Jahr 2005




Sächsische Zeitung, 26. Juli 2005

Stadion: Stadt siebt aus

Der Favoriten-Kreis engt sich ein: Von den sieben Bewerbern für den Stadionneubau sind vier aus Sicht der Stadt in die zweite Reihe gerückt. „Wir favorisieren derzeit drei Angebote", sagte der Stadionbeauftragte von Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP), Ulrich Finger, ohne allerdings Namen zu nennen. Zudem würden nach Gesprächen mit Dynamo-Vertretern Finanzierungsmöglichkeiten geprüft - von einem Zuschuss an den Investor bis hin zu einer Landesbürgschaft. Nach weiteren Sondierungen sollen aber alle Interessenten die Chance bekommen, die Projekte erneut vorzustellen. Von Dynamoseite aus wird Hellmich oft genannt.

(SZ/ale)

dnn, 26. Juli 2005

Schulsportzentrum: Im Herbst Grundsteinlegung

Baustart für das Sportschulzentrum an der Messe im Ostragehege: "Die Firmen sind beauftragt, es läuft alles planmäßig, der Bau hat am 20. Juni begonnen." Das erklärte Reiner Kuklinski, Geschäftsführer der Woba Dresden, auf Anfrage der DNN. Auch der Aushub für das fast 30-Millionen-Euro-Projekt laufe bereits parallel zur Sondierung des Geländes nach Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Im August werde dann mit der Sanierung der sieben Erlweingebäude vom ehemaligen Schlachthof begonnen.

Damit brummt es jetzt bautechnisch gesehen an zwei Standorten im Ostragehege: am Messering sowie auf der Sportspange entlang der Magdeburger Straße mit dem Bau der Eissport- und Ballspielhalle. Nur die weitere Zukunft des Heinz-Steyer-Stadions bleibt fürs Erste ungewiss, ist derzeit auf Erhalt, aber nicht Umbau programmiert.

Umso mehr dürfen sich die Schüler - und vor allem Schüler in spe - des Sportgymnasiums und der -Mittelschule an der Parkstraße freuen. Sie können voraussichtlich ab April 2007 aus ihren maroden Plattenbauten in die dann supermodernen neuen Räumlichkeiten an der Elbe umziehen. Diesen Termin nannte gestern Woba-Vorstand Kuklinski. Auf Baudeutsch: Von April bis Juni 2007 sei die Inbetriebnahme des Sportschulzentrums vorgesehen.

Zu zwei Dritteln wird das 30 Millionen Euro teure Schmuckstück mit Fördermitteln des Bundes finanziert. Politisch geschickt unmittelbar vor der Landtagswahl im letzten Jahr hatte Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) symbolisch den Fördermittelbescheid von rund 20 Millionen Euro an OB Ingolf Roßberg (FDP) überreicht. Vorangegangen war ein zähes Ringen um die Finanzierung, an dem die Sportfachverbände, zwei Ministerien (Kultus und Finanzen), die Oberfinanzdirektion Chemnitz, das Regionalschulamt und die Stadt beteiligt waren. Als geduldiger und kompetenter Koordinator im Hintergrund erwies sich dabei Ulrich Finger aus dem OB-Büro, der jetzt wieder ein sensibles Projekt in seinen Fingern hat: den möglichen Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions.
Ralf Redemund
 

Sächsische Zeitung, 25. Juli 2005

„Ohne Stadt kein Stadion“

montagsinterview

Herr Küchenmeister, an der Investorenausschreibung für ein neues Stadion haben sich sieben Unternehmen und Konsortien beteiligt. Welches Angebot ist Ihr Favorit?

Bislang noch keines. Wir prüfen alle Offerten, die von einem Stadion für rund 20 000 Zuschauer bis hin zur größeren Multifunktionsarena reichen, zusammen mit der Stadt. Zunächst aber ist das Rathaus am Zug. Es ist Herr des Verfahrens.

Aber die Verwaltung bezieht Sie ein, Sie kennen die Unterlagen. Worauf achten Sie besonders?

Als Vorsitzender des Aufsichtsrats natürlich auf die Vereinsinteressen. Einfach ausgedrückt: Dynamo Dresden ist dazu da, Fußball zu spielen. Und da schauen wir natürlich darauf, bei welchem Angebot die damit verbundenen Bedingungen am besten erfüllt sind. Das bezieht sich auf Trainingsplätze, die überall eingeplant sind, auf die Räume für den Verein, aber natürlich auch auf Finanzielles. So prüfen wir, ob und wenn ja wie viel Miete der Club bezahlen muss.

Bei Mietzahlungen war Dynamo in der Vergangenheit nachlässig, Raten wurden gestundet. Wie sieht es jetzt aus?

Wir zahlen die Miete für das Harbig-Stadion pünktlich an die Stadt..

Sind die Gelb-Schwarzen bereit, sich neben einer eventuellen Miete finanziell am neuen Stadion zu beteiligen?

Ein klares Nein.

Warum nicht? Dynamo ist seit der vergangenen Saison doch ein Proficlub, erhält mehr Fernsehgeld.

Der Verein ist finanziell definitiv nicht in der Lage, sich am Stadion zu beteiligen. Wir haben das Geld dafür nicht.

Im vergangenen Jahr hat die damalige Stadionkommission um den in die Kritik geratenen Ex- Schiedsrichterbetreuer Wieland Ziller aber angekündigt, dass der Verein die Finanzierung stemmen könne, wenn die Stadt dem Club das Grundstück überlasse.

Die Kommission gibt es nicht mehr. Diese Pläne werden nicht mehr verfolgt. Ich sage es noch einmal: Dynamo Dresden ist ein Fußballverein und keine Plattform für den Immobilienhandel. Im Übrigen: Nachfolger der Stadionkommission ist der Stadionausschuss, der sehr viel arbeitet.

Das Rathaus sagt, dass die Investoren öffentliche Unterstützung einkalkuliert hätten. Der Stadtrat hat aber beschlossen, dass die Kommune nichts zum Bau zuschießen darf. Ein Dilemma?

Für mich ist ganz klar: Ohne die finanzielle Unterstützung der Stadt wird es mit dem neuen Stadion nichts. Sie ist ohnehin mit im Boot, da ihr das Grundstück gehört.

Das Projekt hat laut Ausschreibung ein Volumen von rund 40 Millionen Euro. Eine städtische Finanzspritze dürfte sich demnach im ein- bis zweistelligen Millionenbereich bewegen?

Es gibt auch noch andere Formen der Unterstützung, etwa eine Bürgschaft durch die Stadt. Doch generell gilt: Wir nennen derzeit keine Zahlen. Noch sondiert der Verein mit der Stadt die Angebote. Das Rathaus wird sich äußern, wenn wir unsere Favoriten bestimmt haben.

Dresden ist mit 850 Millionen Euro verschuldet und will die Wohnungsgesellschaft Woba verkaufen, um Verbindlichkeiten abzutragen. Können Sie verstehen, dass Ihre Forderung nicht überall auf Gegenliebe stößt?

Verstehen kann ich das in Teilen. Doch ich entgegne: Dynamo Dresden hat den Sprung in den Profifußball geschafft. Viele Menschen kommen, um die Spiele zu sehen. Dynamo ist ein weit über die Grenzen der Stadt reichender Imagefaktor für Dresden.

