wieder stoppen. Das HBM im Bieterverfahren unterlegene Unternehmen Hochtief hatte am Donnerstag seinen
Einspruch gegen das Vergabeverfahren zurückgezogen.
Bisher waren für das neue Stadion rund 45 Millionen Euro eingeplant worden. Die alte Arena sollte in der Sommerpause abgerissen werden und innerhalb von 20
Monaten mit Platz für 32.000 Zuschauer neu entstehen.
mdr.de, 22. März 2007
Grünes Licht für Dresdner Stadion
Jetzt steht dem Baustart für das neue Stadion in Dresden im Juni nichts mehr im
Wege. Am Donnerstag zog Bauriese Hochtief einen Nachprüfungsantrag zurück und machte so den Weg frei. Das Unternehmen wollte ursprünglich durch Akteneinsicht prüfen lassen, ob alle Kriterien bei der Auftragsvergabe
berücksichtig worden seien. HBM hatte letztlich den Zuschlag für den Stadionbau erhalten.
Fan-Proteste zeigten Wirkung
"Uns fällt ein Stein vom Herzen, dass es nach der Saison pünktlich losgehen
kann", sagte Dynamo-Sprecher Tauber, der sich bei den vielen Fans bedankte, die mit ihrem friedlichen Protest einen großen Beitrag geleistet hätten. In den vergangenen Wochen hatten viele Anhänger des Clubs den
Konzern mittels E-Mails und Telefonaten gebeten, den Weg für den Neubau des maroden Rudolf-Harbig-Stadions freizumachen. "Angesichts der Reaktionen der Fans und des Umstands, dass sich eine detaillierte Prüfung
lange hingezogen hätte, wollten wir mit dieser Entscheidung einen Beitrag leisten, damit der Baustart der Arena so schnell wie möglich erfolgen kann", begründete Hochtief-Sprecher Bernd Pütter.
Das neue
Stadion in Dresden soll zur Rückrunde der Saison 2008/2009 fertig sein und wird von einem in Düsseldorf ansässigen Unternehmen gebaut. In der 45 Millionen Euro kostenden Arena sollen 32.000 Zuschauer Platz finden.
sz-online.de (dpa), 22. März 2007
Dresdner Stadionbau nicht mehr gefährdet
Fan-Proteste erfolgreich
Essen/Dresden - Dem Baustart des neuen Dresdner Stadions
im Juni steht nichts mehr im Weg. Der Bauriese Hochtief hat den vor einigen Wochen eingereichten Nachprüfungsantrag zurückgezogen, teilte der in Essen ansässige Konzern am Donnerstag mit. „Uns fällt ein Stern vom
Herzen, dass es nach der Saison pünktlich losgehen kann“, sagte Dynamo-Sprecher Peter Tauber. Der Fußball-Regionalligist dankte auch seinen engagierten Fans, die mit ihren Protesten dazu beigetragen hätten.
In den vergangenen Wochen hatten viele Anhänger des Clubs den Konzern mittels E-Mails und Telefonaten gebeten, den Weg für den Neubau des maroden Rudolf-Harbig-Stadions freizumachen. „Angesichts der Reaktionen der
Fans und des Umstands, dass sich eine detaillierte Prüfung lange hingezogen hätte, wollten wir mit dieser Entscheidung einen Beitrag leisten, damit der Baustart der Arena so schnell wie möglich erfolgen kann“,
begründete Hochtief-Sprecher Bernd Pütter. Der Konzern wollte durch Akteneinsicht prüfen, ob alle bei der Ausschreibung genannten Kriterien bei der Vergabe berücksichtigt worden seien.
Der Konzern, der die
Magdeburger Arena gebaut hatte, bat die Dresdener Fans in seiner Mitteilung, auf Protestaktionen beim Punktspiel am Samstag beim 1. FC Magdeburg zu verzichten und ihren Verein friedlich zu unterstützen. Das neue
Stadion in Dresden soll zur Rückrunde der Saison 2008/2009 fertig sein und wird von einem in Düsseldorf ansässigen Unternehmen gebaut. In der 45 Millionen Euro kostenden Arena sollen 32000 Zuschauer Platz finden.
(dpa)
radiodresden.net, 22. März 2007
Dresden: Stadionbau mit einer Hürde weniger
Für den Stadionbau in der Stadt ist eine der letzten Hürden genommen worden. Mit
der Hoch-Tief AG hat ein unterlegener Bauträger seinen Nachprüfungsantrag vor der Vergabekammer in Leipzig zurückgezogen. Die Firma hatte bei der Vergabe gegen HBM den Kürzeren gezogen und wollte dies anfechten.
Damit dürfte dem Baustart im Juni jetzt nichts mehr im Wege stehen...
Presseinformation der Landeshauptstadt Magdeburg, 22. März 2007
OB Trümper:"Fairness und Sportlichkeit sollen den Fußball-Samstag bestimmen!"
Ostderby FC Magdeburg gegen Dynamo Dresden
Magdeburg. Vor dem Fußballspiel des 1. FC Magdeburg gegen Dynamo
Dresden am kommenden Samstag im neuen Magdeburger Stadion ruft Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper alle Magdeburger und Dresdner Fans auf, das Spiel beider Mannschaften fair und friedlich zu verfolgen.
Die Magdeburger wollen sich am Samstag als gute Gastgeber für die Sportler und Fans aus Dresden erweisen. Seitens der Polizei und der Stadt seien alle Vorbereitungen getroffen, um die Sicherheit der Besucher im
fast ausverkauften Magdeburger Stadion zu gewährleisten.
Mit Blick auf die seit Jahren andauernden Diskussionen um den Neubau eines Fußballstadions in Dresden äußert OB Trümper Verständnis für die Emotionen
der Elbestädter: "Auch in Magdeburg war es ein langer Weg, bis wir das neue Stadion im Dezember vergangenen Jahres einweihen konnten. Auch hier stand das Projekt mehrfach auf der Kippe, weil Partner sich
zurückgezogen hatten oder Mitbewerber Einspruch gegen Vergabeentscheidungen einlegten. Auch in Magdeburg gab es über Jahre kontroverse öffentliche Diskussionen pro und kontra Stadionneubau. Aber das Beispiel
Magdeburg zeigt auch, dass ein solch anspruchsvolles Projekt am Ende trotz aller Schwierigkeiten erfolgreich gelingen kann."
Die Dresdner sollten deshalb optimistisch bleiben: "Ich wünsche den
Fußballern von Dynamo Dresden und ihren Fans von Herzen, dass auch sie bald eine neue, moderne Fußball-Arena nutzen können. Mittel- und langfristig wird es der ostdeutsche Fußball nur dann in die höchsten
Spielklassen schaffen, wenn dafür die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden. Dazu gehören auch moderne Spielstätten." Nicht zuletzt beweise die Resonanz auf das Spiel gegen Dynamo Dresden am kommenden
Samstag, dass der Stadionneubau für Magdeburg und den 1. FCM eine Erfolgsgeschichte ist: Zwei Tage vor Anpfiff sind weit über 18.000 Karten verkauft ? zum letzten Punktspiel gegen Dresden kamen 5.500 Zuschauer ins
damalige Ernst-Grube-Stadion.
"Ich wünsche uns allen - den Gästen aus Dresden und den Magdeburgern - am kommenden Samstag ein erstklassiges Fußballspiel und rufe alle Fans auf, im Stadion und auf dem Weg
durch die Stadt friedlich und fair zu bleiben."
DNN 22. März 2007
Dynamo-Fans wollen Hochtief umstimmen
„Pro RHS“ ruft am Sonnabend in Magdeburg zum Protest
gegen Klage des Baukonzerns im Dresdner Stadionstreit auf
Dresden (DNN). Das Regierungspräsidium Dresden hat den vom Stadtrat beschlossenen Bau pünktlich zu Beginn des Lizenzierungsverfahrens genehmigt, doch
Dynamo und seine Fans sorgen sich weiter um den für Juni geplanten Baustart im Harbig-Stadion Grund ist die Klage des im Bieterverfahren unterlegenen Baukonzerns Hochtief vor der Vergabekammer in Leipzig. Die
Faninitiative „Pro RHS" indes hat die heimliche Hoffnung nicht aufgegeben, den Konzern noch bewegen zu können, seinen Einspruch gegen die Vergabe an das Konsortium HBM fallen zu lassen.
Am Sonnabend will
„Pro RHS" beim Auswärtsspiel in Magdeburg ein Zeichen setzen. „Wir rufen alle Dynamo-Fans, die das Spiel besuchen auf, mit ausnahmslos friedlichen Mitteln gegen die derzeitige juristische Blockade des Dresdner
Stadionbaus durch die Firma Hochtief zu protestieren", sagte Sprecher Michael Walter. Mit Plakaten und Spruchbändern möchten die Dresdner Stadionaktivisten um Fair Play bitten. Walter & Co. haben nicht ohne
Grund Magdeburg als Ort des Protestes ausgewählt, denn Hochtief hat die dortige Arena gebaut und betreibt das Stadion Magdeburg. Mit dem Vorgehen der Firma gegen die Bauvergabe an HBM verzögere Hochtief den Baustart
in Dresden und verschaffe damit seinem Partner 1. FC Magdeburg in der Regionalliga zugleich einen Wettbewerbsvorteil. Walter versprach, der Protest werde fair „und keinesfalls beleidigend" sein.
Probleme
könnte es aber schon bei der Mitnahme von Transparenten ins Stadion geben. Gastgeber 1. FC Magdeburg hat für das brisante Ostderby verstärkte Sicherheitskontrollen angekündigt, am Spieltag öffnen auch keinerlei
Kassen. Die Bundespolizei wies gestern darauf hin, dass in den Entlastungszügen der Bahn Glasflaschen verboten sind. 3600 Dynamo-Fans werden in der Bördestadt erwartet.
