Jahr 2005




dnn, 31.August 2005

Stadionvorlage erst im Oktober im Rat

Die Vorlage für den Neubau eines Fußballstadions an der Lennèstrasse wird frühestens Mitte Oktober im Stadtrat behandelt. Davon geht der Stadionbeauftragte Ulrich Finger aus. Wie OB Ingolf Roßberg (FDP) gegenüber DNN sagte, soll Sportbürgermeister Winfried Lehmann (CDU) die Vorlage einsehen dürfen, bevor sie an die Öffentlichkeit geht. Das habe er, Roßberg, Lehmann versprochen.

Lehmann kommt erst am 19. September aus dem Urlaub zurück. Das ist laut Finger für die erste Sitzung des Stadtrates nach der Sommerpause am 22. und 23. September zu spät. Das heiß erwartete Papier werde wohl bis zum 12. September fertig, bis zum 5. September gebe es noch Gespräche mit sieben Teilnehmern der Investoren-Ausschreibung. Die Ergebnisse würden in das Papier eingearbeitet.

Unklar sei im Moment noch, wie die Stadionvorlage der Öffentlichkeit vorgestellt werde.
rare
 

Sächsische Zeitung, 26. August 2005

Stadionvorlage bis Mitte September

Das Rathaus will am 12. September die Vorlage für den Stadionneubau präsentieren. Die Gespräche mit den insgesamt sieben Teilnehmern der Investoren-Ausschreibung enden am 5. September, wie Ulrich Finger von der Stadtverwaltung sagte. Dann werde das Papier für die Stadträte erarbeitet. Das Rathaus hatte sich – unter Einbeziehung von Dynamo Dresden – auf drei Favoriten geeinigt, allerdings ist das Thema öffentliche Förderung bislang ungeklärt.

Unterdessen wurde bekannt, dass sich der Verein Zukunft Dynamo auflösen will. Ein entsprechender Punkt steht auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung Anfang September, wie aus der internen Einladung hervorgeht, die der SZ bekannt ist. Motivationsprobleme und mangelhafte Kooperation von Seiten Dynamo Dresdens werden auf der Internetseite zur Begründung angeführt – das letzte Wort ist offenbar aber noch nicht gesprochen. Der 2001 gegründete Verein hat den Nachwuchs unterstützt und war an der Brustsponsor-Aktion beteiligt. (SZ/ale)
 

Leipziger Volkszeitung, 21. August 2005

Dynamo-Fans neidisch auf WM-Arena


Leipzig. Eigentlich mag Dennis Manowski Leipzig nicht, der gebürtige Dresdner ist gnadenloser Lokalpatriot. Trotzdem oder gerade deshalb ist er auf die Messestädter neidisch. Zumindest auf ihr schickes Zentralstadion. "Die neue Arena ist wirklich super", schwärmt der 34-jährige Elbestädter. Kein Wunder.

Schließlich hat sein heimisches Rudolf-Harbig-Stadion seine besten Jahre längst hinter sich, ist eigentlich nicht mehr zweitligatauglich. Überall bröckelt der Stein. Unkraut sprießt. Die Abrissbagger scharren schon mit den Ketten.

Für den Neubau der 30000 Zuschauer fassenden Arena fehlt in der Landeshauptstadt jedoch das Geld. Der Stadtrat beschloss erst vor kurzem, kein Geld in das 40-Millionen-Euro-Projekt zu stecken. "Wenn unsere Stadtväter kein neues Stadion bauen wollen, müssen wir das Zentralstadion eben zu uns hinüber schieben", scherzt der Dresdner Fußballfan Phillip Ehlers. Schließlich brauche eine Leipziger Oberliga-Mannschaft nicht so ein Schmuckstück. Die Stimmung im Zentralstadion sei super gewesen. Zumindest bis zum Gegentor und während des Elfmeterschießens. "Die Sitze sind recht bequem. Alles ist gut zu finden und sehr sauber", lobt Ehlers. Mangelhaft seien nur die Anfahrtswege. "Die Stadt ist eine einzige Baustelle. Gut dass wir schon zwei Stunden früher angereist sind." Sein Freund René Ebel war auch vom Sound während der Musik-Einlagen von Karat und den Puhdys begeistert. "Ich könnte mir vorstellen, hier in Zukunft auch zu Konzerten herzukommen", sagt er.