Apropos Zuschauer: In der vergangenen Saison lag der Schnitt bei rund 16 000 je Heimspiel. Das ist für einen Zweitligisten zwar ein sehr guter Wert. Sind aber die eingegangenen Stadion-Angebote, die zwischen 20 000 und über 40 000 Plätze umfassen, nicht überdimensioniert?

Nein, sind sie nicht. Einerseits hatten wir bereits in der Endphase der vergangenen Saison deutlich mehr als 20 000 Zuschauer. Andererseits ist es erwiesen, dass ein modernes Stadion deutlich mehr Publikum anzieht als ein veraltetes.

Noch einmal zum Thema Förderung: In Sachsen gibt es ein Gesetz, das, vereinfacht ausgedrückt, die Landesförderung für den Profisport untersagt. Wäre es finanziell gesehen günstiger für den Stadionbau, wenn Dynamo Dresden noch in der Regionalliga spielte?

Nein, dort hätten wir nicht so viele Zuschauer wie in der zweiten Liga. Der Druck, ein neues Stadion zu bauen, wäre nicht so groß wie jetzt, wo der Verein im Profifußball angekommen ist.

Ist Dynamo bereit, falls der Bau dadurch schneller und billiger würde, die Heimspiele woanders auszutragen, etwa in Leipzig oder im Steyer-Stadion?

Wir sind daran interessiert, möglichst nicht umzuziehen. Heimspiele sollten Heimspiele bleiben, auch wenn das Stadion eine Baustelle ist. Falls es aber erforderlich sein sollte, will ich es nicht ausschließen. Zum Ort – Zentralstadion oder Steyer-Stadion – kann ich noch nichts sagen. Generell aber ist das derzeit für uns kein Thema.

Was passiert eigentlich, wenn der Klub in der kommenden Saison absteigt? Dann wäre Dynamo wieder drittklassig, bevor der Stadionbau begänne?

Das ist vor allem ein Gedankenspiel. Denn: Dynamo Dresden gehört in die erste Liga. Und auf dem Weg dorthin sind wir auch. Der Verein hat das Potenzial, die Fans haben es, und auch die Mannschaft wird es haben.

Sie peilen die erste Liga an?

Ja. Das hat auch Präsident Jochen Rudi bereits gesagt. In der kommenden Saison wollen wir die Klasse halten, dann irgendwann angreifen. Dynamo ist ein Traditionsverein, der wieder an die Spitze gehört. Und dazu brauchen wir auch ein Stadion, das modernen Anforderungen genügt.

Die Fragen stellte Thilo Alexe

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Favorit gesucht

Friedemann Küchenmeister wurde am 19.6 1964 in Dresden geboren.

Er amtiert als Vorsitzender des Aufsichtsrates von Dynamo Dresden. Das Gremium kontrolliert unter anderem die Geschäftsführung. Daher wird Küchenmeister oft als „Dynamo-Boss“ tituliert.

Im Verein ist Küchenmeister einer der Hauptakteure beim Stadionprojekt. Er steht in engem Kontakt mit der Stadt. Derzeit werden die sieben Angebote – unter anderem von Hellmich, Strabag und Hochtief – sondiert, Ende August soll ein Favorit präsentiert werden.

Nach der Sommerpause ist dann der Stadtrat am Zug. Er muss den Stadionbau beschließen. Bei einer raschen Entscheidung könnte Mitte 2006 der Bau beginnen.
 

Morgenpost, 22. Juli 2005

Verein und Stadt nehmen Modelle unter die Lupe!

DRESDEN - Jetzt wird's ernst! Seit dieser Woche prüfen Stadtverwaltung und Dynamo Dresden die sieben Angebote für den Stadion-Neubau an der Lennéstraße.
„Wir haben uns schon mehrfach mit der Stadt getroffen“, bestätigte Dynamo-Aufsichtsrats-Boss Friedemann Küchenmeister. Ging's in den ersten Gesprächen nur um den Kostenrahmen, das Aussehen und die Funktion, werden die Angebote nun genauer unter die Lupe genommen.

„Jedes Mal stimmen wir uns zwischendurch mit der Stadt ab. Ist ein Angebot mal nicht eindeutig, setzen wir uns mit dem potenziellen Investor in Verbindung“, so Küchenmeister. Während das Rathaus vor allem auf die Kosten schaut, geht's für die Schwarz-Gelben um die optimalen Bedingungen für Mannschaft, Fanshop, Gastronomie und Geschäftsräume. „Aber am Ende wird die Stadt entscheiden“, so Küchenmeister. Bis beide Seiten eine gemeinsame Lösung präsentieren, wird es allerdings noch „drei bis vier Wochen dauern“. Einen Favoriten gibt's wohl noch nicht.

elu
 

Wochenkurier, 20. Juli 2005

Wissen die im Dresdner Stadtrat eigentlich, was sie so tun? Nein, die Möchtegernpolitiker wissen es nicht. Sie versuchen ihr Demokratie-Stück zu spielen. Heraus kommt schon seit Jahren ganz billiges, spießiges und miefiges Schmieren-theater.
Der FDP-Stadtrat Genschmar hatte die Idee, vor dem Rudolf-Harbig-Stadion ein Stück Hauptallee in Helmut Schön Allee umzubenennen. Schließlich wurde der erfolgreichste Bundestrainer aller Zeiten in Dresden geboren und spielte nicht nur bei Dresdensia, wurde vor dem Krieg Deutscher Meister mit dem DSC. Der spielte bekanntlich nach 1945 unter dem Namen SG Dresden-Friedrichstadt weiter bis zu jenem denkwürdigen 1:5 gegen die Betriebssportgemeinschaft Horch Zwickau. Das wollte damals der Genosse Ulbricht so. Wurde zumindest so überliefert. Kurz vor seinem Tode erzählte Hans Kreische (Senior), der mit auf dem Feld stand und anschließend mit großen Teilen der Mannschaft nach Westberlin übersiedelte, dass die Truppe an jenem denkwürdigen Tag auch keine gute Verfassung hatte. Jedenfalls bestätigte Helmut Schöns Sohn, dass sein Vater immer an seiner Geburtsstadt gehangen hat. Er traf sich auch häufig unerkannt im Hinterzimmer von Höhles Bierstuben auf der Schäferstraße mit Freunden immer kurz vor Weihnachten. Und er reiste mit den Bayern 1973 zum legendären Europapokalspiel gegen Dynamo im Hotel NEWA an.
Nicht, dass es 15 Jahre gedauert hat, bis sich ein fußballverrückter Stadtrat endlich an die Personalie erinnert. Der Antrag von Genschmar wurde schon vor Erreichen zur Beschlussfassung in den Papierkorb geworfen. Dem Oberbürgermeister waren die Diskussionen ganz einfach zu peinlich, die da anliefen. Die PDS wollte nicht in einer Minute über einen Nazi entscheiden. Immerhin sei Schön auch nicht in den Krieg ausgerückt. Stimmt sogar, weil er wegen Kniebeschwerden ausgemustert wurde. Die Bürgerfraktion stempelte den Sohn der Stadt zum Republikflüchtling. Und ein Mitglied der CDU empfand, dass sich der Stasi-Verein Dynamo nicht mit den Lorbeeren des bürgerlichen Bundestrainers, der für Deutschland so viel getan hat, schmücken darf. Gibt es noch irgendwelche Fragen? Kein Abschied auf der ganzen Welt fällt schwerer als der Abschied von der Macht. Doch auch das wird für sie zu hoch sein.