Das von der Firma Hochtief erbaute
„Stadion Magdeburg" wurde im Dezember 2006 eröffnet. Hier wollen die Dynamo-Fans am Sonnabend ihre Aktion starten.
sz, 22. März 2007
Junge Union fordert neue Arena im Ostragehege
Für den Dresdner Sport wollen sich die Mitglieder der Jungen Union künftig
stärker engagieren. Sie fordern den schnellen Bau einer Multifunktionsarena am Standort des heutigen Heinz-Steyer-Stadions.
Darüber wollen sie die Gäste ihres Frühjahrsempfanges aus Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft am Freitag informieren. (SZ)
MOPO, 21.März 2007
Pro RHS protestiert
Die Faninitiative „Pro RHS“ will beim Spiel in Magdeburg mit „ausnahmslos friedlichen Mitteln gegen die
derzeitige Blockade des Dresdner Stadionneubaus durch die Firma HochTief Construction“ protestieren. HochTief hatte vor der sächsischen Vergabekammer gegen den Zuschlag für den Neubau an HBM geklagt.
wochenkurier, 21. März 2007
Einwurf von Gert Zimmermann
Jetzt wird es ein Krimi. Die Sache mit dem Stadion-Neubau. Nichts für schwache Nerven. Vor drei Wochen noch Sekt auf die Nachricht, dass dem
Baubeginn Anfang Juni wahrlich gar nichts mehr im Wege stünde. Inzwischen ungläubiges Staunen, dass doch noch Wege und Mittel gefunden wurden, das Unternehmen Stadion in Dresden erneut zu verzögern.
Man nehme ein
renommiertes Bauunternehmen aus Essen und lasse dies bei der Vergabekammer in Leipzig in Berufung gehen. Und das, obwohl die gleiche Firma vor einem Jahr ihren Protest schon einmal zurücknahm. Wer will das jetzt
verstehen, wer will das noch kommentieren? Es kann aber noch schlimmer kommen. Die Juristen haben das Recht, nach der ersten Entscheidung beim Oberlandesgericht und selbst noch in Karlsruhe ihren Kreisel weiter zu
drehen. Jetzt sind selbst dem DFB die Hände gebunden. Der hatte die Baugenehmigung als unbedingtes Muss für die Lizenzerteilung Dynamo Dresdens gefordert. Und nun? Die Stadt müsste sofort vier Millionen Euro in die
Hand nehmen, um im Sommer die Auflagen wie Rasenheizung, Gewahrsam-Zellen, Observations-Stützpunkt für die Polizei nun einiges mehr errichten lassen. Alles für ein normal denkendes menschliches Hirn nicht
nachvollziehbar.
Über den Witz, dass ja die altehrwürdige Ruine gut ins Weltkulturerbe passe, kann freilich inzwischen auch keiner mehr so richtig lachen. Wahrscheinlich werden die wahren Gründe über das
plötzliche Munterwerden der protestierenden Baufirma, die in der Bewerber-Rangliste für den Stadionbau nur auf Platz Drei einkam, nie an die Öffentlichkeit gelangen. Doch es gibt reichlich Gelegenheit für
Spekulationen.
Bleibt am Ende dieses finstersten Spektakels der Neuzeit in unserer Stadt die Frage aller Fragen: Wem nützt eigentlich dieser ganze Schwachsinn? Und eine Vokabel, die da Vernunft heißt, ist
inzwischen zum Fremdwort mutiert. Die Spaßgesellschaft will prinzipiell Stimmung haben. Und wie es scheint, machen wir alle kräftig mit. Respekt!
mdr.de, 16. März 2007
Baubeginn für neues Stadion in Dresden gefährdet
Der im Juni geplante Baubeginn für das neue Stadion in der Landeshauptstadt
ist gefährdet. Das teilte Fußball-Regionalligist Dynamo Dresden mit. Grund sei ein Nachprüfungsantrag, hieß es. Diesen Antrag habe ein Konzern gestellt, der bei der Vergabe der Bauaufträge unterlegen war. Die
Fan-Initiative "Pro Rudolf-Harbig-Stadion" forderte das Unternehmen auf, die Klage fallen zu lassen. Durch eine Bauverzögerung droht dem Verein der Lizenzentzug.
dnn, 16. März 2007
Baubeginn am Stadion in Gefahr
Dresden (DNN). Der für Juni geplante Baubeginn am Harbig-Stadion könnte sich verschieben. Grund
dafür ist eine Klage der im Vergabeverfahren unterlegenen Firma Hochtief und ihrer Partner vor der Vergabekammer in Leipzig. Dynamo hofft aber, dass Hochtief
noch einlenkt. Aufsichtsratschef Thomas
Mulansky: "Wir hoffen
und wünschen, dass nicht aus einer privaten wirtschaftlichen Interessenslage heraus das eindeutige Votum der Landeshauptstadt Dresden, des Vereins und seiner vielen Fans untergraben wird."
Sächsische Zeitung, 14. März 2007
Die Planungen für den Stadionbau ruhen vorerst
Bis die Vergabekammer in
Leipzig über die Klage des Baukonzerns Hochtief entschieden hat, ruhen offensichtlich die Planungen für den Bau eines neuen Fußballstadions. Ein Konsortium um die Firma HBM hat für den Neubau den Zuschlag erhalten.
Dagegen klagt Hochtief jedoch.
Die Faninitiative Pro RHS „Rettet unser Dynamostadion“ ist beunruhigt. Trotz Genehmigung des Stadions ist nun dessen Baubeginn wieder ungewiss. Das wiederum kann die Spiellizenz
für Dynamo in Gefahr bringen. In einem offenen Brief hat die Faninitiative nun Hochtief gebeten, auf weitere rechtliche Schritte gegen das durchgeführte Ausschreibungsverfahren zu verzichten und die Klage
zurückzunehmen. Pikant: Hochtief hat kürzlich dem 1. FC Magdeburg, einem Dynamo-Konkurrenten, ein neues Stadion übergeben. (SZ/kle)
arena-dresden.de, 14. März 2007
Bis die Vergabekammer in Leipzig über die Klage des Baukonzerns Hochtief entschieden habe, ruhten offensichtlich die Planungen für den Bau
eines neuen Fußballstadions. Ein Konsortium um die Firma HBM habe für den Neubau den Zuschlag erhalten. Dagegen klage Hochtief jedoch.
Die Faninitiative Pro RHS „Rettet unser Dynamostadion“ sei beunruhigt.
Trotz Genehmigung des Stadions sei nun dessen Baubeginn wieder ungewiss. Das wiederum könne die Spiellizenz für Dynamo in Gefahr bringen. In einem offenen Brief habe die Faninitiative nun Hochtief gebeten, auf
weitere rechtliche Schritte gegen das durchgeführte Ausschreibungsverfahren zu verzichten und die Klage zurückzunehmen. Pikant: Hochtief habe kürzlich dem 1. FC Magdeburg, einem Dynamo-Konkurrenten, ein neues
Stadion übergeben.
Bürgerfraktionszeitung Dresden 03/2007
Endlich: Stadionbau genehmigt!
Lange hat es gedauert und immer wieder
kamen neue Forderungen von der Aufsichtsbehörde. Zuletzt eine regelrecht skurrile! Ein Gutachten, das den Nachweis erbringen sollte, dass Privat kostengünstiger bauen kann als die Stadt selbst. Dies nachzuweisen war
nun nicht sonderlich schwer, um es klar zu sagen, dieses Gutachten war unnötiger als ein Kropf!
Man müsste dem Auftraggeber die Kosten (ein fünfstelliger Euro-Betrag) in Rechnung stellen. Und zur Übergabe des
Genehmigungsbescheides kommt der Ministerpräsident höchstpersönlich. Es war nicht die seine plötzlich erwachte Liebe zu Dynamo, nein es war die Erkenntnis beim ihm, sicher weiter gegen das Projekt stellen, heißt auf
der Verliererseite zu stehen. Der öffentliche Druck war zu groß geworden. Deshalb schnell auf den Zug aufspringen. Meine Dankesgefühle der Staatsregierung gegenüber halten sich wahrhaftig in Grenzen!
Ich will
es noch einmal betonen. Der Stadionbau ist ein großer Erfolg derer, die dieses Stadion aus ganzem Herzen wollen. Ein Verdienst der echten Fans von Dynamo, allen voran Pro RHS, die einen solchen Druck aufgebaut
haben, und dies ausschließlich friedlich und geordnet. Ihnen ist es zu verdanken, dass die politischen Gegner letztendlich kapituliert haben und sich jetzt als Freunde anbiedern. Aber ich bin überzeugt, der
Fußballfan, über den in letzter Zeit so verallgemeinernd einseitig und oft erniedrigend diskutiert wurde, der weiß genau zu unterscheiden, wer Freund, wer Mitläufer ist. Glückwunsch und Dank geht deshalb von mir aus
ausschließlich an die friedlichen Dynamoanhänger, sie haben diesen Erfolg erkämpft!
Jetzt kann es nur noch aufwärts gehen. 14.000 Zuschauer am letzten Sonnabend gegen Erfurt, das zeigt nur andeutungsweise das
Fußballpotential von Dresden. Mit dem neuen Stadion werden auch die kommen, denen das gegenwärtige unzumutbar erscheint.
Und ich bin auch davon überzeugt, mit dem neuen Stadion werden die rigoros zu
verurteilenden Krawalle besser in den Griff zu bekommen bzw. zu vermeiden sein. Auch der Verein SG Dynamo Dresden wird mit dem neuen Stadion ein neues Kapitel aufschlagen und sich eine moderne, professionelle
Struktur geben. Wenn dann noch die 1. Mannschaft durch guten Fußball auffallen wird und die höhere Liga erreicht, wird diese Investition Dresden auf sportlichen Gebiet reicher und bunter machen. Auch die letzten
Störungen von einem unterlegenen Investor, die zu dieser Zeit für mich höchst unsportlich erscheinen, werden das Stadion nicht verhindern können. Die Dynamo`s lassen sich nicht stoppen!
