MOPO 19.03.05 Neues Stadion - 70 Interessenten & Stadt gibt Geld
DRESDEN -Investoren buhlen um den Zuschlag für
den Neubau des Dynamo-Stadions. Bislang forderten 70 Interessenten die
Ausschreibungs-Unterlagen an. Doch noch steht die alte Arena. Für die Lizenzerteilung fordert der DFB Sanierungs-Arbeiten von fast einer halben Million Büro. "Ich gehe davon aus, dass wir bis zum Bewerbungsende am 20. Juni zehn ernst zu nehmende Angebote auf dem Tisch haben", erklärte Ullrich Finger, der Wirtschafts-Experte des OB. Er hat die Unterlagen zusammengestellt und koordiniert die Anfragen. Im Gegensatz zum Stadtratsbeschluss enthält die Ausschreibung eine wesentliche Änderung.
Darin heißt es: "Der Auslober strebt an, die Beteiligung der Stadt an Investitions- und Betreiberkosten so gering wie möglich zu halten. Hierzu werden Aussagen in den Angebotsunterlagen
erwartet." Im Klartext: Die Stadt wird Geld in den Neubau und die Betreibung eines Fußballstadions stecken.
"Dadurch ignoriert der Oberbürgermeister den Stadtratsbeschluss. Wir haben
beschlossen, dass kein Geld in das neue Stadion
fließt Dabei bleibt's", wettert CDU-Stadtrat Lars Kluger. Finger hält dagegen: "Mit diesem Beschluss hätten wir die Ausschreibung gar nicht erst machen brauchen. Ich kenne keine neue Arena, die ohne städtisches Geld auskommt. Deshalb haben wir uns für diese Formulierung entschieden."
Ende Juni prüft die Stadt zusammen mit Dynamo die Angebote. Die besten
fünf sollen schließlich dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden, anschließend muss der Rat beschließen, ob und wie viel er aus dem Stadtsäckel in den Neubau steckt", sagt der Wirtschafts-Experte.
Geld müssen die Stadtväter ohnehin an der Lennestraße investieren. Sportamtsleiter Raphael Beckmann: "Für die neue Zweitliga-Saison fordert der DFB Sanierungsarbeiten in Höhe von 417.000 Euro. Sollten
wir dies nicht tun, würden zwischen 5000 und 7000 Fans weniger ins Stadion passen." Oder sogar die Lizenz verweigert werden.
elu
Sächsische Zeitung, 18. März 2005
Reges Interesse am Stadionbau
Rund drei Wochen nach Beginn des Ausschreibungsverfahrens zum Bau eines Fußballstadions haben
mehr als 70 Interessenten die Unterlagen angefordert. Das gaben die Stadt und Dynamo Dresden in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt. Ulrich Finger, der im Auftrag des Oberbürgermeisters das Verfahren koordiniert,
betonte: „Darunter sind alle bekannten Baufirmen, die bereits Stadien in Deutschland gebaut haben.“ Er rechne damit, dass bis zu 15 Firmen in die Endrunde kommen werden. Die Ausschreibung für das
42-Millionen-Euro-Projekt endet im Juni. Vor dem Sportausschuss verwies Bürgermeister Winfried Lehmann (CDU) darauf, dass vor der kommenden Spielzeit 417 000 Euro in die Sanierung des Harbig-Ovals fließen
sollen.(SZ/ale)
Sächsische Zeitung, 10. März 2005
Stadt setzt auf Dynamo-Fans
In der Debatte um den Stadionbau hat das Rathaus der Spitze von Dynamo Dresden eine mangelhafte
Kooperationsbereitschaft vorgeworfen. Die "Zusammenarbeit mit den Offiziellen des Vereins müsse als
ausgesprochen schwerfällig eingeschätzt werden", heißt es in der Antwort von OB Ingolf Roßberg (FDP) auf eine Anfrage des PDS-Stadtrates André Schollbach. So habe der Verein zwar den Entwurf der Ende Februar veröffentlichten Ausschreibungsunterlagen erhalten. Allerdings habe er die Frist für Zuarbeiten und Stellungnahmen zweimal verstreichen lassen. Erst drei Tage vor dem angestrebten Veröffentlichungstermin seien drei Dynamo-Vertreter zum Gespräch mit der Stadt erschienen. Demgegenüber sei das Engagement der Faninitiative Pro RHS "besonders hervorzuheben". (SZ/ale)
dnn, 10. März 2005
Ausschreibung ohne Beteiligung von Dynamo
Dresden. Stadionkommission und Führung des 1. FC Dynamo Dresden haben die Chance
verstreichen lassen, ihre Vorstellungen in der Investorenausschreibung für ein neues Fußballstadion an der Lennéstraße festzulegen. Ulrich Finger, Referent für Wirtschaftsbetreuung und Investitionen im Büro von OB
Ingolf Roßberg (FDP), registrierte trotz Terminverlängerung keine Zuarbeit von Dynamo. Jetzt startete die europaweite Ausschreibung für eine moderne Sport-Arena ohne Dynamo-Beitrag.
Bis
31. März können Interessenten die über 40-seitige DIN-A4-Mappe mit den Ausschreibungsbedingungen bei der Stadt abfordern. Angebote müssen bis 30. Juni bei der Stadt eingehen. Sowohl im Dresdner Amtsblatt als auch im
Düsseldorfer Bundesausschreibungsblatt sucht die Stadt nach Investoren, die ein Fußballstadion als Ersatz des Rudolf-Harbig-Stadions planen, finanzieren, errichten und betreiben. Der bis zu 30000 Zuschauer fassende
Neubau müsse der besonderen Bedeutung des Standortes im Innenstadtbereich in unmittelbarer Nachbarschaft zum denkmalgeschützten Großen Garten gerecht werden.
Die Konzepte der Bewerber sollen sowohl das
öffentliche Interesse der Stadt als auch die Interessen des 1. FC Dynamo Dresden als Hauptnutzer entsprechen. Ergänzende Nutzungen für Freizeit, Gastronomie, Unterhaltung oder Erholung sowie andere profitsteigernde
Einrichtungen sind ausdrücklich erwünscht. Die Flutlichtanlagen ("Giraffen") sollten möglichst erhalten bleiben. Die Stadt behält sich vor, das Verfahren abzubrechen, falls die Ergebnisse "nicht
ausreichen". Ein Anspruch auf Kostenersatz entstehe dadurch nicht, heißt es im Ausschreibungstext.
rare