Morgenpost, 19. Juli 2005

Schwarz-Gelbe kämpfen um Platz im Großen Garten!

Zoff ums Trainings-Gelände: Die Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten will die Schwarz-Gelben vor die Tür setzen.
Seit Jahrzehnten kicken die Dynamo-Profis im Großen Garten. Doch jetzt ist Schluss!
„Wir werden Dynamo zwar nicht einfach so rausschmeißen“, räumt Behörden-Sprecher Gottfried Dominik ein. Aber früher oder später soll die Trainingsfläche verschwinden und der Große Garten nur noch ein schöner Park sein.

Die Vereins-Führung sollte sich deshalb schon seit Jahren nach einem neuen Platz umsehen. Doch passiert ist nix. „Wir haben im Stadion nebenan das Entspannungsbecken, die Kabinen und die medizinische Betreuung. Da können wir nicht einfach unsere Sachen packen und irgendwo anders hingehen“, so Dynamo-Geschäftsführer Volkmar Köster. Deshalb hofft er, dass seine Jungs solange im Großen Garten trainieren können, bis das neue Stadion steht. Dabei sollen nämlich auch zwei zusätzliche Trainingsplätze entstehen.
Zwar haben die Staatlichen Schlösser und Gärten den Vertrag jetzt noch mal verlängert. Aber Dominik fordert: „Dynamo muss sich endlich kümmern!“

elu

,Im Oktober könnte es losgehen´

Steht das neue Nachwuchszentrum bald im Ostragehege? Lippmann sagt ‚Ja'!

DRESDEN- Dynamo-Talente gedeihen bald im Ostragehege! Die Schwarz-Gelben sind auf der Suche nach einem Standort für das geplante Nachwuchs-Leistungszentrum neben der Messe fündig geworden.
„Wir favorisieren diesen Standort. Der ist günstig gelegen, da um die Ecke das künftige Sportgymnasium sein wird und ausreichend Trainingsplätze vorhanden sind“, so Dynamos Nachwuchs-Koordinator Frank Lippmann.

Zur Zeit prüft ein Architekt im Auftrag des Zweitligisten, was der Umbau des ehemaligen Schlachthof-Gebäudes kosten würde.
Lippmann: „Die Ergebnisse sollen Ende der Woche vorliegen.“ Er rechnet mit Kosten in Höhe von 250 000 bis 500 000 Euro. „Sobald der Architekt sein Konzept fertig hat, gehe ich damit zur Vereins-Führung“, so der Trainer. Die Dynamo-Bosse müssen sich dann entscheiden. Wenn es schnell geht, könnte es laut Lippmann bereits im Oktober mit dem Bau losgehen. Und die Zeit drängt, immerhin ist das Nachwuchs-Zentrum eine Lizenz-Auflage der Deutschen Fußball-Liga.
Während der Verein noch auf das Resultat des Architekten wartet, ist Lippmann mit der Stadt über die künftigen Trainingsplätze im Gespräch. „Wir könnten zwei Plätze bereitstellen“, so Jörg Verleger, Abteilungsleiter Sportstätten- und Bäder beim Sport-Amt.

Enrico Lucke
 

dnn, 16. Juli 2005

Warum nicht ein Fritzsch-Stadion?

Dresden. OB Ingolf Roßberg hat das Thema Helmut-Schön-Ehrung auf der letzten Stadtratssitzung von der Tagesordnung genommen. Er befürchtete eine unsachliche und unappetitliche Diskussion, wolle die Persönlichkeit Schön nicht beschädigt sehen. Zuvor hatte FDP-Stadtrat Jens Genschmar seinen Antrag auf Umbenennung eines Teils der Hauptallee zwischen Lennéstraße und Lingnerplatz in Helmut-Schön-Allee zurückgezogen. Nach DNN-Informationen soll Schön in einigen Fraktionen als Republikflüchtling bezeichnet und in die Nähe der Nazis gestellt worden sein. Genschmar wiederum war in drei Ausschüssen mit seinem Antrag gescheitert. Der Name Schön gehöre nicht in die Nähe des Dynamo-Stadions, so PDS-Stadträtin Barbara Lässig. Das würde Dynamo- wie DSC-Fans nur aufwiegeln.

Jeweils große Mehrheiten erhielt in den Ausschüssen der Antrag von Klaus-Dieter Rentsch (CDU), einen Teil der Pieschener Allee im Ostragehege in Helmut-Schön-Allee umzubenennen. Hier habe Schön gewirkt. Rentsch wollte 1996 das Steyer-Stadion in Schön-Stadion umtaufen, scheiterte damals in den Ausschüssen. Statt Schön in die Nähe des Dynamo-Stadions zu rücken, wäre eher vorstellbar, das Harbig-Stadion in Walter-Fritzsch-Stadion umzubenennen, was derzeit indes nicht ernsthaft erwogen werde, sagte Lässig. Jetzt wird sich der Stadtrat wohl am 15. September mit Helmut Schön beschäftigen. Just an diesem Tag wäre der 1915 als Sohn eines Kunsthändlers geborene Dresdner 90 Jahre alt geworden.
Ralf Redemund

 

und aus dem Interview mit Ansgar Brinkmann:

Was meinen Sie: Was spielt die entscheidende Rolle, will man neue Spieler zu Dynamo holen? Das Geld?

Sicher. Aber Dynamo hat mehr zu bieten. Der Verein hat eine lange Tradition, war in der Vergangenheit sehr erfolgreich, ist überall bekannt. Und Dresden ist eine sehr schöne Stadt. Nur ein neues Stadion muss her. Das ist ganz wichtig.
 

Morgenpost, 15. Juli 2005                                                                            Fotos dazu gibts hier

DRESDEN- Die Stadt lüftete gestern das Geheimnis der Modelle (Fotos) für eine neue Dynamo-Arena an der Lennestraße: Wie sich die Angebote unterscheiden, was sie genau kosten und in welchem wie viele Zuschauer Platz finden, bleibt derweil im Verborgenen.
„Wir wollen nicht konkreter werden, da wir erst alle Projekte miteinander vergleichen müssen", betonte Ulrich Finger, Stadion-Beauftragter von OB Ingolf Roßberg. Zusammen mit Dynamo will man sich auf „Zuruf die nächsten Tage zusammensetzen und über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Projekte beraten. Neben der Finanzierung wird auch die Stadion-Nutzung während des Umbaus eine wichtige Rolle spielen. Finger:
„Mit etwas gutem Willen könnte man fast alle Projekte im laufenden Spielbetrieb umsetzen. Es geht aber schneller wenn die Mannschaft für einige Zeit in ein anderes Stadion ausweicht." Die Dynamo-Führung hat sich bereits mit dem Gedanken beschäftigt. „Aber ob wir im Leipziger Zentralstadion einige Spiele bestreiten, oder sogar ins Heinz-Steyer-Stadion gehen, wird man sehen", so der Dynamo-Aufsichtsratsvorsitzende Friedemann Küchenmeister.
Auch der DFB will Druck in Sachen Stadionneubau machen Präsident Theo Zwanziger wird deshalb sogar demnächst in der Sächsischen Staatskanzlei vorstellig werden. „Die Politiker müssen begreifen, welches Potenzial an Arbeitsplätzen im Profifußball steckt", sagte er gestern beim „Ost-Gipfel" in Leipzig.                            elu

dnn, 15. Juli 2005

Schöne neue Stadion-Welt(en)