Albrecht Leonhardt
Bürgerfraktion
dnn/LVZ, 12. März 2007
Baustart für neues Harbig-Stadion gefährdet - Hochtief kämpft um Auftrag
Mit gut gekühltem Wackerbarth-Sekt hat die
Fan-Initiative Pro Rudolf-Harbig-Stadion Ende Februar im zweiten Stock des Dresdner Rathauses gefeiert. Kurz zuvor hatte Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt die Genehmigung für den Neubau des Stadions an
Interims-Oberbürgermeister Lutz Vogel überreicht. Eine glückliche Zukunft schien da besiegelt. Für die neue Arena ist eine Mehrfachnutzung vorgesehen, etwa für Konzerte oder Großveranstaltungen wie den für 2011
geplanten Kirchentag. Vor allem ist der Bescheid aber wesentliche Voraussetzung für die neue Spiellizenz von Fußball-Regionalligist Dynamo Dresden.
Knapp zwei Wochen später ist es mit der guten Laune vorbei. Als
Spielverderber hat sich der Baukonzern Hochtief zu Wort gemeldet. Das Unternehmen aus Essen will sich nicht damit abfinden, dass das Bieterkonsortium um die HBM Stadien- und Sportstätten GmbH den Zuschlag für den
Neubau und Betrieb der Anlage mit 32.400 Plätzen erhalten hat.
Vor der Leipziger Vergabekammer lässt das Unternehmen prüfen, ob die Entscheidung des Dresdner Stadtrats zu Gunsten der HBM rechtsmäßig war. Neben
HBM und Hochtief hatten sich auch die Baufirma Walter Hellmich GmbH und die Strabag um den Auftrag bemüht.
"Am späten Abend des 7. März ist bei uns der Antrag eingegangen", sagte Stefan Barton,
Sprecher des Leipziger Regierungspräsidiums. Zu der Behörde gehört die für Sachsen zuständige Vergabekammer.
"Wir haben die Nachprüfung eingereicht", bestätigte Hochtief-Sprecherin, Antje Meeuw. In
welchen Punkten der Dresdner Stadtrat genau angezählt wird, wollte sie mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht verraten.
Der Antrag ist in der sächsischen Landeshauptstadt zunächst gelassen registriert
worden. "Das bedeutet für uns zwei Wochen Verzögerung", meinte Stadtsprecher Karl Schuricht. Seine Zuversicht will Stefan Barton aus Leipzig nicht teilen.
Die Vergabekammer allein habe schon fünf
Wochen Zeit, über den Streit zu entscheiden. In schwierigen Fällen dürfe sogar eine Fristverlängerung beantragt werden. "Dann ist Ostern schon vorbei", so Barton. Derzeit sei nicht abzusehen, wann sich die
Leipziger Juristen abschließend äußern.
Doch Zeit hat gerade Dynamo Dresden nicht. Ohne neue Heimstätte drohen dem Verein Lizenzschwierigkeiten für die Regionalliga, für die 2. Bundesliga erst recht.
Deshalb
soll die Neugestaltung des Rudolf-Harbig-Stadions zügig voran getrieben werden. Für Juni 2007 ist der Baustart mit Abbrucharbeiten geplant, fertiggestellt werden soll die Anlage im Januar 2009.
Selbst wenn die
Vergaberechtler am Leipziger Regierungspräsidium den Antrag von Hochtief schnell abweisen sollten, bleibt den Konkurrenten von HBM immer noch der Weg vor das Oberlandesgericht (OLG) in Dresden als nächster Instanz.
Ist Hochtief auch dort am Ende erfolglos, ist zumindest der angestrebte Baustart im Frühsommer in Gefahr. "Hochtief könnte die Verlängerung der aufschiebenden Wirkung mit beantragen", sagte
Gerichtssprecherin Katrin Haller. Die Genehmigung des Arena-Neubaus wäre dann bei Erfolg des Antrags zunächst ausgesetzt. Der Essener Bauriese könnte so bis zur abschließenden Entscheidung des OLG die Arbeiten am
Rudolf-Harbig-Stadion blockieren.
Im Durchschnitt benötigten die OLG-Richter für Vergabeverfahren vier bis sechs Wochen, berichtete Haller. Genau könne das im Vorfeld aber niemand sagen. Vereinzelt dauere die
Bearbeitung auch länger. Und wenn die Juristen in dem Fall eine besondere Bedeutung für die deutsche Rechtssprechung erkennen, dürften sie noch eine Vorlage beim Bundesgerichtshof zulassen.
Ob Hochtief so weit
geht, kann das Unternehmen heute noch nicht sagen. "Wir warten zunächst die erste Entscheidung ab", sagte Unternehmenssprecherin Meeuw. Für die Dynamo-Fans allerdings gehen nun die Wochen der Ungewissheit
weiter und der Wackerbarth-Sekt zur Feier des Baustarts könnte durch die juristischen Streitereien leicht warm werden.
Matthias Roth, DNN-Online
Stadionwelt.de, 9. März 2007
Neuer Ärger in der Stadionfrage
Erneut droht dem Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions eine zeitliche Verzögerung. Nachdem das
Regierungspräsidium Dresden Ende Februar den Bau unter Auflagen genehmigt hatte, sorgt nun ein unterlegener Mitbieter für Irritationen.
Sächsische Zeitung, 9. März 2007
Neuer Ärger in der Stadionfrage
Erneut droht dem Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions eine zeitliche Verzögerung. Nachdem das
Regierungspräsidium Dresden Ende Februar den Bau unter Auflagen genehmigt hatte, sorgt nun ein unterlegener Mitbieter für Irritationen.
Die Firma Hochtief hat mitsamt ihren Partnern Klage bei der
Vergabekammer in Leipzig eingereicht, berichtet die Sächsische Zeitung. Die Stadt hoffe jedoch, alle Zweifel der bei der Ausschreibung unterlegenen Firma schnell ausräumen zu können, sagte Rathaus-Sprecher Kai
Schulz. Das 45 Millionen Euro teure Fußball-Stadion soll ein Konsortium unter Führung der HBM Stadien- und Sportstättenbau GmbH errichten.
Firma Hochtief klagt gegen den Stadion-Bau
Beim geplanten Bau des neuen Dynamo-Stadions gibt es schon wieder Ärger: Die Firma
Hochtief und ihre Partner soll jetzt bei der Vergabekammer in Leipzig Klage eingereicht haben. Die Stadt hat sich dafür entschieden, dass ein Konsortium unter Führung der HBM Stadien- und Sportstättenbau GmbH das 45
Millionen Euro teure neue Fußballstadion errichten soll. Hochtief hat nun offensichtlich Zweifel, ob das korrekt ist.
Rathaus-Sprecher Kai Schulz bestätigt die Klage vor der Vergabekammer. Er hoffe aber, dass
die Zweifel nun schnell ausgeräumt werden können und den für Juni geplanten Baustart nicht behindern. Nach langen Diskussionen und Verhandlungen hatte das Regierungspräsidium vor einer Woche den Bau des Stadions
genehmigt. Bis Januar 2009 soll das Bauwerk fertig sein. (SZ)
Hochtief hinterfragt Vergabe
Stadion. Der unterlegene Bieter für die Arena sieht Klärungsbedarf beim Auswahlverfahren.
Die Debatte um den Stadionbau gewinnt an Brisanz. Das Unternehmen Hochtief, dessen Angebot in die engere Wahl kam, aber letztlich nicht berücksichtigt wurde, hat sich mit einem Schreiben an das Rathaus gewandt. „Wir
haben Fragen zum Vergabeverfahren“, sagte Heiner Peschers von der Hochtief-Geschäftsführung. Details nannte er jedoch nicht.
Stadtsprecher Kai Schulz bestätigte den Eingang des Schreibens, äußerte sich aber
nicht weiter. Peschers ließ offen, ob sein Unternehmen das Verfahren vor der Vergabekammer anfechten werde. Zunächst warte Hochtief die Beantwortung der Fragen ab.
Die Stadt hatte dem Bauunternehmen HBM den
Zuschlag für das mehr als 40 Millionen Euro umfassende Stadionprojekt gegeben. Beobachter gehen davon aus, dass Umplanungen die unterlegenen HBM-Konkurrenten auf den Plan gerufen haben.
Am späten gestrigen
Abend hat sich der Stadtrat mit dem Vertrag zwischen Dresden und HBM befasst. Er votierte einstimmig für den Kontrakt. Er regelt unter anderem eine städtische Bürgschaft über einen Großteil der Bausumme. Das letzte
Wort hat das Regierungspräsidium. (SZ)
MDR, 9. März 2007
Hochtief klagt wegen Bau-Vergabe des Dresdner Stadions
Der geplante Bau des neuen Rudolf-Harbig-Stadions in Dresden ist erneut
in der Diskussion. Die Firma Hochtief und ihre Partner haben Klage bei der Vergabekammer in Leipzig eingereicht, berichtet heute die Sächsische Zeitung. Die Stadt hoffe jedoch, alle Zweifel der bei der Ausschreibung
unterlegenen Firma schnell ausräumen zu können, sagte Rathaus-Sprecher Kai Schulz. Das 45 Millionen Euro teure Fußball-Stadion soll ein Konsortium unter Führung der HBM Stadien- und Sportstättenbau GmbH errichten.
Das Regierungspräsidium Dresden hatte vor einer Woche den Stadionbau genehmigt.
MOPO am Sonntag 4. März 2007
Das Stadion kommt – für Dynamo eine neue Zeitrechnung und eine einmalige Chance
Das Wort zum Sonntag von Enrico Lucke
DRESDEN – Jetzt gibt’s kein zurück mehr: Das neue Dynamo-Stadion kommt. Dies verkündete Sachsens Ministerpräsident diese Woche. Die Zeit für die Ruine des
Rudolf-Harbig-Stadions läuft endgültig ab.