Ebel und Ehlers gehörten zu den etwa 12000 Dynamo-Anhängern unter den über 30.000 Zuschauern im Zentralstadion. Um Straftaten vorzubeugen setzte die Polizei 500 Beamte inklusive einer Hubschrauberbesatzung ein. Mit Erfolg. "Mit Ausnahme von ganz kleinen Ausschreitungen gab's keine Probleme", so Polizeisprecherin Silvaine Reiche. Sowohl bei der An- als auch bei der Abreise der Dresdner habe es keine gravierenden Vorkommnisse gegeben. Ein Mann sei in Gewahrsam genommen worden, weil er eine Bustür beschädigt habe. Außerdem seien einige Feuerwerkskörper beschlagnahmt worden. "Ansonsten hat das Spiel gezeigt, dass Leipzigs Polizei größere problematische Fan-Massen kontrollieren kann", sagte Reiche. "Da kann die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr kommen. Die Polizei ist vorbereitet."
Christian Suhrbier
 

Sächsische Zeitung, 18.August 2005

Im Norden entstehen moderne Sportstätten
Von Thilo Alexe

Bau. Kann Dynamo in der Stadionfrage vom kleinen FV Nord lernen? Im Jägerpark wächst ein modernes Trainingsareal.

Die Grenze zur Heide ist nur selten ein Ort für Schlagzeilen. Manchmal erlangen Wildschweine – beziehungsweise deren Taten – kurzfristige mediale Berühmtheit, etwa wenn sie im Norden der Stadt wieder Vorgärten umgepflügt haben. Vor vier Jahren, Russlands Präsident Wladimir Putin weilte auf Dresden-Besuch, geisterte der Jägerpark durch die überregionalen Zeitungen der Republik. In den 80er Jahren, hieß es, habe der damalige KGB-Agent dort regelmäßig mit anderen Geheimdienstlern Fußball gespielt. Der Sport ist denn auch das, was in der Öffentlichkeit am häufigsten in Verbindung mit dem Heiderand gebracht wird. Fußball-Viertligist FV Dresden Nord hat dort seinen Sitz.

Ohne störende Nebengeräusche ist es dem Club – hervorgegangen aus Dynamo Heide – gelungen, das marode Areal in kleinen Schritten zu sanieren. Mit Hilfe eines Modells, das Beachtung verdient. „Vor fünf Jahren hat der Verein das Gelände von der Stadt übernommen“, erinnert sich der heutige Nord-Geschäftsführer und damalige Spieler Frank Gaunitz. Damals sei die Anlage in desolatem Zustand gewesen. Belege dafür finden sich noch heute – etwa in der alten Turnhalle, die abgerissen werden soll.

Die Nordlichter handelten. Nach und nach entstanden ein Vereinsheim, ein Internatsneubau, der 50 Talenten Platz bietet, ein Kunstrasenplatz, Felder für Beachvolleyball sowie ein Trainingsgelände. Begünstigt wurden die Investitionen durch die Eigentumsverhältnisse. „Zunächst gab es zwischen Stadt und Verein einen langfristigen Mietvertrag. Der wurde mittlerweile in einen Erbpachtvertrag gewandelt“, sagt Gaunitz. Das gibt Sicherheit für Investitionen. Auf drei Millionen Euro beläuft sich das Volumen, das im Jägerpark verbaut wurde und wird. Gaunitz: „Die Einzelmaßnahmen wurden in der Regel zur Hälfte vom Land und zu 30 Prozent von der Stadt gefördert. Der Verein trägt den Rest.“

Halle für Fußball-Spieler

Am größten Projekt, der neuen Trainingshalle, schuften derzeit noch die Bauarbeiter. Bis zum Jahresende soll das Gebäude fertig sein. Gaunitz beziffert das Finanzvolumen auf zwei Millionen Euro. 400 000 Euro muss der Verein aufbringen. Eine Million teilen sich Land sowie der Bund über den so genannten Goldenen Plan Ost je zur Hälfte auf. „Die Halle wird vor allem von der ersten Herrenmannschaft, aber auch vom Nachwuchs genutzt werden“, sagt der Nord-Geschäftsführer.

Rund 350 Mitglieder hat der Verein, dessen A-Jugendmannschaft in der 1. Bundesliga aufläuft. Etwa 1 500 Zuschauer passen ins Naturstadion – der Platz liegt in einer Art Kuhle – das um eine Gästetribüne für rund 46 000 Euro aufgestockt wurde. Doch mehr als 300 verlieren sich nicht allzu häufig zu den Heimspielen, die allerdings in der vergangenen Saison am unattraktiven Platz an der Wurzener Straße ausgetragen wurden.