Dresden. Sieben wunderbar computeranimierte Modelle (siehe Bilder) gibt's für ein neues Rudolf-Harbig-Stadion, für drei bis vier kann sich Friedemann Küchenmeister, Chef des Dynamo-Aufsichtsrats, erwärmen, doch einen Favoriten zu nennen sei zu früh. Zusammen mit Ulrich Finger, dem Stadionbeauftragten, sowie Verwaltungsexperten wird ein Kriterienkatalog erarbeitet, um die Angebote vergleichen zu können. Nach DNN-Informationen gehören folgende Firmen zu den Anbietern: der in Essen ansässige Baukonzern Hochtief, die Duisburger Hellmich-Gruppe, die zwei Angebote abgegeben hat, der österreichische Baukonzern Alpine, der gemeinsam mit dem Schweizer Architekturbüro Herzog/de Meuron die Münchner "Allianz Arena"gebaut hat, sowie der in Dresden wohlbekannte Film- und DVD-Rechte-Händler Michael Kölmel, der bereits in Leipzig als Zentralstadion-Investor für Furore sorgte.

rare

SZ, 15. Juli 2005

Altstadt. Die Gelb-Schwarzen müssen für den Stadionbau eventuell umziehen. Laufen die Kicker in Leipzig auf?
Knapp drei Wochen nach Ende der Ausschreibungsfrist hat die Stadt die Entwürfe der potenziellen Investoren veröffentlicht. Sieben Konzerne haben sich beworben, von sechs Angeboten liegen Bilder vor, zwei waren bereits gestern in der SZ zu sehen.

Die unten abgedruckte Variante zeigt die überdachbare Multifunktionsarena nach Schalker Vorbild, die auch Spielort für Musicals und Konzerte sein kann. Sie ist mit rund 100 Millionen Euro das kostenintensivste Vorhaben.
Noch immer nennt das Rathaus kaum Details zu den Projekten, deren Größe zwischen 25.000 und 42.000 Plätzen liegt. Stadionbeauftrager Ulrich Finger wies aber darauf hin, dass ein Neubau an Stelle des Harbig-Ovals einfacher und schneller verlaufe, wenn Dynamo die Spiele anderswo austrage. Er nannte den Zeitraum von „einer halben bis einer Saison“. Finger räumte aber ein, dass mit Ausnahme der Multifunktionsarena alle Varianten auch bei laufendem Spielbetrieb machbar seien. In Dynamo-Kreisen wurde bereits über den Umzug ins Leipziger Zentralstadion spekuliert. Präsident Jochen Rudi warnte dagegen vor einer „Traditionsverlagerung“. Im Übrigen solle die Debatte nicht hochgekocht werden. Rudi sprach sich ferner für ein Stadion mit rund 40.000 Plätzen aus - „damit auch Länderspiele stattfinden können“.

 

Zweitligist Dynamo Dresden hat dem Transfer von Klemen Lavric nach Duisburg zugestimmt. Der Bundesliga-Absteiger bezahlt die geforderte Ablösesumme von einer Million Euro. Die Gelb-Schwarzen empfangen am 29. Juli (19 Uhr) im Harbig-Stadion den. neunmaligen spanischen Meister Athletico Bilbao. Für den Neubau des Dresdner Stadions haben es sieben Bewerber in die engere Auswahl geschafft. Es sind Projekte von 25.000 bis 42.000 Plätzen. Die Gelb-Schwarzen müssen beim Stadionbau eventuell umziehen - in Dynamo-Kreisen wird über den Umzug in das Leipziger Zentralstadion spekuliert. (SZ)

(auszug)Erlös bringt kein Stadion

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Grötsch wies in der Debatte darauf hin, dass man mit dem Verkauf der Not gehorche. Und die sei von der anderen Elbseite diktiert, nämlich dem Regierungspräsidium mit seinen Auflagen für den Haushalt. Zugleich polemisierte er gegen „Versuche, uns eine Sozialcharta aufzudrücken“. Schließlich brachte er die nächsten Konflikte zur Sprache: Der Woba-Verkauf müsse dazu dienen, die Verschuldung zurückzuführen: „Er kann kein Stadion und auch keine Operette bringen!“

Auch Christoph Hille stellte für die Bürgerfraktion klar, dass der Erlös nicht für den Konsum der Stadt genutzt werden dürfe.
 

SZ, 14. Juli 2005

Stadion oder Traumschloss?
Bau. Goodbye Harbig-Oval: Das klamme Dresden plant eine neue Fußballarena. Die Entwürfe reichen vom schlichten Stadion bis hin zum Multifunktionstempel.
Von Thilo Alexe

Darf es ein bisschen mehr sein? Mehrere der sieben Konsortien, die sich an der Investorenausschreibung für einen Stadionneubau in Dresden beteiligen, haben diese Frage mit einem Ja beantwortet. Auf maximal 42 Millionen Euro hat das Rathaus die Kosten in den Ausschreibungsunterlagen beschränkt. Ein Interessent will gleich satte 100 Millionen in Dresden investieren.

Wer? Und was ist die Gegenforderung? Diese Fragen lösen bei Ulrich Finger, dem ansonsten recht umgänglichen Stadionbeauftragten im Rathaus, erst ein Lächeln, dann ein beharrliches Schweigen aus. Vermutlich sperrt er nachts die Unterlagen in einen dickwandigen Tresor und trägt den Schlüssel während er schläft an einer stählernen Halskette. Denn: Noch ist nichts geklärt. „Wir prüfen die Angebote“, sagt Finger, die unter anderem von Konzernen wie Hochtief und Hellmich stammen sollen. Zudem wolle man keine Begehrlichkeiten wecken, indem man die Skizzen der doch recht

unterschiedlichen Varianten der Öffentlichkeit präsentiere. Und auch die Offiziellen von Dynamo Dresden, sonst selten still, wenn es um die Verbesserung der Situation für die Zweitligakicker geht, geben sich ungewohnt wortkarg. Immerhin, die Bilder einiger Entwürfe tauchten jetzt auf. Einer nimmt sich aus wie der kleine Bruder der Münchner Allianz-Arena, ein anderer wie ein ganz konventionelles Stadion für rund 30 000 Fans. Ein Investor plant dem Vernehmen nach sogar eine Arena, die von kleinen Türmchen umgeben ist.

Im mit 850 Millionen Euro verschuldeten Dresden, das gerade seine Wohnungsgesellschaft verkaufen will, stoßen die Pläne für eine neue Sportstätte nicht überall auf Gegenliebe. Keines der Konsortien kommt Finger zufolge ohne öffentliche Hilfe aus. Das seltene Bündnis aus CDU und Grünen hatte im vergangenen Jahr aber einen Beschluss durchgesetzt, wonach die Kommune nichts zum Bau zuschießen darf. Ein Dilemma? Es wird verhandelt und geschwiegen, vielleicht im Herbst entschieden. Munter plauschen aber die Fans. Im Internet debattieren sie bereits Vermarktungsmöglichkeiten. Derbster Vorschlag: „Wir könnten ja noch ein FC-Bayern-Pissoir einrichten, wo die Rinnen in Rot-Weiß mit blauen Rauten gefliest sind.“


Ufo im Großen Garten
Bau. Die Debatte um eine neue Fußballarena ist in vollem Gang. Die Offerten der Investoren bieten ein breites Spektrum. Sind sie aber auch finanzierbar?
Von Thilo Alexe und Daniel Klein

Auf der computeranimierten Planungsskizze sieht es aus wie ein Ufo, das seine außerirdische Präsenz just neben dem Großen Garten beendet hat. Aus der hoch technisierten Schüssel dringt Licht in die irdischen Sphären, vom Spektakel angelockte Neugierige blicken erwartungsfroh durch die geöffneten Luken.