Gut drei Jahre hatte vor allem die faninitiative „Pro RHS“, teilweise fast verzweifelt, dafür gekämpft. Sie organisierte Demos, lud die potentiellen Investoren zu
Talkrunden ein, konnte die Stadtverwaltung und den Stadtrat und schließlich auch die Staatsregierung mit sanftem Druck vom Sinn des Neubaus überzeugen.
Immerhin waren die Verantwortlichen auf der anderen
Elbseite (Landesregierung) und die CDU anfangs gar nicht erfreut, dass ausgerechnet an der Lennèstrasse das 45-Millionen-Euro-Bauwerk entsteht. Noch diese Woche sprach CDU-Stadtrat Jürgen Eckholdt „vom falschen
Standort“. Allerdings zeigte eine Studie der Stadtverwaltung eindeutig, dass es im Ostragehege genau so viele Vor- und Nachteile gegeben hätte wie an der Lennèstrasse. Im Herzen der Stadt. Die ideale Lösung, eine
Arena auf dem Dresdner Heller zu errichten, hat die CDU verschlafen, als es 1999 um die Bewerbung für die Fußball-WM 2006 ging.
Egal! Jetzt heißt es nach vorn blicken. Wenn im Juni der Abriss der maroden
Arena beginnt, bricht eine neue Zeitrechnung an. Die Bagger zerstören aber auch ein Stück Dynamo-Geschichte: Positive wie die DDR-Meisterschaften, die Pokalsiege, die legendären Europacup-Partien und die
Bundesliga-Aufstiege. Und hoffentlich auch die negativen wie den Otto-Skandal Mitte der 90er und die Hooligan-Randale.
Der Verein Dynamo bekommt somit eine einmalige Chance zum Neuanfang. Wirtschaftlich
stellt es die Schwarz-Gelben auf gesunde Füße, weil sie nun optimale Bedingungen für die Vermarktung erhalten. Das muss man zum sportlichen Erfolg beitragen. Denn Dresden gehört in die Bundesliga. Das zeigen nicht
nur die Zuschauerzahlen. Gleichzeitig muss der Traditionsverein seine Strukturen professioneller aufstellen: Fan- und Nachwuchsarbeit, Mitgliederbetreuung, Außenwirkung – überall klemmt es gewaltig. Das sorgt zur
Zeit nicht für Vertrauen. Doch genau dieses Vertrauen muss Dynamo nun zurückgeben.
SGD-fanforum.de, 1. März 2007
Vorbericht zum Düsseldorfspiel
Ihr denkt bestimmt, dass jetzt der Märchenonkel auf die ganz vielen komischen Ereignisse der vergangenen Tage eingeht und im besten Fall
noch die Moralkeule schwingt. Ich muss sagen: Denken ist nicht so euer Ding! Es ist doch ganz normal, dass 50 verkleidete Personen in großen Umzügen durch die Gegend watscheln. Gut, das Timing war schlecht, weil
Fasching gerade vorbei, aber mit ein bisschen Üben schaffen wir dass noch. Auch das Menschen ein bisschen gegen andere Menschen schießen (verbal versteht sich, nicht mit Schreckschusspistolen!) ist doch Tagesordnung
bei Dynamo. Müssen wir also nicht erwähnen. Genauso wenig wie die wahnsinnig originelle und weitsichtige Antwort „Stadionverbote“. Kennen wir alles. Was mich persönlich, und heute wird es etwas persönlicher, total
fies geschockt hat ist eine Meldung, die sich am Montag bereits andeutete und am Mittwoch grausame Wahrheit wurde: Wir bekommen ein neues Stadion!
Nicht nur der alleinige Fakt, dass unser trautes Heim
abgerissen, verschrottet wird, löst Entsetzen aus. Vor allem die plötzliche Hast, überstürzte Eile dieser Entscheidung bestürzt zutiefst. Ob man sich das wirklich gut überlegt, alle planerischen Feinheiten und die
Richtigkeit aller Verträge geprüft hat? Fassungslosigkeit macht sich breit.
Am 02.06.2007 werde ich Edelrentner also tatsächlich zum letzten Male auf der Stahlrohrtribüne sitzen. Nach mehr als 850
Pflichtspielauftritten von Dynamo im altehrwürdigen Rudolf-Harbig-Stadion kommt Bodo, der Baggerfahrer und macht zunächst alles kaputt, um dann wieder aufzubauen. Wer nichts zu tun hat, macht sich halt die Arbeit
selbst. Mein ganzes Dynamoleben hat mich dieses Stadion begleitet, wurde zweite Heimat, Zufluchtsstätte und Wohnzimmer zugleich. Dass ich nach dem ersten Mal wiedergekommen bin war so nicht abzusehen. Nicht nur,
dass wir im August 1995 im ersten Regionalligaheimspiel gegen Aue 1:3 verloren haben. Auch diese unendliche, für Kinderohren zermürbend fürchterliche Lautstärke machte mir schwer zu schaffen, die ersten Spätfolgen
zeigen sich mittlerweile. Nicht zu erwähnen, dass ich damals hätte heulen können, weil alle „SGD“ schrieen ich aber auf meinem zwei Monate alten Schal doch ein „1. FC“ stehen hatte. „Die sind ja alle total
bekloppt“, habe ich mir damals gedacht und was soll ich sagen, ich hatte natürlich recht. Trotzdem oder gerade deswegen bin ich wiedergekommen, in dieses für echte Stadionkenner wahre Schmuckkästchen. Die Aschebahn,
die bei Niederschlägen wie Treibsand wirkt, der flache rundliche Bau und vor allem die Stahlrohrtribüne machen den unverwechselbaren Charme unseres Stadions aus! Bis auf drei Jugendsünden, die mich in den K-Block
verschlagen hatten, saß ich immer bei den ganz großen Experten im Block H, ganz oben, beste Sicht. Viel habe ich in dieser Zeit in diesem Stadion erlebt. Siege wie das 1:0 gegen Tennis Borussia Berlin im Frühjahr
1996. Damals träumten alle vom direkten Wiederaufstieg. Unvergessen die Aufstiegssaison 2001/2002, mit dem Sieg über Herthas Amateure, dem gehaltenen Elfer von Ignjac Kresic. Das 1:0 über Neumünster zwei Jahre
später, Rani Jovanovics Siegtor und der anschließende Jubel bleiben genauso in Erinnerung wie der Zweitligaheimsieg über Köln, als DJ Wansi einen Gegner umhaut und Christian Fröhlich einen Oswaldeinwurf durch die
entstandene Lücke ins Tor befördert. Aber auch schmerzliche Niederlagen, im Großen wie gegen Energie Cottbus in diesem unsäglichen Schneesturmspiel oder im kleinen wie gegen Sondershausen oder Hertha Zehlendorf
bleiben haften. Last-Minute-Erfolge gegen Schalkes Miniknappen, St. Pauli oder auch die Reinickendorfer Füchse gehören in die Zeit genauso wie geplante Lichterspiele gegen Magdeburg, Schiebock oder bei Ulf Kirstens
Abschiedsspiel und ungewollte Silvesterfeiern gegen Lok Leipzig oder Frankfurt. Helden wurden in diesem Stadion gefeiert und – so wie zurzeit – Spieler mit Schmährufen abgestraft. Die Liste der Trainer ist lang und
länger, Halata, Voigt, Schafstall, Bell, Pot und vor allem Christoph Franke saßen auf dem Schleuderstuhl vor Block B.
All dies und noch viel mehr passierte in den letzten zwölf Jahren dieser, unserer Heimat.
Doch seit September 1951, als erstmals die SG Volkspolizei in der nach dem Krieg neu errichteten Herman-Illgen-Kampfbahn auflief, geschahen so unendlich viele Dinge, Geschichten und Anekdötchen, die hier alle
aufzuzählen jeglichen Rahmen sprengen würden. Fast 50 Europacupheimspiele wurden ausgetragen, Juventus Turin, Atletico Madrid und der FC Liverpool besiegt. Meistertitel wurden im Harbig-Rund gefeiert, verrückte
Halbzeitshows mit Gert Zimmermann überstanden, der Dynamo-Kreisel entstand, die VIP-Tribüne wurde besetzt, mit dem 10:1 über Chemie Schkopau im Jahre 1981 der höchste Sieg gefeiert.
Noch sieben Heimspiele
sind es, ein 10:1 wird kaum darunter sein, dann geht ein großes Stück Dynamogeschichte und für jeden einzelnen ein Hort voller Erinnerungen verloren, haben wir ein Stadion wie Köln, Duisburg oder unser kommender
Gegner Düsseldorf. Dann werden wir nicht mehr so klitschenass wie beispielsweise gegen Bischofswerda werden. Dann werden wir nicht mehr Stunden vor dem Klo anstehen und in der Soße des Vorgängers stehen können. Dann
werden wir auch beim Einlass nicht mehr das Gefühl von Enge und Langatmigkeit, den Alkoholgeruch des Hintermannes spüren. Dann werden die Mannschaften nicht mehr in diesem sozialistischen Kleinod, Biotop für Keime
und Bakterien, genannt Kabine herumlungern. Dann wird uns kein Schneefall mehr zu physikalischen Höchstleistungen antreiben, die Rasenheizung macht’s möglich. Dann werden keine Giraffen mehr erstrahlen, ein Stück
Dresdner Skyline verloren gehen. Dann brauchen wir einen neuen Namen für die Baracke, denn auch die wird weichen. Dann müssen wir Sitzplatzkanacken uns komplett neu orientieren, wenn wir dem Fanblock beim
Wechselgesang ein duftes „Dynaaaaaaaamooooooh“ antworten wollen, die Blicke müssen zur Badkurve gerichtet werden. Dann ist ein Mythos, eines der letzten traditionellen Stadien verschwunden.