Mit der sanierten Heimstätte soll der Aufschwung kommen, gewerkelt wird aber auch an weiteren Konzepten. Auf dem Gelände der alten Turnhalle soll ein Kindergarten entstehen, der von einem freien Träger betrieben werden und über die Miete auch Geld für den Club abwerfen könnte. Doch das ist noch Zukunftsmusik.

stadionwelt, 16.August 2005

Dresden: Noch drei Modelle im Rennen

In kleinen Schritten nähert sich die Stadt Dresden dem Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions, die Probleme der Finanzierung jedoch sind weiterhin nicht gelöst. Aus dem „Stadiondossier“, das der städtische Stadionbeauftragte Ulrich Finger am Montag an Oberbürgermeister Ingolf Roßberg aushändigte, gehen drei der sieben Neubaukonzepte favorisiert in die nächste Runde. Um welche drei Anbieter es sich hierbei handele, wollte die Stadt nicht kommentieren, da sich infolge von Nachverhandlungen noch die eine oder andere Verschiebung der Reihenfolge ergeben könne.
Noch immer ist allerdings unklar, woher die für den Neubau veranschlagten 40 Mio. EUR kommen sollen. Der Stadtrat hat mehrheitlich beschlossen, kein Geld in das 30.000-Zuschauer-Projekt zu stecken, die Modelle der Investoren jedoch sehen jeweils eine kommunale Beteiligung vor – sei es in Form einer Beteiligung an den Bau- oder an den Betriebskosten. Und eine Landesbürgschaft wurde zwar beantragt, bislang jedoch noch nicht entschieden. Auch die jüngste Idee, den Verein Dynamo Dresden nicht nur als Nutzer, sondern als Eigentümer mit ins Boot zu holen, wird die finanziellen Probleme nicht lösen können. So sehr die Modellplanungen also auch vorankommen – solange kein Durchbruch bei der Finanzierung erfolgt, bleibt der Baubeginn in weiter Ferne.

Sächsische Zeitung, 16. August 2005

Drei Favoriten
Von Thilo Alexe

Stadion. Die Stadt hat die sieben Angebote für den Bau einer Fußballarena auf Stärken und Schwächen abgeklopft.

Anfang September will Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) den Stadträten eine Vorlage zum Stadionbau präsentieren. Den Termin nannte der Rathauschef, nachdem er die sieben Angebote aus der Investorenausschreibung unter die Lupe genommen hatte. Zuvor hatte der städtische Stadionbeauftragte, Wirtschaftsreferent Ulrich Finger, die Offerten miteinander verglichen und eine Rangfolge erstellt.

„Es gibt drei Favoriten“, sagte er, nannte aber keine Namen. In den kommenden zwei Wochen will die Stadt nochmals mit allen sieben Teilnehmern der Ausschreibung – darunter Konzerne wie Hochtief, Strabag und Hellmich – Gespräche führen. Dann soll eine Vorentscheidung fallen.

Ein Knackpunkt ist die Finanzierung des Projektes, das in der Ausschreibung auf rund 40 Millionen Euro veranschlagt wurde. Die potenziellen Bauherren schlagen dazu unterschiedliche Modelle vor, wie Finger sagte. Dazu zählten eine Einmalzahlung der Stadt sowie ein jährlicher Zuschuss. „Eine Landesbürgschaft würde die Fremdfinanzierung durch Banken erleichtern“, betonte der Referent. Nach einem Ratsbeschluss darf die Kommune allerdings kein Geld in den Bau der für rund 30 000 Zuschauer ausgeschriebenen Fußballarena stecken.
 

dnn, 16. August 2005

Dynamo auch als Stadion-Eigentümer im Gespräch

Dresden. Dynamo Dresden ist nicht nur als Mieter und Betreiber, sondern auch als möglicher Eigentümer eines neuen Harbig-Stadions im Gespräch. Das erklärte gestern der städtische Stadionbeauftragte Ulrich Finger auf DNN-Anfrage. Finger hat gestern das "Stadion-Dossier" an OB Ingolf Roßberg (FDP) überreicht. Bis Ende des Monats werde es Verhandlungen mit den potenziellen Investoren geben, sagte Finger. Wie DNN berichteten, gibt es drei Favoriten. Namen wollte Finger nicht nennen, weil nachverhandelt werde. Da könne es zu Verschiebungen in der Rangliste kommen.

(DNN/rare)
 

Sächsische Zeitung, 15. August 2005

Alles Müll oder was?
Von Robert Krauße

Was ist nur aus Dresdens Sportfamilie geworden? Gab es sie denn jemals? Statt der von vielen gewünschten Gleichberechtigung herrscht – so scheint es – „Diva“ Dynamo. Statt gerade die kleinen, finanziell schwächer gestellten Vereine der Landeshauptstadt mit der Routine eines professionell arbeitenden Fußballbundesligisten zu unterstützen, behindert gelb-schwarze Ignoranz das ungehinderte, fremde Vorankommen. So geschehen auch an diesem Wochenende.