Möglicherweise hatte einer der sieben Investoren tatsächlich ein schniekes Flugobjekt als Inspirationsquelle, als er sein Pläne für einen Stadionneubau in Dresden entwickelte. Andere, das zeigen die jetzt an die Öffentlichkeit gelangten Bilder, bevorzugen eine vorwiegend aufs Funktionale ausgerichtete Architektur. Mal tauchen die von den Fans heiß geliebten Giraffen auf, mal scheinen sie verzichtbar. Klar ist jedoch: In den Entwürfen für die neue Arena gehen die Planer von einem reinen Fußballstadion ohne Leichtathletikbahn aus, allerdings sind andere Nutzungen, etwa durch Konzertveranstalter, nicht ausgeschlossen.

Im Rathaus sondiert Ulrich Finger, der Stadion-Beauftragte von Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP), derzeit gemeinsam mit anderen Verwaltungsvertretern die Offerten. Sowohl er als auch die Dynamo-Offiziellen, denen die Pläne ebenfalls vorliegen, geben sich aber extrem schweigsam. „Wir wollen Begehrlichkeiten vermeiden“, sagt Rathaus-Sprecher Kai Schulz dazu. Die Angebote sollen vergleichbar gemacht und dann erst der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Trotz der nicht ganz verständlichen Geheimniskrämerei ist es der SZ gelungen, einige der Entwürfe abzubilden. Sieben Konsortien haben sich beworben und alle – das jedenfalls hat Finger bestätigt – rechnen mit öffentlicher Unterstützung, etwa in Form eines einmaligen Zuschusses oder einer Bürgschaft.

Darin liegt allerdings der Knackpunkt. Der Rat der verschuldeten Kommune hat im Dezember beschlossen, den Bau nicht zu fördern. Nach wie vor hält die CDU an ihrer Position fest. „Wir versuchen, den Schuldenberg mit dem Verkauf der Woba abzutragen. Es ist nicht vorgesehen, das Geld in das Stadion zu stecken“, sagt der finanzpolitische Sprecher der Stadtratsfraktion, Jürgen Eckoldt. Und ergänzt in Richtung Dynamo-Spitze: „In Mönchengladbach ist ein Erstligastadion ohne einen Pfennig öffentliches Geld gebaut worden. Das geht.“

Was in Dresden geht, ob überdachte Multifunktionsarena oder schlichtes Stadion, wird sich nach der Sommerpause im Stadtrat zeigen. Das Regierungspräsidium allerdings mahnt bereits: Das Vorhaben muss, falls es gefördert werde, im Haushalt darstellbar sein, wie Sprecher Holm Felber sagt.
 

BILD, 13. Juli 2005

Nanu! Kölmel will den Fans ein neues Stadion bauen

Der Neubau des maroden Rudolf-Harbig-Stadions in Dresden - sieben Investoren haben sich beworben.
Wie der MDR-Sachsenspiegel berichtete, ist ein Konsortium dabei, an dem Filmrechtehändler Dr. Michael Kölmel beteiligt sein soll. Der Kinowelt-Boß baute schon das Leipziger Zentralstadion.


Für Dynamo ein positives Zeichen. „Da hätten wir natürlich eine wesentlich günstigere Verhandlungsbasis, um unsere Altschulden mit Herrn Kölmel zu verrechnen”, sagt Aufsichtsrats-Boß Friedemann Küchenmeister.
Es geht um das 5 Millionen Euro-Darlehen, daß Kölmel Dynamo von 1998 bis 2002 gewährte. Nach wie vor wird um die Rückzahlungsmodalitäten gefeilscht.
Wann ist Baubeginn für die neue Arena (42 Mio. Euro, 30000 Plätze)?
„Wenn alles gut läuft, könnte es Mitte nächsten Jahres losgehen”, sagt Ulrich Finger, Stadion-Beauftrager von Oberbürgermeister Ingolf Roßberg.
Im September soll der Stadtrat entscheiden, wer von den sieben Bewerbern den Zuschlag für den Neubau bekommt.

SZ, 13. Juli 2005

Kölmel wieder da

Unter den sieben Investoren, die sich an der Ausschreibung für eine Fußballarena beteiligt haben, ist auch der Bauherr des Leipziger Zentralstadions, Michael Kölmel. Rathaus-Referent Ulrich Finger bestätigte einen entsprechenden Bericht des MDR-Fernsehens, nannte aber sonst keine Details. Dem Vernehmen nach soll Kölmel alte Forderungen an den Verein mit dem Neubau verrechnen wollen. Die Stadt will die Angebote weiter prüfen und zunächst nicht veröffentlichen. Wann sie vorgestellt werden sollen, ist noch unklar. Finger äußerte sich allerdings zum Baubeginn. Falls der Stadtrat rasch eine Entscheidung treffe, könne Mitte 2006 der Startschuss fallen. (SZ/ale)
 

Wochenkurier, 13. Juli 2005

Einwurf von Gert Zimmermann

Morgen (Donnerstag,14. Juli) ist Gipfel-Zeit in Leipzig. Alle, die meinen, ihren Senf zum Ostfußball dazugeben zu müssen, treffen sich in der Sportschule Abtnaundorf und werden wieder einmal sehr kluge Reden labern.
Zunächst wird die Analyse der Analyse, weshalb kein einziger Ostverein mehr in der 1. Bundesliga kickt, die Zeit stehlen. Immerhin haben einige erkannt, dass der Osten in Sachen Werbestrategie für die Unterhaltungsindustrie Fußball inzwischen genau so wichtig ist, wie vor 15 Jahren der Siegeszug der Banane und des Sahnejogurts.
Die Erkenntnis, dass Dynamo Dresden im letzten Jahr den Fernsehanstalten richtig gute Einschaltquoten beschert hat, ist auch nicht so neu. Aber wie nun mit den Schwarz-Gelben am besten in die 1. Liga? Wo sie doch in Dresden gar keinen Sportplatz haben, der den gehobenen Anforderungen genügt? Aber deshalb gab es eine Ausschreibung mit sieben Interessenten, die jetzt natürlich auf Zuschüsse von Stadt und Land hoffen. Zumal ja Dresdens Oberbürgermeister lauthals verkündete, das mit dem Stadion schon irgendwie in den Griff zu bekommen. Doch genau in dem Punkt wird sich der Dresdner Stadtrat so lange fetzen, bis vielleicht schon vorher die Helmut-Schön-Allee ihren Namen bekommt. Auch wenn es darüber bereits den üblichen Streit gibt. Böse Zungen behaupten, die Stadt würde die WOBA nur deshalb verkaufen, weil sie dann etwas Zuschuss für den neuen Investor hätte.
Nicht doch! Außerdem haben die Sachsen ein Gesetz geschaffen, das dem Profisport keinerlei Zuschüsse zukommen lässt von öffentlicher Seite. Aber vielleicht nimmt sich die 800 Jahre alt werdende Stadt mal wieder einen richtigen Berater. So wie das beim Bundeskanzler mit dem netten Herrn Hartz ja wohl schon prima geklappt hat. Es hat den Anschein, dass jeder in diesem Land, der etwas auf sich hält, einen Personaltrainer benötigt, um freihändig morgens aus dem Haus zu kommen. So ähnlich sieht das auch bei unserem Lieblingsverein aus. Während die Truppe mit einem Drei-Sterne-Überlandbus durch Deutschland kutschiert wird, kommen die VIPs im Fünf-Sterne-Gefährt hinterher. Schließlich beraten die auf der Tribüne lautstark die Jungs, wie sie denn eigentlich das Runde ins Eckige bekommen. Wichtig ist doch, einer sagt uns, wie es vielleicht gehen könnte!