Aber dann ist auch
die Tür offen. Die Tür für eine Zukunft. Die Tür, hinter der so unendlich viele neue Geschehnisse, Geschichten nur darauf warten, eingesammelt und als Erinnerung behalten zu werden. Und dann haben die Jungs von
Pro-RHS, mit all ihren Helfern und Unterstützern, endgültig ihren Meisterbrief in der Hand. Nach vier Jahren reden, verhandeln, diskutieren, werben, nachfragen, Finger in die Wunden legen, anstacheln, organisieren
von Stammtischen, Demonstrationen, Mahnwachen, PR-Terminen, malen, kleben, basteln, nach vier Jahren harter Arbeit sind sie und der Verein am Ziel. Mehr als Danke sagen können wir nicht, und doch tun wir es umso
herzlicher. Die größte Danksagung wäre es aber wohl, wenn diese harte, zeit- und kostenintensive Arbeit belohnt werden würde. Damit, dass wir auch das neue Rudolf-Harbig-Stadion zu etwas Besonderem machen, mit einer
persönlichen Note versehen und eben nicht irgend so ein Stadion wie Köln, Duisburg oder Düsseldorf bekommen. Vor allem aber mit sportlichem und finanziellem Erfolg sowie mit mehr Fingerspitzengefühl und Miteinander
an der Lennéstraße.
In diesem Sinne halten wir es mit den Chinesen und dem russischen Satiriker Michail Schwanetzki. Der sagte einst über sein Heimatland: „Die Krise ist unser Normalzustand!“ Die Chinesen
haben in den Wörtern „Krise“ und „Chance“ ein- und dasselbe Schriftzeichen.
Schiedsrichter ist Torsten Kinhöfer aus Herne, an den wir schlechte Erinnerungen haben. Das 1:3 in Osnabrück stand unter seiner
Leistung. Vieles kann einfach nur besser werden.
Sächsische Zeitung, 1. März 2007
Stadionbau startet im Juni
Von Thilo Alexe
Das Großprojekt für Dynamo ist seit gestern offiziell genehmigt. Sogar der Kirchentag 2011 soll in der Arena stattfinden.
Dresden. Der Bau des neuen Fußballstadions für Dynamo Dresden kann im Juni beginnen. Drei Jahre nach dem Grundsatzbeschluss hat der Freistaat das Großprojekt unter Auflagen genehmigt.
Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) überreichte dem amtierenden Dresdner Oberbürgermeister Lutz Vogel (parteilos) gestern den Bescheid. In der neuen Arena, die sich am bisherigen Ort des Rudolf-Harbig-Stadions
befindet, sollen bis zu 32400 Zuschauer Platz finden. Der Neubau steht auch für Popkonzerte offen. Sogar der Evangelische Kirchentag 2011 soll dort stattfinden. Milbradt sagte, die Verträge zwischen der Stadt und
dem privaten Sportstättenbauer HBM seien nun rechtssicher. Nach Angaben von Dresdens Sportbürgermeister Winfried Lehmann (CDU) soll der Bau 2009 fertig sein. Die Stadt bürgt mit rund 40 Millionen Euro für einen
Großteil der Investitionssumme und hat Mitspracherechte bei der Stadionnutzung.
Fanvertreter und die Dynamo-Spitze zeigten sich erleichtert. „Wir sind glücklich, dass es nun losgehen kann“, sagte
Vereinspräsident Hauke Hensel. Milbradt hatte zuvor jedoch gemahnt, dass der Verein das Gewaltproblem unter einem Teil seiner Anhänger in den Griff bekommen müsse. Die Auflagen für die Genehmigung betreffen
steuerrechtliche Fragen.
_________
Beton allein reicht nicht
Thilo Alexe zum Stadionbau in Dresden
Dresden wird erstligareif. Zumindest, was seine Sportstätten betrifft. Im Ostragehege entstehen eine topmoderne Eisarena,
eine Ballspielhalle sowie ein Sportschulzentrum mit erstklassigen Trainingsmöglichkeiten für Nachwuchs- und Leistungssportler. Und in der Stadtmitte, neben dem Großen Garten, wird ab Sommer das marode Harbig-Oval
abgerissen und durch ein schickes Stadion aus Glas, Stahl, und Beton ersetzt. Respekt.
Drei Jahre sind seit dem Grundsatzbeschluss des Stadtrates für das Arena-Projekt vergangen. Die Räte hatten heftig
debattiert, schließlich stritt die Stadt mit dem Regierungspräsidium um Bürgschaften und Mitspracherechte. Seit gestern ist klar: Der Bau kann beginnen.
Viel ist spekuliert worden, vor allem wegen der langen
Dauer des Genehmigungsverfahrens. Die Landes-CDU, so lautet eine populäre Theorie, hat Probleme mit der DDR-Vergangenheit Dynamos und gönnt Dresden nichts, solange die Stadt nicht von ihr regiert wird. Mag sein,
dass etwas dran ist. Unbestritten ist aber: Die Forderungen des Landes haben dazu geführt, dass die Stadt ihre Position in den Verträgen mit dem privaten Bauherrn verbessert hat. Schließlich dürfte auch die
Landtagswahl in spätestens zwei Jahren Ministerpräsident Georg Milbradt dazu bewogen haben, sich wenigstens in der Schlussphase des Verfahrens für den Bau zu engagieren.
Das neue Stadion stellt Dresden vor
Herausforderungen. Unter deutschen Städten tobt längst ein Wettbewerb um die Ausrichtung von Sportveranstaltungen, Konzerten und anderen Groß-Events. Der Markt ist umkämpft. Und Leipzig bleibt, vor allem bei
Konzerten, ein harter Konkurrent.
Voraussetzung für ein gut funktionierendes Stadion ist: Dynamo Dresden darf nur noch sportlich Schlagzeilen machen. Das Gewaltproblem, unlängst hatten sogenannte Fans sogar
Spieler angegriffen, muss der Club in den Griff bekommen. Ein neues Stadion kann dabei eine Hilfe sein. Doch Beton allein reicht nicht.
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Hauke Haensel, Präsident:
„Wir danken
Ministerpräsident Georg Milbradt für seinen persönlichen Einsatz, durch den es möglich war, die Zeitschiene einzuhalten, die für das Lizenzierungsverfahren wichtig war. Wir danken der Stadt, die erstklassige
infrastrukturelle Bedingungen schafft, um Profi-Fußball in Dresden zu etablieren.“
Volkmar Köster, Geschäftsführer:
„Wenn die Bagger tatsächlich kratzen, glaube sogar ich es. Es ist schön, dass dieses
positive Signal an dem Tag kommt, an dem wir die Unterlagen für die Lizenz 2007/2008 eingereicht haben. Den Auflagen in puncto Stadion sehen wir jetzt optimistischer entgegen.“ (SZ)
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Gruppenbild mit Genehmigungsbescheid: Regierungspräsident Henry Hasenpflug, Dresdens OB Lutz Vogel,
Regierungschef Georg Milbradt und Dynamo-Präsident Hauke Haensel (von links). Foto: Steffen Füssel
Grünes Licht für die Arena
Von Thilo Alexe
Das neue Dresdner Stadion soll nicht nur Dynamo-Fans locken. Christen wollen darin beten, Künstler singen.
Sekt perlt. „Ein klasse Tag“, ruft Michael Walter und nippt am Glas. Seit vier Jahren hat der Sprecher der Faninitiative Pro Rudolf-Harbig-Stadion (RHS) mit seiner 15 Mann starken Truppe für den Stadionbau gekämpft,
Demonstrationen organisiert, Lobbyarbeit geleistet. Und jetzt hat das dem Land unterstellte Regierungspräsidium
grünes Licht gegeben. „Ein klasse Tag“, ruft Walter nochmal und bietet auf den Rathausfluren dem amtierenden Oberbürgermeister Lutz Vogel (parteilos) am frühen Nachmittag auch ein Schlückchen an.
Malträtierte Taschenrechner
Hektisch hatte der gestrige Tag begonnen, Unterlagen wurden gefaxt und Taschenrechner malträtiert. Am
Vormittag ist dann endgültig klar: Heute passiert es. Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) will Vogel persönlich
die elfseitige Genehmigung des Regierungspräsidiums überreichen. Wenig später klicken die Kameras in der Englischen Bibliothek der Staatskanzlei, und alle haben sich plötzlich lieb. Der seit Jahren schwelende Streit
zwischen Stadt und Land um die Investition scheint vergessen zu sein.
Am Nachmittag klingt das schon wieder etwas anders. „Wir haben das Spiel gewonnen“, bemüht Vogel jubelnd
einen Vergleich aus dem Fußball. „Der Ball ist im Tor.“ Eine gute Sturmspitze, gemeint ist die Bürgermeisterriege,
habe für den Siegtreffer gesorgt – in der Verlängerung. „Entscheidend ist, dass man am Schluss führt.“
Nun gut. Sportbürgermeister Winfried Lehmann (CDU) wird ein wenig konkreter. Stadt und der private
Sportstättenbauer HBM tüfteln den Bauplan aus. Im Juni, nach Ablauf der Saison, soll der Spatenstich gesetzt werden. Er ist Auftakt für einen Abriss. Die Hornbachtribüne verschwindet zuerst. Dann die Kurve Richtung
Lennéplatz. Die Lücken sollen jedoch möglichst rasch geschlossen werden, mit modernen Tribünen aus Glas, Stahl und Beton. „In der Rückrunde der Spielzeit 2008/9 soll das Stadion fertig sein“, sagt Lehmann.