Dynamo winkt ab

Schon weit vor der am Freitagabend stattfindenden Bundesliga-Partie Dynamo Dresdens gegen den SC Freiburg war für Dynamo-Geschäftsführer Volkmar Köster klar: „Wir sehen uns erst am Montag in der Lage, den entstandenen Müll dieses Ligaspieltages aus dem Rudolf-Harbig-Stadion zu entfernen. Wenn die Footballer der Dresden Monarchs am Sonnabend ihrem Sport nachkommen wollen, müssen sie sich darauf einstellen.“ Eine Reaktion, die vielerorts für Unverständnis sorgte, die eigentlich Betroffenen jedoch scheinbar wenig schockte. „Wir wollen allen Footballinteressierten das gewohnte Monarchs-Flair bieten. Ausweichmöglichkeiten wie das Steyer-Stadion sind dabei aufgrund des fehlenden Flutlichts, der Lage und Atmosphäre keine Alternative für uns. Diese Verantwortung haben wir nicht nur gegenüber den Fans, sondern auch gegenüber den Sponsoren der Dresden Monarchs. Ein anderes Stadion zu nutzen, würde bedeuten, einen Schritt zurück zu gehen, auf Dauer sogar die Bundesliga verlassen zu müssen. Dafür lieben wir unseren Sport zu sehr. Also räumen wir bereitwillig das Harbig-Stadion auf. So war und ist die Abmachung“, berichtet Monarchs-Präsident Sören Glöckner gelassen.

Nicht ein Wort der Beschwerde hört man in diesen Tagen aus Richtung der Dresden Monarchs. Vielmehr wurde die eigene Fan-Basis für einen Arbeitseinsatz mobilisiert. Das, was Dynamo Dresden nicht in 48 Stunden bewerkstelligen kann – oder will –, war in acht Stunden und von gerade einmal 20 Football-Enthusiasten besenrein erledigt. „Dafür sind wir dem Fanprojekt der Royal Friends mehr als dankbar. Ich war begeistert, wie sauber das Stadion war, befürchtete schon, in Teilen des Mülls antreten zu müssen“, so Glöckner.

Ist ein Fanclub so gut wie 38?

18 000 Dynamo-Fans feierten den Sieg ihrer Mannschaft. Ganze 20 Fans der Monarchs erlaubten ihrem Team, eine überzeugende 35:13-Klatsche gegen die Aufsteiger der Cologne Falcons überhaupt zelebrieren zu können. 36 große Müllsäcke sammelten sich noch vor dem eigentlichen Kick-off an, bis drei Stunden vor Spielbeginn schwitzten die Helfer beim Säubern der Ränge, Auf- und Abbau der Werbebanden sowie dem Herrichten des Spielfeldes. Das Projekt gelang, wartet aber schon heute auf seine Fortsetzung.

Bereits am 26. August bestreitet Dynamo Dresden ein weiteres Heimspiel. Die Dresden Monarchs richten einen Tag später ihren Feldschlößchen Game-Day aus. „Wir werden wohl auch an diesem Wochenende das Rudolf-Harbig-Stadion für Fans und Hauptsponsor aus eigener Kraft säubern. Nicht zuletzt wollen wir damit zeigen, wie viel wert uns das Harbig-Stadion ist. Auch wenn es uns noch mehr Aufwand kosten sollte, wir werden ihn nicht scheuen“, ist sich Glöckner sicher. Auch wenn die Dresden Monarchs mit knapp 500 000 Euro Jahresetat nur einen Bruchteil der über acht Millionen gelb-schwarzen Euro aufweisen können. Auch wenn statt 38 Dynamo-Fanclubs nur einer der elbsächsischen Footballer existiert. Die Monarchs zeigen jene Tugenden, die mit Geld nicht zu kaufen sind – Sportsgeist, Fair Play und ein dickes Fell.
 

SZ, 3. August 2005

Dresden sucht Geld fürs Stadion

Die Stadt verhandelt mit dem Land über eine Finanzspritze für den Stadionbau. „Wir haben mit mehreren Vertretern des Freistaates – unter anderem aus dem Finanzministerium – Gespräche geführt“, sagt Rathausreferent Ulrich Finger.

Dabei sei es um die Frage eines Zuschusses, aber auch um eine Bürgschaft gegangen. Die abzusichernde Summe betrage je nach Angebot zwischen rund 20 und 40 Millionen Euro. Allerdings gebe es auch Offerten, die ohne Bürgschaft auskämen. Am 15. August will Finger OB Ingolf Roßberg (FDP) die geeignetsten Modelle präsentieren.