Sächsische Zeitung, 11. Juli 2005

Trocken und leidenschaftslos
Sportkonzept. Die CDU erhebt schwere Vorwürfe gegen den städtischen Sport- und Bäderbetrieb.
Von Peter Ufer

Leichtathleten, Schwimmer und die meisten Sportler an Dresdner Schulen stehen im Abseits, denn ihnen fehlen ordentliche Sportstätten. Das sagte gestern Sören Glöckner. Er leitet den Arbeitskreis Sport in der CDU. Der Präsident der Dresden Monarchs spricht sowohl aus eigener Erfahrung, aber auch aus der Erfahrung vieler Dresdner Sportvereine.

„Im CDU-Arbeitskreis Sport sitzen nicht nur Leute aus meiner Partei, sondern gleichzeitig parteilose Fachleute, die zunehmend die schlechte Entwicklung der Bedingungen für den Dresdner Sport kritisieren,“ sagt Glöckner.

Seit 2003 gibt es einen so genannten Sportentwicklungsplan, von dem kaum etwas umgesetzt ist. „Das liegt sowohl am Stadtrat, der sich kaum für Sport interessiert, aber vor allem an dem städtischen Sport- und Bäderbetrieb,“ sagt Glöckner. Die Vereine sollten durch den städtischen Eigenbetrieb angesprochen werden, es sollte kürzere Wege geben und eine strategische Entwicklung. Nichts davon sei umgesetzt. Vielmehr agiere man in dem städtischen Eigenbetrieb trocken und leidenschaftslos.

Neues Stadion in Gefahr

Eine entscheidende Ursache für die negative Entwicklung sieht Glöckner darin, dass es keine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem städtischen Sportbetrieb, den Vereinen und dem Kreissportbund gebe. Mehr als 60 000 Euro hätte das Erstellen des Entwicklungplanes gekostet. Dass der in einer Schublade verschwunden sei, ist mehr als bitter, kritisiert Sören Glöckner.

Zugleich sieht der Sportexperte das neue Dynamo-Stadion in Gefahr. Denn ohne den Zuschuss öffentlicher Gelder sei ein Neubau nicht finanzierbar. „Das Versprechen des Oberbürgermeisters für ein neues Stadion war falsch“, sagt Glöckner. Viel sinnvoller wäre ein stufenweiser Umbau gewesen. Zudem kritisiert Glöckner die Entscheidung für den Standort am Großen Garten. Er favorisiere nach wie vor das Ostra-Gehege. Wirklich positiv allerdings schätzt er den Bau der neuen Eishalle ein.

Es sei dringend notwendig, dass sowohl der Stadtrat als auch der Oberbürgermeister den Sportstättenbetrieb dazu auffordere, sich mit mehr Leidenschaft und Fantasie für den Sport einzusetzen. Allein der Zustand vieler Schulsportplätze müsste zum schnellen Handeln veranlassen. Und eine neue Schwimmhalle fehle sowieso.
 

dnn, 9. Juli 2005

Stadt investiert 414 000 Euro ins Rudolf-Harbig-Stadion

Dresden. Vielleicht schon 2007 soll Dresden einen neuen "Fußball-Tempel" haben, die nächsten Jahre muss der 1. FC Dynamo aber auf alle Fälle noch mit der alten Arena auskommen. Derzeit wird im Rudolf-Harbig-Stadion fleißig gewerkelt. Saniert werden die Stehplatzblöcke D bis G in der Badkurve, der Beton erneuert, Wellenbrecher gesetzt bzw. ausgetauscht und Zäune errichtet. Der Pressebereich wechselt von der Gegengeraden auf die Haupttribüne, links neben dem Casino entstehen 34 überdachte Arbeitsplätze mit Telefonanschlüssen.

"Und in der nächsten Woche beginnen wir mit der Restaurierung der Beschallungsanlage", erklärt Harald Lau, verantwortlicher sachbearbeiter im Sportstätten- und Bäderbetrieb. "Ein Komplettaustausch wäre zu teuer geworden, deswegen tauschen wir nur defekte Teile und verschlissene Anschlüsse aus, ziehen neue Kabel", so Lau weiter. Zudem werden Teile des Rasens - im Bereich des Mittelkreises und vor den Toren - ausgetauscht. Die Kosten von insgesamt 414 000 Euro übernimmt komplett die Landeshauptstadt. Eine Sonderbehandlung von Firmen, die Dynamo-Sponsor sind, gibt es dabei nicht. "Es haben sich zwar einige Unternehmen, die Dynamo unterstützen, an der Ausschreibung beteiligt. Den Zuschlag haben aber andere erhalten, deren Angebote günstiger waren", berichtet Harald Lau.

Der Großteil der Arbeiten soll bis zum 27. Juli abgeschlossen sein, die Beschallungsanlage einen Monat später. Beim ersten Heimspiel am 12. August gegen Bundesligaabsteiger SC Freiburg müssen die Dynamo-Fans so noch mit Durchsagen und Musik in der gewohnten Qualität leben.

tom
 

DNN 09.Juli 05 KOMMENTAR

Von Woche zu Woche

Der Bau einer neuen Fußballarena als Ersatz für das marode Rudolf-Harbig-Stadion ist vom Tisch. So jedenfalls müsste es sein, wenn sich die Verwaltung an die Beschlüsse des Stadtrates hielte. Doch davon, liebe Fußballfreunde, ist natürlich nicht auszugehen.

Der Bau eines neuen Stadions war unter der Bedingung ausgeschrieben worden, dass die Stadt keinen Cent dazu bezahlt. Wie bei Fielmann quasi. Nur geht es nicht um ein Kassengestell, sondern eine moderne Arena, die rund 40 Millionen Büro teuer wird. Ohne Zuschuss unrealistisch, meinten alle, die von der Materie etwas verstehen.

Alle Angebote, die im Rathaus eingingen, sehen denn auch eine finanzielle Beteiligung der Stadt vor. Damit wäre die Sache wie gesagt eigentlich erledigt. Kein Angebot, das die Kriterien erfüllt. OB Ingolf Roßberg allerdings möchte sein Geschenk an die Dynamo-Fans unbedingt vor Ablauf seiner Amtsperiode überreichen, spricht vorsichtig von einem Angebot, das auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Landeshauptstadt berücksichtigt. Was immer das sein mag. Es wird in der Vorlage stehen, die den Beschlüssen des Stadtrats zuwider läuft und nach den Ferien auf die Tagesordnung kommt.

Da steht dann auch das Thema Operette, die Roßberg mit großzügiger städtischer Mitgift am Wiener Platz bauen möchte. Die Woba-Millionen machen es möglich. Doch genau hier zeigt sich das Dilemma: Verwaltung und Stadtrat reden immer nur über einzelne Projekte, aber nie über das große Ganze. Natürlich wäre es schön, ein neues Stadion zu haben, selbstverständlich ist die Operette eine beliebte Einrichtung, die dringend eine neue Spielstätte braucht. Absolut wäre es für Bühlau ein Verlust, wenn das Freibad schließen müsste.