Lange mussten der Verein, die Mannschaft und ihre Fans warten. Erst war der Stadtrat uneins, dann hatte das Regierungspräsidium Zweifel angemeldet, ob der Stadionbau überhaupt zu kommunalen Aufgaben zählt und die
Stadt mit rund 40 Millionen Euro für den Großteil der Bausumme bürgen darf. Doch drei Jahre nach dem Grundsatzbeschluss für den Bau ist der Konflikt beendet. Die Stadt darf bürgen und Verträge mit HBM abschließen,
hat aber Nutzungrechte und muss nachweisen, dass ihr durch Zuschüsse an den Investor keine Steuerlast entsteht. „Im Stadion können Schulmeisterschaften veranstaltet werden, aber auch Konzerte“, sagt Lehmann. Eine
Arena für alle soll es werden. Vogel überlegt, dass die Sportstätte Christen als Ort zum Beten dienen könnte,
nämlich beim evangelischen Kirchentag, der 2011 in Dresden zu Gast ist. Und vielleicht, sinniert wiederum Lehmann,
bekommt Deutschland sogar den Zuschlag für die im selben Jahr veranstaltete Fußballweltmeisterschaft der Damen. Ein Länderspiel in Dresden? Da strahlt der Sportpolitiker.
Vorher werden aber noch unzählige Dynamo-Partien dort ausgetragen. Dass gebaut wird, sagt Präsident Hauke
Haensel, sei Voraussetzung dafür, dass der Verein die Lizenz für die kommende Spielzeit erhalte. Im Neubau seien Sicherheitsstandards höher. Mit der Stadt erarbeite der Club zudem ein Präventionskonzept.
Umzug der Fans
Was aber ändert sich für die Anhänger? Während des Baus können phasenweise nur 12000 Zuschauer die
Heimspiele verfolgen. Dynamo aber, sagt HBM-Geschäftsführer Axel Eichholtz, kann stets im Stadion spielen. Umziehen müssen nur Fans. „Der komplette Dynamo-Stehplatzbereich wird auf die Tribüne verlagert, die an das
Arnhold-Bad grenzt“, sagt Architekt Martin Beyer. Heim- und Gästeanhang sollen so besser getrennt und das Randale-Risiko minimiert werden.
Übrigens: HBM kalkuliert noch immer mit Ticketkosten von rund fünf Euro für den billigsten Stehplatz. Geld
einbringen soll die Vermarktung von 22 Logen und 1100 Business-Sitzen an finanziell potente Sponsoren. Die Stadt
muss dennoch etwas zuschießen. Rund 2,1 Millionen Euro pro Drittligajahr von Dynamo. „Falls der Verein in der ersten Liga spielt, zahlen sie Geld zurück“, sagt Kämmerer Hartmut Vorjohann.
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Stadion-Chronik
1921
Geheimrat Hermann Illgen weist in einem Nachtrag einer Stiftungsurkunde an, dass der Betrag von 50 000 Mark
zum Bau eines Stadions auf dem Güntz-Platz, dem Gelände des heutigen Rudolf-Harbig-Stadions, verwendet wird.
1923
Nach nur halbjähriger Bauzeit wird die Illgen-Kampfbahn für 24 000 Zuschauer eingeweiht.
1951
Die im Krieg schwer zerstörte Sportstätte erhält bei der Wiedereröffnung den Namen Rudolf-Harbig-Stadion. Damit
ehrte die Stadt den als Soldat gefallenen Dresdner Mittelstreckenläufer, der fünf Weltrekorde aufgestellt hatte.
1957
Die drittklassige SG Dynamo zieht vom größeren Heinz-Steyer-Stadion ins kleinere Harbig-Stadion. Im Gegenzug
wechselt der Erstligist SC Einheit ins Ostragehege. Dort gibt Dynamo zehn Jahre später gegen Glasgow Rangers (1:1) sein Europapokal-Debüt.
1969
Die „Giraffen“ stehen. Die neue Flutlichtanlage mit den vier 60 Meter hohen Masten wird am 3. September mit einem Spiel der Dynamos gegen die DDR-Auswahl eingeweiht.
1992
Erstmals müssen Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erfüllt werden. Dazu werden in den Kurven Sitzschalen eingebaut, erstmals seit 1956 ein neuer Rasen verlegt und das Fassungsvermögen auf 32 500 Plätze
geändert. Die Kosten von umgerechnet 383 569 Euro trägt die Stadt.
1997
Mit 43:11 Stimmen wird der Oberbürgermeister (OB) am 17. April beauftragt, eine Bewerbung als Spielort bei der
Fußball-WM 2006 einzuleiten.
1998
Ein Projekt für den Umbau des Heinz-Steyer-Stadions zu einer multifunktionalen Arena für umgerechnet rund 55 Millionen Euro wird am 18. Dezember abgesegnet.
1999
Die Stadt versäumt es, das vom DFB geforderte Finanzierungskonzept sowie einen Terminplan für den Stadionneubau bis zum 15. April vorzulegen. Am 4. Mai 1999 beklagt der damalige OB Herbert Wagner (CDU) im
Brief an den DFB, dass es nicht gelungen sei, Fördermittel „einzuwerben“ und angesichts der Haushaltslage „keine
solide Finanzierung“ zugesichert werden könne. Leipzig hatte für das neue Zentralstadion umgerechnet 51,12 Millionen Euro von Bund und Land locker machen können und wurde WM-Spielort.
2004
Dynamo steigt in die 2. Bundesliga auf. Die Stadt als Eigentümer des Stadions muss 581 000 Euro investieren, um
Traversen zu befestigen und sanitäre Anlagen zu erneuern. Am 13. September wird eine Studie zum Bau einer neuen Arena für 32 000 Zuschauer für rund 42 Millionen Euro veröffentlicht. Nach heftiger Debatte über den
Standort entscheidet sich der Stadtrat am 16. Dezember mehrheitlich, an der alten Dynamo-Heimstätte neu zu bauen.
2005
Ende Februar wird der Bau europaweit ausgeschrieben. Am 19. September stellt die Stadt vier Favoriten vor, nach langer Debatte stimmt der Rat für Verhandlungen mit dem HBM.
2006
Am 20. Juli bestätigte der Stadtrat den Vertrag mit HBM. Am 30. August lassen die Dynamo-Fans beim Sachsenpokalspiel gegen Bischofswerda zum Abschied von den „Giraffen“ 400 bengalische Feuer leuchten. Am 12.
November, 15.10 Uhr, geht das Licht bei der Regionalliga-Partie gegen Leverkusen II jedoch wieder an. Anfang Oktober hatte das Regierungspräsidium den Vertrag zwischen Stadt und HBM als nicht genehmigungsfähig
zurückgewiesen.
2007
Ulf Kirsten in einem Offenen Brief an Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) sowie Franz Beckenbauer
beim Semperopernball setzen sich für den Stadionneubau ein. „Dresden hat alles. Wunderbare Menschen, Zwinger,
Frauenkirche und Grünes Gewölbe. Doch etwas fehlt – ein modernes Fußballstadion“, hatte der deutsche Fußball-„Kaiser“ vor den rund 2 300 Festgästen erklärt. (SZ)
Bestätigt: Dresden bekommt neues Stadion
Dresden - Dresden bekommt nach langen Querelen ein neues Fußballstadion. Die Finanzierung des Neubaus wurde am Mittwoch vom zuständigen Regierungspräsidium genehmigt. Der Bauantrag werde Mitte Juni eingereicht, im
September des Jahres beginne die Rohbauphase, sagte Baubürgermeister Winfried Lehmann. Das Stadion soll laut
seiner Einschätzung zur Rückrundensaison 2008/2009 fertig sein. Die Kosten für die 32 000 Besucher fassende Arena liegen bei 45 Millionen Euro.
„Der Ball ist im Tor“, kommentierte Dresdens amtierender Bürgermeister Lutz Vogel (parteilos) den Bescheid. Zwar
hätte sich der Sieg in der Nachspielzeit ereignet, bei solchen Großprojekten sei aber entscheidend, dass man zum Schluss gewinne, sagte Vogel im Hinblick auf das mehr als zweijährige Tauziehen im Vorfeld.
Beigeisterung und Erleichterung bei Dynamo
Dynamo-Präsident Hauke Haensel zeigte sich begeistert. „Wir danken vor allem der Stadt Dresden, die mit dieser
erheblichen Investition dem 1. FC Dynamo Dresden einen Vertrauensvorschuss bietet, zukünftig unter erstklassigen
infrastrukturellen Bedingungen den Profifußball etablieren zu können“, sagte er. Auch bei den Spielern stiess die
Entscheidung auf große Freude. „Wenn ich verfolge, wie lange sich diese Entscheidung hingezogen hat, sage ich:
Endlich! Die greifbare Vision, selbst noch in einer neuen Arena spielen zu dürfen, muss und werden bei uns noch mal zusätzliche Kräfte freisetzen“, meinte Mannschaftskapitän Sebastian Pelzer.
Bereits im Dezember 2004 hatte der Stadtrat den Grundsatzbeschluss zum Neubau gefasst, der sich dann aber immer wieder verzögerte. Von Seiten des Deutschen Fußball-Bundes hatte es Androhungen gegeben, Dynamo
Dresden die Lizenz zu entziehen, wenn der Traditionsverein nicht bauen würde. Das Rudolf-Harbig-Stadion soll nun
von der HBM Stadien- und Sportstättenbau GmbH (Düsseldorf) gebaut werden. Nach Fertigstellung soll das Stadion nicht nur für Fußballspiele genutzt werden, sondern auch andere Großereignisse beherbergen.
Der Traditionsverein Dynamo Dresden war acht Mal Meister und sieben Mal Pokalsieger der DDR. Das Rudolf-Harbig
-Stadion sah auch zahlreiche Begegnungen im Europapokal, unter anderem das Duell gegen Bayern München 1973. (dpa)
BILD, 1. März 2007
Milbradts Behörde genehmigt Stadionneubau
von Wiebke Müller
Es ist ein Sieg in der allerletzten Spielminute, nach endlosen Verlängerungen und unzähligen gelben Karten. Es ist
ein Triumph inmitten der Chaostage, die Dynamo derzeit erschüttern. Seit gestern ist klar: Dresdens neues Stadion darf gebaut werden. Das Regierungspräsidium(RP)genehmigte unter Auflagen den Neubau.