Der Rathauschef hält einen Stadtratsbeschluss im Herbst für möglich, wie aus der Antwort auf eine PDS-Anfrage hervorgeht. Mit dem Verein Dynamo Dresden und einem externen Büro solle ein Entscheidungsvorschlag erarbeitet werden.

Finger zufolge zeichnen sich drei Favoriten aus den sieben Bewerbungen ab. (SZ/ale)

Sächsische Zeitung, 2. August 2005

Stadt interessiert sich jetzt für Stadionbürgschaft

Das Rathaus bekundet immer stärkeres Interesse an einer Landesbürgschaft für den Stadionneubau. "In dieser Woche wollen sich Vertreter Dresdens bei uns über die Vergaberichtlinien informieren", sagte die Sprecherin des sächsischen Finanzministeriums, Monika Dunkel. Die Stadt habe um den Termin gebeten, fügte sie hinzu, nannte aber keine weiteren Details.
Mitarbeiter des Rathauses und Repräsentanten von Dynamo Dresden hatten in der vergangenen Woche Finanzierungsmöglichkeiten sondiert. Dabei war eine Finanzspritze der Kommune als  auch eine Landesbürgschaft in Erwägung gezogen worden.
Noch aber ist unklar, ob in Sachsen eine solche Bürgschaft auch für einen Stadionbau zulässig ist. Dynamo-Anhänger verweisen jedoch auf Mönchengladbach, wo mittels Landesbürgschaft ein Bankendarlehen von mehr als 40 Millionen Euro abgesichert wurde.
(SZ/ale)

DNN 02.August 2005  Favorisierte Stadionbauer: Da waren's nur noch drei

Bis Ende August will die Stadt eine Rangliste vorlegen

Dresden (DNN). Drei Mal hat sich das Gremium aus Vertretern der Stadtverwaltung und von Dynamo Dresden bislang getroffen, um die sieben vorliegenden Angebote, für den geplanten Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions vergleichbar zu machen. "Wenn der OB am 15. August aus dem Urlaub zurück kommt, will er ein so gut wie entscheidungsreifes Paket auf den Tisch bekommen", erklärt Ingolf Roßbergs Stadionbeauftragter Ulrich Finger. Eines stehe jetzt schon fest: Von den sieben Angeboten seien nur drei in die engere Auswahl gelangt.

Der Fahrplan zur Entscheidung durch den Dresdner Stadtrat ist weitgehend abgesteckt. Bis Ende des Monats will die Arbeitsgruppe um den Stadionbeauftragten Finger den Stadträten eine entscheidungsreife Vorlage vorlegen.  Bereits Mitte  September könnte der Stadtrat darüber befinden. Ein enger Zeitplan. "Aber durch nochmaliges Aufschieben und noch mehr Varianten erarbeiten werden die Angebote auch nicht besser", glaubt der Fachmann.

Finger stehen genügend Experten zur Seite. Dynamos Aufsichtsratschef Friedemann  Küchenmeister, Aufsichtsratsmitglied  und Woba-Geschäftsführer Reiner Kuklinski, "Edelfan" Michael Walter (Initiative "Pro RHS") und Dynamo-Rechtsanwalt Matthias Matzka vom Dynamo-Stadionausschuss vertreten die Interessen der Schwarz-Gelben. Auf städtischer Seite stehen jeweils ein bis zwei Vertreter aus dem Sportstätten- und Bäderbetrieb sowie dem Geschäftsbereich  Bau-  und Stadtentwicklung zur Verfügung. Den Blick aufs Ganze bewahrt Finger.

Fluchtwege,  Gitterhöhe, Grabenbreite, Richtlinien der Liga, Sicherheit, städtebauliche Einordnung und und  und. Die Palette der zusammengetragenen Kriterien ist laut Finger reichhaltig, umfasst "70 Seiten mit klaren Aussagen". Und ständig werde mit den potenziellen Investoren Rückfrage gehalten, zum Beispiel ob die Finanzierung der Parkplätze im Angebot enthalten sind. Konkrete Namen der Anbieter nennt Finger zum jetzi-
gen Zeitpunkt jedoch nicht.

Bei allen Begehrlichkeiten: Die Finanzierbarkeit bleibe das A und 0, so Finger. In der Stadtratsvorlage stün-
den alle Angebote detailliert drin. Die Stadt gebe eine Rangliste mit ihrem Favoriten vor. Wer abweichend davon
andere Prioritäten setze, könne das anhand anders gewichteter Kriterien begründen.        

Ralf Redemund