Die Liste ließe sich problemlos fortsetzen. Und ganz klar: Für jedes Projekt lässt sich eine individuelle, in sich geschlossene Finanzierung darstellen. Aber das reicht nicht. Bevor die Stadt über dieses oder jenes entscheidet und damit wieder Wechsel auf die Zukunft ausstellt, muss sie in Sachen mittelfristige Finanzplanung ihre Hausaufgaben machen. Das heißt: Mit welchen Einnahmen kann sie in den nächsten 15 Jahren realistisch rechnen? Wie werden sich die Kosten entwickeln, wenn der Status quo unverändert bleibt? Gibt es in diesem
Fall eine Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben? Und wenn ja - wovon man hundertprozentig ausgehen kann: Wie sollen wir diese Lücke schließen? Wer sich der zugegeben schwierigen und unangenehmen Beantwortung dieser Fragen verweigert, geht früher oder später Pleite. Ganz gleich ob Privatmann, Unternehmen oder Staat.

Ein schönes Wochenende
Ihr Dirk Birgel
 

Dresdner Morgenpost, 5. Juli 2005

Neues Stadion: Beginnt Neubau schon 2006?

DRESDEN - Die Katze ist aus dem Sack: Sieben Investoren buhlen in Dresden um den Neubau des Dynamo-Stadions. Jetzt will die Stadt die Angebote in Ruhe mit der schwarz-gelben Vereinsführung prüfen.
Seit Jahren kämpfen Dynamo-Fans und Verein für eine neue Arena an der Lennestraße. Das marode Rudolf-Harbig-Stadio wird seit Jahren ständig notdürftig instand gesetzt.

Im Herbst beschloss der Stadtrat nun endlich, den Bau eines neuen Stadions für rund 42 Millionen Euro in Angriff zu nehmen. Allerdings beschlossen die Räte, dass kein zusätzliches Geld aus dem Stadtsäckel für ein reines Fußball-Stadion fließen soll.
Seit März konnten sich die Investoren bewerben. Jetzt ist die Ausschreibung beendet und im Rathaus liegen sieben Angebote auf dem Tisch. „Bei sechs Projekten bewegen sich die Kosten um die 42 Millionen Euro. Nur einer hat eins für 100 Mio. eingereicht", so Ulrich Finger, der Wirtschaftsreferent des Oberbürgermeisters. „Das hat dafür ein geschlossenes Dach, ist außerdem ein Hotel und eine Kegelbahn mit geplant." Die Übrigen Interessenten haben nur die Sitzplätze überdacht.
Unterschiede gibt's aber auch bei der Kapazität. Gehen die einen von 30 000 Fans aus, hat ein potenzieller Bauherr sogar Platz für 40 000 vorgesehen. Alle Angebote sehen auch ein Parkhaus oder eine Tiefgarage vor.
Wer genau hinter den Angeboten steckt, will die Stadt noch nicht verraten. Finger: „Es sind aber alles Firmen, die bereits Stadien gebaut haben." Unter anderem sollen die Unternehmen Hoch/ Tief und Strabag jeweils ein Projekt eingereicht haben.
Morgen will die Stadt zusammen mit Dynamos Aufsichtsrats Chef Friedemann Küchenmeister die Angebot genauer unter die Lupe nehmen. Anschließend wird eine Arbeitsgruppe alle Projekte miteinander vergleichen und dem Stadtrat vorlegen. „Ich hoffe, dass es dieses Jahr noch eine Entscheidung gibt und 2006 der Bau beginnt", so Finger.
Von Enrico Lucke

dnn, 5. Juli 2005

Modell Schalke fürs Dresdner Harbig-Stadion

Dresden. Sieben Angebote hat die Stadt Dresden auf die Ausschreibung für den Bau eines neues Stadions am Standort Lennéstraße erhalten. Die Frist lief am 30. Juni ab. Einer der Anbieter hat Großes vor: Er will das komplette neu gebaute Dynamo-Stadion überdachen, um beispielsweise auch im Winter Rockkonzerte, Musicals oder Wasser- und Skisport veranstalten zu können, ähnlich wie es in Gelsenkirchen in der Schalke-Arena geschieht.

Die Stadt hat für die Umsetzung des Stadionprojektes zwischen 40 und 42 Millionen Euro veranschlagt. Sechs Angebote halten sich daran. Nur das "Schalke-Angebot" schere aus, erklärte auf DNN-Anfrage Ulrich Finger, der Stadionbeauftragte von OB Ingolf Roßberg. Dieses Projekt liege bei 100 Millionen Euro, allerdings inklusive Gastronomie und Ho-tel, Soccerplätzen und Kegelbahn.

Unter den sieben Konsortien befinden sich nach DNN-Informationen unter anderem der in Essen beheimatete Baukonzern Hochtief, die Duisburger Hellmich-Gruppe sowie der österreichische Baukonzern Alpine, der zusammen mit dem Schweizer Architekturbüro Herzog/de Meuron (Basel) den Großauftrag für den Bau der Münchner "Allianz Arena" bekommen hatte. Finger selbst wollte keine Namen nennen. Zumeist stehe hinter einem Konsortium ein Geldgeber, ein Betreiber und eine Baufirma.

"Alle Konsortien haben realistische Angebote abgegeben, keiner hat Luftschlösser gebaut", freute sich Ulrich. Sein Chef OB Roßberg zeigte sich zuversichtlich, dass ein Angebot ausgelotet werden könne, dass "auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Landeshauptstadt berücksichtigt". Laut einem von CDU und BündnisGrünen getroffenen Ratsbeschluss darf die Stadt allerdings kein Geld für den Bau zuschießen. Verwaltungsintern wird dieser Beschluss für unrealistisch gehalten.

Alle Angebote gehen laut Finger von einer finanziellen Beteiligung der Stadt aus. Die Palette reiche von einem jährlichen Betriebskostenzuschuss wie er derzeit mit Dynamo Dresden praktiziert werde über eine Einmalzahlung sowie einer Mischung aus beidem bis zu einer Bürgschaft. Ein Konsortium habe zudem ein Nebenangebot für die Sportspange in der Friedrichstadt im Ostragehege abgegeben. "Aber alle sieben Angebote fürs Dynamo-Stadion könnten auch an anderer Stelle verwirklicht werden", meinte Finger.

Die "glorreichen Sieben" werden jetzt verwaltungsintern bewertet. "Hierbei werden wir auch Experten zu Rate ziehen", sagte Finger. Einbezogen sei auch Dynamo Dresden. Nach der Sommerpause gebe es eine entscheidungsreife Vorlage. Der Stadtrat könne im September entscheiden. Mit zwei Jahren Bauzeit wird gerechnet. Wenn's gut läuft, steht die neue Fußball-Arena bereits 2007.
Ralf Redemund

 

Sächsische Zeitung, 5.Juli 2005

Erfreulich

Wer im Moment ins Dynamo-Stadion schaut, der wird sich vielleicht wundern. Denn in der so genannten Bad-Kurve wird gebaut. Die neue Saison naht und die Auflagen des DFB müssen erfüllt werden.

Die Arbeiten wären nicht nötig, hätte die Stadt sich eher entschieden, ein neues Stadion an der alten Stelle zu bauen. Jetzt will sie es tun. Spätestens nach der Ausschreibung des Baus kann an dem Willen kein Zweifel mehr sein. Immerhin sieben Anbieter gaben jetzt offensichtlich ernst zu nehmende Angebote ab. Die Hoffnung wächst.