Gerade noch rechtzeitig genug, damit Dynamo eine neue Lizenz bekommt. Die wollte der DFB dem Verein verweigern, wenn man sich nicht bis März auf ein neues Stadion einigen würde. Offenbar hatte Ministerpräsident
Georg Milbradt(62/CDU) hinter den Kulissen selbst noch einmal Druck auf sein RP ausgeübt, das Verfahren beschleunigt. Milbradt verkündete dann gestern auch als Erster die frohe Botschaft in der Staatskanzlei. OB
-Vertreter Lutz Vogel(58/parteilos) musste sich den Genehmigungsbescheid hier abholen. Die Auflagen des RP sind
nun erfüllt: Die Stadt kann die Zuschüsse für das 45Millionen Euro teure Stadion steuerlich absetzen-und sie erhält
Mitspracherecht bei der Nutzung, darf es z.B. für Rockkonzerte, Wettkämpfe oder den evangelischen Kirchentag
2011 vermietet werden. Jetzt soll alles ganz schnell gehen. Das neue Stadion wird ein Blitz-Bau: Schon Mitte Juni
sollen die ersten Bagger rollen und die Hornbach-Tribüne abreißen. Der Rohbau startet ab September. Zur Rückrunde der Saison 2008/2009 soll das Stadion fertig sein.
„Dann haben wir endlich professionelle Spiel- und Trainingsbedingungen", freute sich Dynamo-Präsident Hauke
Haensel (38). Und kündigte an: „Der Bau wird bei laufendem Spielbetrieb durchgezogen. Nur beim Einbau der Rasenheizung kann es zu Verzögerungen kommen." Während des Umbaus wird die Zahl der Zuschauer allerdings
von heute 22.000 auf rund 12.000 begrenzt.
"Jetzt muss Dynamo nur noch noch aufsteigen"
Ministerpräsident Georg Milbradt (62/CDU): „Ich wünsche dem Verein nun schnell den Aufstieg. Wenn Dynamo mich einlädt, besuche ich ein Spiel im neuen Stadion."
OB-Vertreter Dr. Lutz Vogel (57/parteilos): „Der Ball ist im Tor. Das Spiel wurde in der Nachspielzeit gewonnen. Es war ein Arbeitssieg."
Dynamo-Präsident Hauke Haensel (38): „Dank an die Stadt! Ein neues Stadion lockt auch neue Spieler an, die bisher abgeschreckt wurden."
Sebastian Pelzer (26), Kapitän Dynamo Dresden: „Endlich ist die Entscheidung da! Das setzt bei uns Fußballern noch mal zusätzliche Kräfte frei."
Michael Walter (46). Sprecher Faninitiative „Pro-RHS": „Heute denken wir auch an OB Ingolf Roßberg, der das Stadionprojekt entscheidend vorantrieb."
Der lange Weg zum Stadion
Juni 2004. Dynamo Dresden steigt in die 2. Liga auf. OB Roßberg verspricht ein neues Stadion. Im Dezember beschließt der Stadtrat, das Harbig-Stadion auszubauen.
Februar 2005. Der Umbau wird europaweit ausgeschrieben. 80 Investoren melden sich.
September 2005. Eine Stadion-Jury zieht vier Projekte (HBM, Hellmich, Strabag, Hochtief) in die engere Wahl. Die
Experten und OB Roßberg favorisieren den für die Stadt billigeren Hellmich-Entwurf, setzt HBM nur auf Rang 3.
Januar 2006. Völlig überraschend entscheidet sich der Stadtrat gegen den OB und die Experten, stimmt für das HBM-Projekt.
Mai 2006. Der Vertrag mit HBM wird beschlossen, Dresden will eine Bürgschaft über die vollen Baukosten (40 Mio. Euro) aufnehmen. Doch der 14 Tage später geplante Baustart platzt - dem Regierungspräsidium (RP) fehlen
angeblich noch Unterlagen, um den Bau zu genehmigen. Fünf (!) Monate passiert gar nichts.
Oktober 2006. Das RP stoppt den Vertrag. Angeblich sei das finanzielle Risiko für die Stadt zu hoch -und das
Rathaus hätte keinerlei Mitspracherecht über die Nutzung des Stadions. Parallel wird über einen neuen Standort am Ostragehege diskutiert. Den favorisiert die Landesregierung, der das RP untersteht.
Januar 2007. Das RP fordert ein neues Gutachten zum Stadion-Bau. Hunderte Dynamo-Fans demonstrieren vor der Staatskanzlei.
Februar 2007. Die Stadt reicht Gutachten und die nachgebesserten Verträge beim RP ein. Inhalt: Die Stadt trägt
nicht mehr das alleinige Risiko, darf bei der Nutzung mitbestimmen. HBM ist für die Stadt damit der günstigste Anbieter.
dnn, 1. März 2007
Grünes Licht für Neubau des Harbig-Stadions
Das Regierungspräsidium (RP) hat gestern dem Neubau des Harbig-Stadions (32 400 Zuschauer, Kosten: 45
Millionen Euro) erwartungsgemäß grünes Licht erteilt. Zeitgleich teilte das Finanzamt mit, die Stadt müsse für ihre
Zuschüsse an Dynamo Dresden keine Umsatzsteuer zahlen. Damit hatte sich eine der beiden HP-Auflagen erledigt.
Die andere Auflage ist: Die Stadionbauer um HBM unterschreiben alle Verträge genau so, wie sie zwischen RP und
Stadt ausgehandelt wurden. Daran ließ Kämmerer Hartmut Vorjohann gestern keinen Zweifel. Im Juni soll Baustart
sein, bis Januar 2009 das neue Stadion stehen, das dann laut Sportbürgermeister Winfried Lehmann nicht mehr
„Rudolf Harbig" heißen wird. Die Architekten um Martin Beyer begannen gestern mit den Feinplanungen. Der RP
-Bescheid ist laut Dynamo-Präsident Hauke Hensel eine Voraussetzung für die neue Spiellizenz, für die Dynamo gestern die Unterlagen beim Fußball-Bund eingereicht habe.(rare).
Große Freude im Rathaus: „Wir sind Stadion" Aufsichtsbehörde genehmigt die Verträge
Von RALF REDEMUND
Draußen auf dem Flur im zweiten Stock des Rathauses hatte die Fan-Initiative Pro-RHS (Pro Rudolf-Harbig-Stadion)
einen Wackerbarth - Sektstand aufgestellt, stiess mit jedem, der vorbeikam, auf den großen Tag an. SPD-Stadtrat
Thomas Blümel liess sich zu einem boulevardesken „Wir sind Stadion" hinreißen. Drinnen im Presseraum zeigten alle
auf dem Podium glückliche Gesichter - ob Dynamo-Aufsichtsrat Thomas Mulansky, Dynamo-Präsident Hauke
Haensel, Interims-OB Lutz Vogel („Der Ball ist im Tor. Ein Arbeitssieg in der Nachspielzeit"), Sportbürgermeister
Winfried Lehmann (CDU) und Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU). Kein Wunder: Kurz zuvor hatte Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) die öffentlichkeitswirksame Gunst der Stunde genutzt und dem
Ersten Bürgermeister Vogel (parteilos) die Genehmigung der Verträge für den Neubau des Stadions überreicht.
Wie angekündigt, gab das Regierungspräsidium (RP) grünes Licht für den Neubau - mit zwei Auflagen. Die eine hatte sich sogleich erledigt. Denn Kämmerer Vorjohann informierte darüber, dass das Finanzamt die letzte
steuerrechtliche Frage geklärt habe. Die Stadt muss demnach für ihre Zuschüsse im Fall der Dritt- und weiteren
Unterklassigkeit von Dynamo Dresden keine Umsatzsteuer zahlen. Wenn dem so gewesen wäre, hätte das RP seine Zustimmung verweigert.
Dann wäre das Bieterkonsortium um HBM nicht mehr wirtschaftlicher gewesen als die Stadt, ließ RP-Sprecher Holm
Felber auf DNN-Anfrage durchblicken. Die andere Bedingung der Rechtsbehörde lautet: HBM & Co. unterschreiben
alle Verträge genau so, wie sie jetzt zwischen RP und der Stadt ausgehandelt wurden. Dass alle unterschreiben werden, daran liess ein glücklicher Finanzbürgermeister gestern keinen Zweifel. „Das sind juristische '
Spitzfindigkeiten", schmunzelte Vorjohann. Wichtig sei gewesen, dass das steuerrechtliche Problem geklärt werde. Schon in den nächsten Tagen werde man die nötigen Unterschriften beibringen.
„Wir stecken mitten in den Feinplanungen", erklärte Architekt Martin Beyer aus Rostock gestern auf DNN-Anfrage.
Denn die Planungen waren laut Sportbürgermeister Winfried Lehmann (CDU) für die Zeit der Verhandlungen angehalten worden. Dennoch stehe der Fahrplan ganz grob fest: Wie DNN berichteten, ist der Baustart nach Ende
der laufenden Spielsaison. Noch im Juni werde mit dem Abbruch der Hornbach-Tribüne begonnen, so Lehmann. Im
September starte der Rohbau. Anfang 2009 soll das neue Stadion stehen, wo vertragsgemäß auch nichtsportliche Veranstaltungen stattfinden sollen. Laut Vogel könne hier zum Beispiel 2011 der Kirchentag stattfinden.