Ob die Arena indes wirklich gebaut wird, steht längst noch nicht fest. Denn es könnte wie immer am Geld scheitern. Vor allem mit dem Willen der CDU-Abgeordneten beauftragte der Stadtrat die Verwaltung, das Projekt ohne städtische Zuschüsse zu realisieren. Das ist ein vernünftiger Ansatz. Ob er realistisch ist, wird sich zeigen.

Die Stadt sollte jetzt nicht zögern, ihren Plan durchzusetzen, denn Dresden braucht das neue Stadion.

Sieben Firmen legen Stadionkonzepte vor
Von Thilo Alexe

Bau. Investoren haben Angebote für eine neue Fußballarena eingereicht.Rathaus:„Mit einem klappt es bestimmt.“

Nach einer ersten Sichtung hat die Stadt Details zur Stadionausschreibung bekannt gegeben. „Sieben Interessenten haben sich beteiligt“, sagte Ulrich Finger, der im Rathaus das Verfahren koordiniert. Details zu den Unternehmen nannte der Mitarbeiter von OB Ingolf Roßberg (FDP) kaum, fügte aber hinzu: „Es sind die darunter, die in Deutschland in jüngster Zeit Stadien gebaut haben.“ Auf Nachfrage bestätigte Finger allerdings einen SZ-Bericht, wonach die Duisburger Hellmich-Gruppe und der Essener Konzern Hochtief ein Angebot abgegeben haben. Dem Vernehmen nach ist keine Dresdner Firma darunter. Allerdings arbeitet Hochtief nach SZ-Informationen mit dem Dresdner Büro der Architekten Heinle, Wischer und Partner zusammen. Das Rathaus will Finger zufolge die Angebote für die auf rund 40 Millionen Euro veranschlagte Arena an der Lennéstraße weiter sichten und Ende Juli den Favoriten nennen. In dieser Woche sei ein Gespräch mit Dynamo-Vertretern geplant. Im Herbst solle der Stadtrat entscheiden. Finger: „Die Angebote sind seriös. Mit einem wird es bestimmt klappen.“ Ein Investor habe eine Nebenofferte für das Ostragehege abgegeben. Die Angebote kalkulierten in der Regel öffentliche Hilfe ein: in Form eines einmaligen Zuschusses, Zuwendungen zu Betreiberkosten oder einer Bürgschaft.

Radio Dresden, 5.Juli 2005

Dresden Stadionangebote werden jetzt ausgewertet

Die sieben für den Stadionneubau eingegangene Angebote werden jetzt ausgewertet. Für die Vorschläge wird ein Bewertungsmaßstab erstellt, sagte Ullrich Finger vom Referat für Wirtschaftsbetreuung. Möglichst in einer der ersten Stadtratssitzungen nach der Sommerpause soll dann über eine Variante entschieden werden.
 

dresden.de 4. Juli 2005

Sieben Angebote für Dresdner Stadionneubau Verwaltung erarbeitet jetzt Vorlage für den Stadtrat

Ende vergangenen Jahres hatte der Stadtrat der Stadt Dresden beschlossen, einen Stadionneubau auszuschreiben. Bis zum Ende der Ausschreibung für einen Stadionneubau am 30.06.2005 haben sieben Firmen bzw. Konsortien ihr Interesse an der Errichtung und dem Betrieb eines Stadions für den 1. FC Dynamo Dresden e.V. bekundet.

Bei dem Stadion handelt es sich um ein Projekt, das vom Bewerber gewisse Erfahrungen auf diesem sehr speziellem Gebiet erfordert. Darüber hinaus ist bei einer Spezialimmobilie und einem Investitionsvolumen von mehr als 40 Mio. Euro der Bewerberkreis naturgemäß begrenzt. "Unter den gegebenen Voraussetzungen ist die Resonanz der Ausschreibung sehr gut", sagt Oberbürgermeister Ingolf Roßberg. Vertreten sind durchweg namhafte Unternehmen, die sowohl den Nachweis der wirtschaftlichen als auch der fachlichen Kompetenz im Stadionbau in den letzten Jahren in Deutschland und im europäischen Ausland erbracht haben. Alle Angebote beziehen sich auf den Standort Lennéstraße, ein Bewerber hat in einem Nebenangebot den Standort Ostragehege berücksichtigt. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auf der Basis der vorliegenden Angebote eine gute Entscheidung treffen können, die insbesondere auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Landeshauptstadt Dresden berücksichtigt. Nach einer ersten Einschätzung sind in den vorliegenden Angeboten sowohl die Anforderungen der Ausschreibung berücksichtigt, als auch darüber hinaus sehr interessante Lösungen zu sehen. Nach einer verwaltungsinternen Sichtung und Bewertung der Angebote werden wir in einem nächsten Schritt eine Vorlage erarbeiten und diese dann dem Stadtrat nach der Sommerpause zur Beratung und Entscheidung vorlegen", so Oberbürgermeister Ingolf Roßberg.

Weiteres Vorgehen:
- Aufbereitung des eingereichten Materials, Bewertung und Auswertung der Angebote innerhalb der Verwaltung unter Einbeziehung der beteiligten Ämter der Stadt und dem Verein 1. FC Dynamo Dresden
- Erarbeitung einer Vorlage für die Diskussion in den Gremien der Stadt
- Information der Öffentlichkeit über den Entscheidungsvorschlag der Verwaltung
- Entscheidung im Stadtrat nach der Sommerpause
 

Sächsische Zeitung, Freitag, 1. Juli 2005

Stadion-Projekt lockt Investoren
Von Thilo Alexe

Bau. Großunternehmen aus Nordrhein-Westfalen haben Interesse an einer neuen Fußballarena.

Der in Essen ansässige Baukonzern Hochtief hat sich an der Investorenausschreibung für den Stadionbau in Dresden beteiligt. Das teilte ein Unternehmenssprecher auf SZ-Anfrage mit, nannte aber keine Details. Auch die Duisburger Hellmich-Gruppe, die in der Ruhrgebietsstadt im vergangenen Jahr ein Stadion errichtet hat, „will in Dresden mitmischen“, wie es aus Unternehmenskreisen hieß.

Die Ausschreibungsfrist ist gestern abgelaufen. Zu Zahl und Inhalt aller eingegangenen Angebote will sich das Rathaus am kommenden Montag äußern, an dem der städtische Stadionbeauftragte Ulrich Finger aus dem Urlaub zurück erwartet wird.

Die Stadt hat den Bau eines reinen Fußballstadions für 30 000 Zuschauer auf dem Gelände des Harbig-Stadions ausgeschrieben – allerdings sind auch Angebote für das Ostragehege zulässig. Dem Vernehmen nach soll eins für das Sportgelände in der Friedrichstadt vorliegen. Für die Umsetzung des Stadionprojekts veranschlagt das Rathaus eine Summe zwischen 40 und 42 Millionen Euro.

Nach einem von CDU und Grünen getroffenen Stadtratsbeschluss darf die Kommune allerdings kein Geld für den Bau zuschießen. „Ohne städtische Mittel geht es nicht“, sagte ein Hellmich-Mitarbeiter. Die Duisburger kalkulieren nach SZ-Informationen mit Gesamtkosten von 50 Millionen Euro.