Der RP-Bescheid ist laut Dynamo-Chef Haensel eine Bedingung für die neue Spiellizenz, für die der Verein gestern
seine Unterlagen beim Deutschen Fußball-Bund eingereicht habe. Hensel dankte Stadt und Fans für ihren Einsatz für das neue Stadion. Während der Umbauarbeiten werde sich die Besucherzahl phasenweise auf bis zu 12 000
beschränken. Michael Walter von der FanInitiative Pro RHS „Rettet unser Dynamostadion" erinnerte in der großen
Freudenstunde an den suspendierten OB. „Ingolf Roßberg hat eine große Aktie daran, dass wir heute hier stehen",
betonte Walter. Roßberg habe das Thema Neubau des Stadions angeschoben und befördert sowie den Verein Dynamo zur Mithilfe angehalten. „Er war uns und dem Fußball gegenüber immer fair."
ZAHLEN & FAKTEN
Morgenpost, 1. März 2007
Stadion: Im Juni beginnt der Abriss!
DRESDEN: Wahnsinn! Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt gab gestern höchstpersönlich grünes Licht für den
Stadion-Neubau (45 Mio. Euro) von Dynamo Dresden.
Beim Abschluss-Spiel von Dynamo-Idol Ulf Kirsten (16. November 2003) versprach Milbradt: „Dresden bekommt eine
neue Arena." Seitdem hatte er kaum noch einen Handschlag fürs Stadion getan. Als die Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt waren und es zur feierlichen Übergabe der Genehmigung kam, war der 62Jährige
wieder zur Stelle. Mit einem breiten Grinsen überreichte er gestern im Blitzlicht-Gewitter dem amtierenden
Dresdner OB Lutz Vogel das zwölfseitige Papier: „Das Stadion kann kommen. Die finanziellen Risiken für die Stadt sind jetzt so gut es geht minimiert. Und wir können unser Okay geben."
Artig bedankte sich Vogel und freut sich nun auf die Fertigstellung: „Es war schwieriger als gedacht, aber wir
haben in der Verlängerung das entscheidende Tor erzielt und gewonnen." Damit ging nun ein fast einjähriger Kampf
zwischen dem Land und der Stadt für Dynamo Dresden gut zu Ende. „Wir haben nie den Glauben daran verloren
und sind froh, dass endlich die Bagger rollen. Das haben wir der Stadt zu verdanken", so Dynamo-Aufsichtsratsboss
Thomas Mulansky. Und der neue Präsident Hauke Haensel fügte hinzu: “Das Vertrauen, das man damit in uns setzt,
werden wir zurückgeben. Die Mannschaft ist begeistert von der Entscheidung und ich hoffe, das wird sie gegen Düsseldorf beflügeln."
Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann erklärte, dass man nun die noch offenen Verträge (Kredit-, Bürgschafts-
und Konzessionsvertrag) mit dem Investor HBM unterschreibe und dem Regierungspräsidium vorlege. Zudem seien
die Erdarbeiten und der Abriss bereits ausgeschrieben, so dass im Juni die Bagger rollen können. „In der zweiten
Hälfte der Saison 2008/09 soll die Arena fertig sein. Ich hoffe, Dynamo spielt dann in der 2. Liga", so Sportbürgermeister Winfried Lehmann.
Enrico Lucke
arena-dresden.de 1. März 2007
"Der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Prof. Georg Milbradt, hat dem amtierenden Oberbürgermeister der
Landeshauptstadt Dresden, Dr. Lutz Vogel, heute die rechtsaufsichtliche Genehmigung der Verträge für den Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions überreicht. Formalrechtlich handelt es sich dabei um eine rechtsverbindliche
Zusicherung auf Erteilung der Genehmigung, wenn die unterschriebenen und ausgefertigten Verträge (Kreditvertrag und Konzessionsvertrag) beim Regierungspräsidium hinterlegt werden." (Landeshauptstadt Dresden)
"Das Regierungspräsidium Dresden (RP) hat mit Bescheid vom 28.2.2007 der Landeshauptstadt Dresden den mit der
privaten Projektgesellschaft unter Führung der HBM Stadien- und Sportstättenbau GmbH (HBM) vorbereiteten Baukonzessionsvertrag zum Ersatzneubau und Betrieb des Rudolf-Harbig-Stadions genehmigt. Im gleichen Bescheid
hat das RP auch der zur Finanzierung des Stadionbaus geplanten Ausfallbürgschaft der Landeshauptstadt zugunsten der Landesbank Baden-Württemberg in Höhe von knapp 41 Mio. Euro seine Zustimmung erteilt."
(Regierungspräsidium Dresden)
Draußen auf dem Flur im zweiten Stock des Rathauses habe die Fan-Initiative Pro-RHS (Pro Rudolf-Harbig-Stadion)
einen Wackerbarth-Sektstand aufgestellt und mit jedem, der vorbeikam, auf den großen Tag angestoßen. SPD-Stadtrat Thomas Blümel habe sich zu einem boulevardesken „Wir sind Stadion" hinreißen lassen.
Wie angekündigt, habe das Regierungspräsidium (RP) grünes Licht für den Neubau gegeben - mit zwei Auflagen. Die
eine sollte sich sogleich erledigt haben, denn Kämmerer Vorjohann habe darüber informiert, dass das Finanzamt die
letzte steuerrechtliche Frage geklärt habe. Die Stadt müsse demnach für ihre Zuschüsse im Fall der Dritt- und
weiteren Unterklassigkeit von Dynamo Dresden keine Umsatzsteuer zahlen. Wenn das so hätte sein sollen, hätte
das RP seine Zustimmung verweigert. Dann wäre das Bieterkonsortium um HBM nicht mehr wirtschaftlicher gewesen als die Stadt, habe RP-Sprecher Holm Felber auf DNN-Anfrage durchblicken lassen.
Die andere Bedingung der Rechtsbehörde laute: HBM & Co. unterschrieben alle Verträge genau so, wie sie jetzt
zwischen RP und der Stadt ausgehandelt worden seien. Dass all unterschreiben würden, daran habe ein glücklicher Finanzbürgermeister gestern keinen Zweifel gelassen. (Dresdner Neueste Nachrichten)
mdr.de, 1. März 2007
Dresden: Stadionneubau gesichert
Jetzt ist es sicher: Dresden bekommt ein neues Fußballstadion. Das Regierungspräsidium genehmigte am Mittwoch die Finanzierung des Neubaus. Am Nachmittag übergab Ministerpräsident Georg Milbradt in der sächsischen
Staatskanzlei im Beisein des Regierungspräsidenten Henry Hasenpflug und des Präsidenten des 1. FC Dynamo Dresden Hauke Haensel die Genehmigung an den amtierenden Oberbürgermeister Lutz Vogel.
Dynamo kann aufatmen
"Das war eine ganz wichtige Entscheidung für den Verein. Daraus sollte bereits für die restliche Saison, auch wenn
morgen noch kein Bagger rollen wird, eine zusätzliche Motivation entstehen. Wir danken vor allem unseren vielen
Fans, die in einer absolut friedlichen und engagierten Form den Weg zu dieser Entscheidung begleitet haben", so
Dynamo-Geschäftsführer Volkmar Köster. Der Bauantrag werde Mitte Juni eingereicht, im September des Jahres
beginne die Rohbauphase, sagte Baubürgermeister Winfried Lehmann. Das Stadion soll laut seiner Einschätzung zum
Rückrundenstart 2008/2009 fertig sein. Die Kosten für die 32.000 Besucher fassende Arena liegen bei 45 Millionen Euro.
dnn, 1. März 2007
Dresden bekommt neues Fußballstadion - Fertigstellung 2008/2009
Zum Thema:
Dresden. Dresden bekommt nach langen Querelen ein neues Fußballstadion. Die Finanzierung des Neubaus wurde am Mittwoch vom zuständigen Regierungspräsidium genehmigt. Der Bauantrag werde Mitte Juni eingereicht, im
September des Jahres beginne die Rohbauphase, sagte Baubürgermeister Winfried Lehmann. Das Stadion soll laut
seiner Einschätzung zur Rückrundensaison 2008/2009 fertig sein. Die Kosten für die 32 000 Besucher fassende Arena liegen bei 45 Millionen Euro.
„Der Ball ist im Tor“, kommentierte Dresdens amtierender Bürgermeister Lutz Vogel (parteilos) den Bescheid. Zwar
hätte sich der Sieg in der Nachspielzeit ereignet, bei solchen Großprojekten sei aber entscheidend, dass man zum Schluss gewinne, sagte Vogel im Hinblick auf das mehr als zweijährige Tauziehen im Vorfeld.
Dynamo-Präsident Hauke Haensel zeigte sich begeistert. „Wir danken vor allem der Stadt Dresden, die mit dieser
erheblichen Investition dem 1. FC Dynamo Dresden einen Vertrauensvorschuss bietet, zukünftig unter erstklassigen
infrastrukturellen Bedingungen den Profifußball etablieren zu können“, sagte er. Auch bei den Spielern stieß die
Entscheidung auf große Freude. „Wenn ich verfolge, wie lange sich diese Entscheidung hingezogen hat, sage ich:
Endlich! Die greifbare Vision, selbst noch in einer neuen Arena spielen zu dürfen, muss und werden bei uns noch mal zusätzliche Kräfte freisetzen“, meinte Mannschaftskapitän Sebastian Pelzer.
Bereits im Dezember 2004 hatte der Stadtrat den Grundsatzbeschluss zum Neubau gefasst, der sich dann aber immer wieder verzögerte. Von Seiten des Deutschen Fußball-Bundes hatte es Androhungen gegeben, Dynamo
Dresden die Lizenz zu entziehen, wenn der Traditionsverein nicht bauen würde. Das Rudolf-Harbig-Stadion soll nun
von der HBM Stadien- und Sportstättenbau GmbH (Düsseldorf) gebaut werden. Nach Fertigstellung soll das Stadion nicht nur für Fußballspiele genutzt werden, sondern auch ander Großereignisse beherbergen.
Der Traditionsverein Dynamo Dresden war acht Mal Meister und sieben Mal Pokalsieger der DDR. Das Rudolf-Harbig
-Stadion sah auch zahlreiche Begegnungen im Europapokal, unter anderem das Duell gegen Bayern München 1973.